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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 58. Band, Nr. 3
der Enteisung, die hier der Lage entsprechend ein regelmäßiges Abschmelzen bedeutet und von mechanischen
Wirkungen ziemlich unbeeinflußt bleibt. Verglichen mit anderen Stationen ergibt sich, daß die Vereisung bei
Abo fast ebenso lange dauert wie bei Wiborg, aber nur etwa halb so starkes Eis erreicht. Dieses Beispiel
besagt, daß die in den meisten Arbeiten als Maß für die Intensität der Vereisung angegebene Länge der Ver
eisungsperiode ein falsches Bild ergeben kann.
Als Beispiel dafür, daß die Schneedecke von der Eisdecke unabhängige Schwankungen zeigt, möge folgen
des Diagramm von Äbo dienen, das sich auf den Winter 1931/32 bezieht:
Abb. 4. Eisstärke und Schneehöhe 1931/32 bei Äbo, wöchentliche Beobachtung.
Die Ursachen für die wechselnde Schneehöhe sind nicht nur in Temperaturschwankungen, sondern in dem Ver
hältnis von Schneezufuhr und Verdunstung zu suchen.
1929/30
1930/31
1931/32
Abb. 5
nach: Tägl. Eisbericht der Dt. Seewarte.
(Legende findet sich bei Abb. 13, S. 32.)
2. Die Eisverhältnisse von Hangö (Hafen und 'Westfjärd).
Von dem Material der Seewarte seien hier die beiden Diagramme für Hangö (Hanko) Hafen und für Hangö
Westfjärd besprochen und miteinander verglichen. Bei diesen beiden Diagrammen macht sich besonders der Unter
schied in der Gunst der Lage auf relativ kleinem Abstand bemerkbar: Hangö Hafen an der Spitze einer Halb
insel frei gegen die See, ohne vorgelagerten breiten Schärenhof, und dagegen das westlich anschließende, von
Schären und Halbinsel gesäumte geschützte Gewässer von Hangö Westfjärd.