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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 57. Band, Nr. 8 
Wenn man berücksichtigt, daß gerade in diesem Gebiet eine besonders starke Einwirkung des Nieder 
schlages zu erwarten ist, so ist dieser Korrelationsfaktor durchaus noch hoch zu nennen 24 . 
e) D i e Felder des östlichen Nordatlantischen Ozeans. 
Feld 13—1. 
Die Fläche des Warmwasserbandes nimmt — hier als Irischer Strom bezeichnet — nach Osten hin ständig 
zu, so daß in den Feldern 13—1 nicht derartige Salzgehaltsschwankungen an der Oberfläche Vorkommen wie in 
den westlicher gelegenen Feldern, die zudem noch aus dem eigentlichen Golfstromgebiet zeitweise herausragen. 
Deshalb ist auch im Vorhergehenden eine sorgfältige Auswahl eines kleinen Gebietes nötig gewesen. 
1. Der Zustand des Irischen Stromes und der Einfluß polarer Wassermassen. 
In den östlichen 13 Feldern kann eine Änderung der Schwankung des Salzgehaltes gegenüber derjenigen 
der Felder 18—14 nur durch Mischung warmer Wassermassen mit kalten, salzärmeren polaren Ursprungs er 
folgen, die aber hei stärkerer Intensität des Irischen Stromes verhältnismäßig klein sein wird. 
So macht sich in etwa 30° W 25 der Einfluß salzarmer Wassermassen der nach Osten abkurvenden Aus 
läufer des Labradorstromes bemerkbar. Im Jahre 1924 scheint der Zufluß polarer Wassermassen schwach ge 
wesen zu sein, da das in den „Golfstrom“feldern gefundene Salzgehaltsminimum in den Feldern 13—8 (31—23° 
W) verschwindet, während es in den Feldern 7—1 wieder auftritt (21—4° W). Die Mittelkurve ist aus diesem 
Grunde in die Felder 13—8 und 7—1 aufgeteilt. — Im Jahre 1928 scheinen ähnliche Verhältnisse geherrscht zu 
haben. Vermutlich war infolge geringen Zuflusses von Labradorstrom-Wassermassen dem Wasser des Irischen 
Stromes die Möglichkeit gegeben, sich stark nach Norden auszubreiten, denn es zeigen sich in den Nordfeldern 
42—51 (Zone V) höhere Salzgehaltswerte als in den meridional zu ihnen gelegenen südlicheren Feldern. 
Folgende Gegenüberstellung mag dieses näher veranschaulichen: Im Herbst 1928 wurden folgende Salz 
gehaltswerte beobachtet: 
In Feld 45: 60—61° N: 35,29% 0 In Feld 12: 54—55° N: 35,20% o 
43: 60—61° N: 35,41% 0 7: 57—58° N: 35,31% 0 
50 : 62—63° N: 35,41% 0 6: 57—58° N: 35,36% 0 
42: 60—61° N: 35,44°/ 00 5 : 57—58° N: 35,39% 0 
Übrigens würde die Vermutung einer besonderen Intensität des Irischen Stromes in der Gegend von Ir 
land, Schottland und Island im Herbst 1928 zu der Auffassung von Sandström 26 passen, der den kalten Winter 
1928/29 darauf zurückführt, daß eine große Linse ungewöhnlich warmen Wassers in der eben bezeichneten Ge 
gend gelagert haben soll, wodurch die Luftdruckgegensätze zwischen dem offenen Ozean und dem eurasiatischen 
Kontinent ungewöhnlich verstärkt wurden. 
Die Abnahme des Salzgehaltes von Norden nach Süden im Jahre 1928 ist auch noch weiter südlich bis zur 
Breite des Englischen Kanals zu verfolgen — durch Zuhilfenahme der Salzgehaltsbeobachtungen, die auf 
Schiffen der Hamburg-Amerika Linie während der Überfahrt von Hamburg nach New York seit dem Jahre 
1928 gewonnen worden sind. Mit Hilfe dieses Beobachtungsmaterials ist auch 
2. der Ausläufer des Irischen Stromes besonders im Englischen Kanal 
in seinen Schwankungen verfolgt worden. 
Salzgehaltsmessungen innerhalb des Kanals wurden im Abstand von einem Längengrad, auf freiem Ozean 
jedoch nur von fünf zu fünf Längengraden angestellt; doch unterschieden sich die Beobachtungsorte im letzteren 
sowohl der geogr. Breite als auch der Länge nach derart, daß ein Vergleich der Salzgehaltswerte von Jahr zu Jahr 
kaum möglich war. Somit konnten nur zwei Beobachtungsfelder ausgewählt werden, in deren Bereich genügend 
Einzelbeobachtungen zur Erlangung eines brauchbaren Vierteljahres-Mittelwertes vorhanden waren. Die beiden 
Felder befinden sich in 4—6° W und 19—21° W zwischen dem 49. und 50. Breitenparallel (Abb. 1). Das öst- 
24 Die Entfernung beider Beobachtungsgebiete beträgt etwa 1000 Seem. Die Schwankung des Oberflächensalzgehaltes i. östl. 
Gebiet würde sich gegenüber der i. westl. bei einer Golfstromgeschwindigk. von 10—11 Sm/Etm. um ein Vierteljahr verspäten! Das 
entspricht den Angaben von Felber (s. Anm. 9, Abb. 13—24). H. H. F. Meyer gibt jedoch nur eine mittl. Geschwindigk. von 8 Sm/ 
Etm. an, was einer Verzögerung der Schwankung um vier Monate entsprechen würde. Bei Durchführung der Korrelationsrechnung mit 
einer Verschiebung von vier Monaten ergibt sich nur ein Korrelationsfaktor von +0,20. 
25 Vgl. den Schnitt bis 2000 m bei C. O’D. Iselin (Anm. 3), Seite 230. Längs des 30. Grades w. Lg. findet von 52(4—40° N. Br. 
bis 1000 m eine Vermischung mit polarem Wasser statt. 
26 Vgl. J. W. Sandström: Der Golfstrom und das Wetter. Gerlands Beiträge zur Geophysik. Bd. 32. Köppen-Bd. I, Leipzig 1931.
	        
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