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Full text: 57, 1937

Heinz Externbrink: Kaltlufteinbrüche in die Tropen 
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G. Zusammenfassung und Schluß. 
Seilkopf (36) und auch Rudloff (28) kommen zu dem Ergebnis, daß sich die Einbrüche in einem Rhyth 
mus von ungefähr 5 Tagen abrollen. Damit steht auch die Wetterverschlechterung im Golf gebiet in Einklang. 
Auf S. 20 ist bereits eine Zusammenfassung der synoptischen Ergebnisse gebracht worden. Es wurde an Bei 
spielen erläutert und gezeigt, daß sich nach anfänglich schneller Alterung im Bodenniveau der gleiche Prozeß 
nur sehr langsam in die Höhe arbeiten kann. Der KM-Zerfall im Bodenniveau ist nicht von Bedeutung für die 
Lebensdauer der KM in der Höhe. Diese letztere erhält sich ungleich länger und gelangt bis weit in die äquato 
rialen Gebiete hinein. An Hand der Steiggebiete und der indirekten Aerologie ist sie leicht zu verfolgen. 
Der erste Teil der KM-Lebensgeschichte ist begleitet von Konvektionsbewölkung, die ihre Ursache in der 
kräftigen Heizung durch das warme Wasser im Golfgebiet und der Karibischen See hat. Gemäß den ent 
wickelten Zustandskurven reicht die Labilitätsenergie im vorderen IvM-Teil am höchsten (Gewitter). Weiter in 
die KM hinein wird aber der Konvektion durch eine ausgeprägte Inversion eine starke Dämpfung aufgesetzt, wo 
durch die cuni- und Schauerbildung aufhört und sich vorwiegend Schichtbewölkung bildet (stcu). Das hat mit 
zu der Annahme beigetragen, daß sich über der KM WM befindet. Die absinkende Bewegung innerhalb der 
„Höhen-KM“ ist klein, was aus der langen Lebensdauer geschlossen wurde. Damit ist der zweite Abschnitt in der 
Lebensgeschichte eingetreten. Nach Zerfall der F und der KM im Meeresniveau zeigen sich in der Höhe typische 
Einbruchserscheinungen, wodurch die Existenz einer „oberen“ Front belegt wird. 
Die Aufstiege von Pensacola und die indirekte Aerologie, sowie die hinlängliche Kenntnis der Höhenwinde 
ermöglichten den Entwurf von drei schematischen Zustandskurven, die das Auftreten gewisser Wolkenarten bei 
KM-Einbrüchen plausibel machen. Das Studium der Höhenwinde und Wolkenzugmessungen ergab eine Drei 
schichtung der Atmosphäre. Wetterwirksam, d. h. beteiligt am Aufbau von Hoch und Tief, ist die KM bis in 
größere Höhen, ohne allerdings luftmassenmäßig große Höhen zu erreichen. Die endgültige Alterung der KM, 
auch in der Höhe, wird besonders durch die absteigende Bewegung auf der Nordseite des KM-Tropfens herbei 
geführt. Sie zeigt sich in dem regionalen Aufklaren des Himmels. Es wurde der Beweis versucht, daß es hohe 
Einbrüche in dem betrachteten Gebiet nicht gibt, um aber eine endgültige Beweisführung zu ermöglichen, 
müßten Aufstiege in größerer Anzahl zur Verfügung stehen, die eine Berechnung der Drucke und der äqui 
potentiellen Temperatur zulassen, das ist bei den bestehenden Verhältnissen nicht möglich. 
Im Anschluß an die Bearbeitung der KM-Einbrüche möchte ich Herrn Prof. Seilkopf für die empfangenen 
Anregungen ergebenst danken, sowie Herrn Prof. Raethjen dafür, daß er mich zu Vorträgen über die Arbeit und 
die einschlägige Literatur zuließ. Herrn M. Rodewald verdanke ich aufschlußreiche Materialhinweise.
	        
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