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Full text: 57, 1937

Heinz Externbrink: Kaltlnfteinbrüche in die Tropen 
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24 Stunden sehr schnell ausgehreitet. Die F als vordere Begrenzung der KM in der Höhe dürfte in der Nähe 
von Paramaribo zu finden sein. Die Station Ciudad Bolivar in Venezuela wird am 12. überschritten. Auf der 
Rückseite des Steiggebietes nimmt der Gradient und damit die Windgeschwindigkeit zu. Am 13. beginnt die 
Intensität des Steiggebietes abzunehmen, gleichzeitig schiebt sich von Westen ein Fallgebiet heran. Am 13. 
frischen die Winde auf der Rückseite des Steiggebietes weiter auf. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß der 
KM-Teil hier im Süden selbständig geworden ist, und es sich hier nunmehr um einen „Tropfen“ handelt, der 
nach Nordosten hin ebenfalls begrenzt ist und keine Verbindung hat. Jetzt bewegt sieb das Steiggebiet auch 
nicht mehr frontparallel. Am 14. wird das Steiggebiet weiter abgebaut, und es zeigt nur noch geringe Lage 
veränderungen. Am 15. beginnt über den Stationen Paramaribo, Georgetown usw. der Druck zu fallen und die 
Bewölkung verringert sich, was mit der absteigenden Luftbewegung zu erklären ist. 
Bei den Druckanstiegen über Paramaribo, Georgetown, Coronie, NW. Nickerie und Ciudad Bolivar handelt 
es sich nicht um alltägliche Erscheinungen, was die vorliegenden Beobacbtungsreihen beweisen. Leider fehlt für 
alle diese Stationen die Wolkenklassifikation. Die Größenordnung der Druckanstiege an den verschiedenen Sta 
tionen ist diese: 
Paramaribo . 
Georgetown . 
Coronie . . 
Nw. Nickerie 
10.3.1931: 14.3.1931: 
15,5 mb 18,4 mb 
. 13,5 mb 15,8 mb 
. 15,4 mb 18,0 mb 
. 14,7 mb 17,5 mb 
Ganz wie oben angegeben, verhält sich auch der Druck auf den Inselstationen der Antillen. In Venezuela 
bat Ciudad Bobvar 11,5 mb am 9. und 13,6 mb am 13. zu verzeichnen. 
I. Zur Aerologie. 
Eine der am meisten in Verbindung mit dem Druckanstieg gemeldeten Wolken ist der stcu, und zwar der 
unter Cl 4 zu meldende. Nicht nur, daß dieser in den beobachteten Fällen eine eigene Bewegungsrichtung hat, 
sondern seine Existenz ist ein wichtiges Merkmal bei der Analyse der Schichtung. Die obige Wolkenart ist ein 
stcu, der aus cu entsteht durch Ausbreitung und Abflachung. Daraus kann man entnehmen, daß der vertikalen 
Bewegung eine Schichtgrenze als Dämpfer aufgesetzt ist. Die gemeldeten cu sind Konvektions-cu, Beweis: der 
nahezu inverse Gang mit der üblichen Bewölkungsemtwicklung auf See. Stellenweise in der Morgenmeldung 
10/10 Bedeckung cu, also auch nicht gewöhnliche cu. Nur in einem beobachteten Fall war es möglich, daß sich 
ein cuni entwickelte, und zwar wird dieser am 12. in Martinique erzeugt. Im übrigen dürfte aber durch die 
Existenz der Schichtwolken eine Beobachtung von cu-Türmen schwierig sein, weil die Schichtwolken diese ver 
decken können, so daß also die Möglichkeit der Entstehung von Türmen gegeben sein mag. Eine interessante Er 
scheinung stellt sich auch in der Bewölkungszu- und -abraahme dar, weil sich hieraus eine Bestätigung der KM 
ableiten läßt. Bei Annäherung des Steiggebietes bezieht sich der Himmel, und zwar von 3/10 über 5/10 auf 7/10 
und schließlich im Kern des Steiggebietes auf 10/10. Von da ab beginnt langsam Aufheiterung, welche nunmehr 
die Abstiegsbewegung erkennen läßt. Man darf daher auch annehmen, daß auf der Nordseite der KM (Rück 
seite) die absteigende Bewegung am stärksten ist. 
Erneut wird durch dieses Beispiel der Fortbestand von KM in der Höhe bestätigt. Auch diesmal tritt 
der stcu in vorgerücktem Alterangsstadium der KM auf. Die Bewölkungszu- und -abnahme zeigt, wann der KM- 
Tropfen ankommt oder über einen Ort hinweggezogen ist. 
K. Kaltlufteinbrüche und Niederschlagstätigkeit. 
In (35) findet sich ein Hinweis, daß die wandernden Regengebiete, die in den Tropen beobachtet 
werden, zu Luftkörpern in Beziehung stehen. An Hand der Regenmessungen einiger südlicher Stationen wird 
ein solcher Zusammenhang untersucht. 
1. KM-Einbruch vom 4.—12. Oktober 1932. 
In der Tabelle 1 sind die täglichen Niederschlagsmengen für einzelne Stationen angegeben. Die Maxima 
sind durch eine stark angezogene Linie verbunden. Es ergibt sich, daß die in der Kartenanalyse auf gezeigte Be
	        
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