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Full text: 57, 1937

Heinz Externbrink: Kaltlufteinbrüehe in die Tropen 
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cuni wäre mit Schauertätigkeit verbunden gewesen. You der Sperrschicht in der Höhe konnte der Beobachter 
am Boden nur eine unvollkommene Vorstellung haben, er wird angenommen haben, daß die cu-Wolke den stcu 
durchbricht, bzw. daß die Fallstreifen den Kopf derselben verdecken. Eindrucksvoll schildert A. Wegener (40) 
eine solche Situation. St. Thomas meldet Cl 4. Es ergibt sich eine gute Übereinstimmung mit der schematischen 
Darstellung, wobei in San Juan b) verwirklicht ist. Aus der Kartenanalyse wurde bereits gefolgert, daß bei San 
Juan in der Tat über WM am Boden KM in der Höhe und darüber endlich wieder WM liegt. 
Ein ähnliches Bild gibt die Kartenserie vom 10. bis 13. März 1931. Hier ist die am meisten gemeldete 
Wolke Cl 4. Andere Stationen melden 10/10 cu-Bedeckung, das aber deutet schon an, daß es sich nicht um ge 
wöhnliche cu handelt, weil diese nicht 10/10 Bedeckung verursachen können. Daher ist die Annahme berechtigt, 
daß es sich auch hier um CL4-ähnliche Wolken handehi muß, d. h. cu, die in der Höhe zusammenwachsen, was 
bei der fraglichen Wettersituation zwangsläufig zur Bildung st auf cu führen muß. Diese Überlegung führt uns 
wiederum auf die Schichtgrenze in der Höhe. Solche Beispiele lassen sich genügend anführen. 
Die Situation am 12. Oktober 1932 wird dann endgültig folgendermaßen dargestellt: Das Steiggebiet am 
12. Oktober in der Isallobarenkarte geht im Raume der Kleinen Antillen auf die IvM in der Höhe zurück (Druck 
anstieg im Süden). An der Vorderseite der KM in der Höhe (Spezialkarte Tafel I) zeigen sich typische Ein- 
bruchserscheinungen (Gewitter, cuni und Schauer — Barbados, Roseau und Curaçao), weiter nach Norden zu 
klingen diese Erscheinungen entsprechend den entwickelten Zustandskurven ah. Der Schauercharakter verliert 
sich und der Niederschlag geht in die Form „gewöhnlicher großtropfiger Regen“ über. Die Spezialkarte gibt 
die KM-Verteilung in der Höhe als gestrichelte F im Meeresniveau an. Die weitere Entwicklung ist gegeben 
durch absteigende Bewegung auf der Rückseite des KM-Tropfens, welche Tendenz zunächst zur Aufheiterung 
und zum Verbrauch der Energie führt. Das von der KM aufgebaute Druckfeld verliert danach seine Intensität 
und es zeigt sich ein Fallgebiet in der Isallobarenkarte. 
Eine interessante Witterungsschilderung ist durch die meteorologischen Beobachtungen von Martinique 
(12) gegeben, die in Verbindung mit einem KM-Einbruch beobachtet worden ist. Die Wetterkarten sind hier 
nicht beigegeben. 
„Den 6. Oktober 1932. — Am Morgen schönes Wetter, Wind schwach E bis ESE. Von 12.00 bis 13.30 Uhr 
cuni-Enstehung, der Wind geht von E auf ESE über, die Stärke nimmt um 2 Bft.-Einheiten zu. Donner im Nor 
den. Von 14.00 bis 15.00 Uhr schwacher Wind. Nach 15.00 Uhr Ankunft des cuni aus E mit schwachen Quellun 
gen und mittleren Wolken (acu) aus ESE kommend. Um 15.30 Uhr Regen (20 mm in 30 Minuten). Donner, 
Gewitternase im Barogramm, während einiger Minuten frischt der Wind auf (von Stärke 1 auf 4). Danach Wind 
am Boden schwach aus ENE, Richtung der Wolken ESE. —“ 
Aus dieser Aufzeichnung kann man entnehmen, daß es sich um einen Analogiefall zu dem bereits oben 
erwähnten handelt. Alle Merkmale, die durch die vorangegangenen Ausführungen erläutert und geklärt worden 
sind, finden sich an. Durch die objektive Schilderung des Beobachters und die Übereinstimmung mit den Er 
gebnissen erhalten wir eine kräftige Stütze. 
B. Ho eilt ro posphärisch e KM-Einbrüche. 
Georgii und Seilkopf (11) haben für Westindien eine Höhen druckkarte berechnet, die mit den Erfah 
rungen und Ansichten gut übereinstimmt. In 10 000 m Höhe findet sich eine Tiefdruckrinne, an die sich weiter 
nördlich das kontinentale Höhenhoch anschließt. Rodewald (23) stellt fest, daß dieses kontinentale Höhenhoch 
nur auf seiner Ostseite hochreichende KM-Einbrüche begünstigt, die Westseite hingegen solche verhindert. Diese 
Aussage macht das Ergebnis verständlich, warum die Einbrüche über dem Golf und der Karibischen See nur 
flache Gebilde sind. Hochreichende Einbrüche müßten auf dem Ozean — östlich von dem betrachteten Ge 
biet — zu finden sein, wo sie sich allerdings unseren Messungen entziehen. Einbrüche in das Golfgebiet schil 
dert Seilkopf (36) und zeigt die Beeinflussung der Höhenwinde. Es ergibt sich, daß die unteren nördlichen 
Winde vor der F von südlichen Winden überlagert werden, die Luftmassen tropischen Ursprungs nordwärts ver 
frachten, wodurch die Auffassung bewiesen ist, daß es sich bei den Schichten mit südlichen Höhenwinden tun WM 
handelt. Byers (M. W. Rev. 1935) hat mit Hilfe der aerologischen Aufstiege einen Vertikalschnitt angefertigt. Der 
Schnitt führt von Omaha, St. Louis über Washington zur Atlantischen Küste und zeigt am Boden KM (P c und N PA ) 
mit einem schmalen Sektor WM (T G ). Die KM erreicht östlich der Appalachen zunächst ein Maximum an Höhen 
erstreckung flacht dann gegen W hin ab und wird etwa über Dayton von einer schmalen Zunge WM abgelöst. 
Endlich beginnt die KM erneut (P c ), steigt gegen W hin an und scheint ihre maximale Mächtigkeit westlich
	        
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