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Full text: 57, 1937

Ludwig Döll : Klima und Wetter an der Küste von Labrador 
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Ostwinde. So findet man in Iloffenthal im mehrjährigen Windrichtungsmittel die Nord- bis Ostwinde mit 
39%, im Jahre 1884 aber mit 89% vor; dagegen betragen die Südwest- bis Nordwestwinde im mehrjährigen 
Mittel 41% und im Juli des Jahres 1884 nur 2%. Die Windstillen sind gegenüber dem mehrjährigen Mittel 
ebenfalls schwach vertreten. Das mehrjährige Windrichtungsmittel von Nain weist für die Nord- bis Ostwinde 
im Juli 41%, dagegen im Juli des Jahres 1884 72% auf; die Südwest- bis Nordwestwinde betragen im mehr 
jährigen Julimittel 24%, im Juli des Jahres 1884 nur 7%. Die Windstillen haben im mehrjährigen Mittel 27%, 
im Juli des Jahres 1884 nur 16%. Außerdem findet man im Monat Juli dieses Jahres an beiden Stationen 
höheren Luftdruck. So beträgt das 20jährige Julimittel in Hoffentlial 755,7 mm, im Juli des Jahres 1884 
aber 760,1 mm. An der Station Nain hat das 20jährige Julimittel 756,2 mm, gegenüber dem des Jahres 1884 
von 760,5 mm. Abgesehen davon, daß die Himmelsbedeckung in den Sommermonaten größer ist als im 
Winter, haben doch beide Stationen gegenüber dem mehrjährigen Bewölkungsmittel im Juli keine so großen 
Bewölkungsgrade. So weist das mehrjährige Bewölkungsmittel in Iloffenthal einen Wert von 7,0 auf, und es 
ist das des Juli 1884 diesem gleich. In Nain findet man für das mehrjährige Mittel im Juli 6,6, es beträgt das 
des Juli 1884 6,7. An den Stationen Zoar und Hebron, für die nur ein schwacher Anstieg vom Juni zum Juli 
im Jahre 1884 zu finden ist, läßt sich hinsichtlich des Verhaltens der Winde, des Luftdruckes und der Himmels 
bedeckung ähnliches sagen. 
Wie schon bei der Betrachtung der einzelnen meteorologischen Elemente geschildert (Seite 9), war 
der Juli 1897 besonders warm. In diesem Jahre haben im Juli beispielsweise in Hebron die Südwest- bis Nord 
westwinde 32%, im mehrjährigen Mittel dagegen nur 22%; die Nord- bis Ostwinde besitzen im Juli dieses 
Jahres nur 26%, im mehrjährigen Julimittel 42%. An der Station Nain findet man für die Südwest- bis 
Nordwestwinde im Juli dieses Jahres 36% gegenüber dem mehrjährigen Mittel von nur 24%. Die Nord- bis 
Ostwinde haben im Juli 20%, gegenüber dem mehrjährigen Julimittel von 41%. Für die Stationen Hoffenthal 
und Zoar kann man hinsichtlich des Vorherrschens der Winde ähnliches sagen. Somit bringen also, wie schon 
in der Temperaturverteilung und ihrer Abhängigkeit von den Winden erklärt wurde, die Südwest- bis Nordwest 
winde die Wärme, denn dieser Juli des Jahres 1897 war besonders warm. 
So hatte der Juli 1897 in Hebron eine Temperatur von +12,3° und war gegenüber der Junitemperatur 
von +3,0° sehr hoch. In gleicher Weise war die Julitemperatur dieses Jahres in Nain mit +13,2° gegenüber 
der des Juni mit +2,2° ebenfalls sehr bezeichnend. 
Wie aus der Betrachtung des Niederschlages Seite 15 hervorgeht, trifft man die größten Niederschlags 
mengen in den Spätsommer- und Herbstmonaten. In den Wintermonaten ist die Niederschlagsmenge gering, 
und man findet die kleinste Niederschlagssumme aller Januare der Beobachtungsjahre in Hebron im Januar 
des Jahres 1891 mit 3,3 mm. Wie sich aus den meteorologischen Beobachtungen feststellen ließ, kann diese 
geringe Niederschlagsmenge entweder nur bei Windstille oder bei nördlichen bis östlichen Winden gefallen 
sein. Der Luftdruck ist im Januar dieses Jahres mit 759,2 mm recht hoch und auch größer als das 20jährige 
Januarmittel mit 754,3 mm. In diesem Monat findet man eine recht tiefe Temperatur von —20,2°, was sich 
mit dem starken Vorherrschen der kalten Südwest- bis Nordwestwinde mit 59% gegenüber den Nord- bis Ost 
winden mit 6% und Windstille mit 33% deckt. Die Windstärke ist mit 2,0 im Januarmittel dieses Jahres gegen 
über dem mehrjährigen Januarmittel mit 2,7 nicht groß. 
Die größte Niederschlagsmenge aller Januare besitzt der des Jahres 1888 mit 71,8 mm. Die größeren 
Niederschläge fallen bei Nordwind und Windstille, und es besteht darin kein Unterschied zum Januar 1891. 
Dagegen ist hier der Luftdruck mit 755,2 mm niedriger als im Januar des Jahres 1891. Ebenso ist hier die 
Windstärke mit 2,4 größer als im Jahre 1891. Die Temperatur gehört mit -—17,2° zu den mildesten Januar 
temperaturen. 
Die größte Niederschlagssumme aller Monate der Beobachtungsjahre für Hebron hat der September 
des Jahres 1891 mit 167,3 mm. Die größten Niederschlagsmengen fallen, soweit dies aus den meteorologischen 
Beobachtungen zu erkennen ist, bei nordöstlichen Winden, jedoch treten auch bei Süd- und Südwestwinden 
größere Niederschlagsmengen auf. Der Luftdruck ist mit 754,2 mm verhältnismäßig niedrig. Ebenso ist die 
Windstärke relativ groß. Die Temperatur kann mit +3,7° zu den niedrigsten Septembermitteltemperaturen 
gerechnet werden.
	        
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