Skip to main content

Full text: 57, 1937

14 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 57. Band, Nr. 7 
der F liegt überall WM, die wegzuräumen ist. Die Aufstiege von Pensacola und Key West zeigen, daß über der 
KM WM zu liegen kommt, die WM wird folglich nicht nur horizontal verschoben (W-, SW-Wind). 
Habana bleibt am 6. noch innerhalb der WM. Doch stößt die KM gegen die Halbinsel Yucatan vor und 
erreicht die Küstenstationen Progreso und Merida. Indessen breitet sich die Kern-KM über der mittleren Golf 
küste aus. 
Nach dem Piloten von Key West am 7. ist die KM 1500 m mächtig. Der Druckeffekt, den aber die KM 
hervorruft, bleibt schon beträchtlich hinter dem von Pensacola zurück. Das ist ein Zeichen für die Alterung. 
Auch der beginnende Temperaturanstieg über dem Golf, der die KM stark angeheizt hat, fördert im Meeres 
niveau die Alterung. Die Bewegungsenergie hat noch keine Einbuße erlitten, wie man aus den Windgeschwin 
digkeiten entnehmen kann. Die ausgeglichene Form des südlichen Teiles des Drucksteiggebietes zeigt die gleich 
mäßige Verteilung der KM auch in der Höhe. Browns ville kommt auf die Rückseite des KM-Körpers, dort 
fällt der Druck. 
An verschiedenen Stationen ist beobachtet worden, daß trotz des Durchzuges der F der Druck noch etwas 
gefallen ist. 
Progreso am 6. Druckfall um ca. 1 mb 
Key West am 6. Druckfall um ca. 1 mb 
z. Zt. der Beobachtung Barometer langsam steigend. 
Tampa am 6. Druckfall um ca. 1 mb 
z. Zt. der Beobachtung Barometer langsam steigend. 
Durch Pilotbeobachtung von Key West vom 6. ist die dort vorhandene geringe Mächtigkeit (ca. 700 m) festgestellt 
worden. Die rege Konvektion ist bereits erwähnt, und zwar ist diese besonders an den vorderen Teilen der KM 
zu finden. Hier muß ohnehin die Degeneration der KM am größten sein (Mischluft). Nun tritt bei Bewegung 
über warmem Wasser, neben Erwärmung (thermische Konvektion), Anreicherung der Luft mit Wasserdampf 
in den unteren Schichten ein. Feuchte Luft ist weniger dicht als trockene, mithin vermindert sich die Masse, die 
in der vorderen flachen Schicht nicht durch das Gewicht der in der Höhe lagernden KM ausgeglichen werden 
kann. Daher muß sich geringer Druckfall äußern. Demselben Vorgang ist zwar auch die Kern-KM unterworfen, 
doch ist die darüber liegende KM in der Lage, immer noch einen Druckanstieg zu bewirken und das Defizit an 
Masse zu überkompensieren, allerdings nur so lange, wie die größte Mächtigkeit nicht erreicht ist. Ist dies der Fall, 
so kann zwar der Druckfall dem Betrage nach reduziert, aber nicht überkompensiert werden, weil der Druck 
in der gesamten Luftmasse fällt. Diese Angaben können an aerologischen Aufstiegen geprüft werden. Der Auf 
stieg von Pensacola am 8. Oktober beweist zwanglos die Gültigkeit der oben ausgesprochenen Ansicht. 
Die Schauertätigkeit und die cuni-Bildung kann gut als Nachweis für die KM benutzt werden. Man bat 
die Orte mit gleichzeitiger Schauertätigkeit oder die mit cuni-Bildung durch Isochronen zu verbinden und erhält 
dann eine gute Übereinstimmung mit der F-Lage. Die Isochronen zeigen auch das Vordringen der KM an 
(Tafel II, Fig. 1). 
Am 8. hat Brownsville bis in 1500 m südöstlichen Wind geringer Stärke, darüber zunächst SW und endlich 
NW. In Key West herrscht bis in 1500 m NE und E. Es folgt bis in 2500 m SE und darüber S. Über Corpus 
Christi und New Orleans zieht der stcu NW und über Key West acu N. 
In Pensacola beginnt der Verlauf der äquipotentiellen Temperatur sich langsam auszugleichen. Der scharfe 
Sprung an der oberen Grenze verliert sich. Die Erwärmung der unteren Schichten greift auch in höhere über. 
Auf dem Lande nimmt mit zunehmender Erwärmung die RF in den unteren Schichten ab, nach oben hin aber zu. 
Von den Bermudas bis nahe San Juan zieht sich eine Linie mit Schauer und cuni. Die KM ist weiter 
südwärts vorgedrungen und hat auf der Ostseite von Cuba eine Schleifzone entwickelt. Hier lagern KM und 
WM nebeneinander. Allerdings besitzt die KM in den unteren Schichten wenig von ihrem ursprünglichen 
Wesen, da sie stark gealtert ist. Die Isallobaren zeigen Druckanstieg auch über den Inseln an, obwohl im 
Meeresniveau die F nicht darüber hinweggezogen ist. Die Massengrenze wird scheinbar dauernd zurückverlegt in 
die KM hinein. Diesem Prozeß folgen die höheren Schichten nicht so schnell, so daß in der Höhe (stcu-Niveau) 
noch KM zu finden sein wird, obwohl diese in den unteren Schichten nahezu umgewandelt ist. Das wird noch 
mit Beispielen belegt. 
Auch am 9. kommt die F nicht über die Inseln, wie dies infolge der Degeneration vorauszusehen war. 
Nur die Bewölkung wird von ihr beeinflußt. Große Windgeschwindigkeiten kommen vor den Inseln kaum vor. 
— Die Sclileifzone hat sich ostwärts verlagert und liegt nun fast wieder vor Cuba. In Key West weht oberhalb 
von 1500 m ESE, darunter ergeben sich erhebliche Windgeschwindigkeiten (E 13—15 m/sec,). In Brownsville 
liegt oberhalb von 250 m WM. Nur die unterste Lufthaut besteht noch aus KM.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.