Heinz Externbrink: Kalîlnfteinbrüehe in die Tropen
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ostwärts zurückweicht. Die Karte der 24stündigen Druckänderungen zeigt ein ausgeprägtes Steiggebiet hinter der
F, dessen Intensität 15 mb beträgt.
2. ) 6. Oktober 1932, 12.00 MGZ (Tafeln I, II Fig. 6, III Fig. 2 und 5).
a) Temperaturfeld.
In den Bereich des Temperaturfallgebietes ist nunmehr der gesamte Golf von Mexiko, die atlantische
US-Küete gerückt. Auf der Westseite ist die Temperatur bis nach Veracruz hin noch weiter zurückgegangen, bei
letzterer Station beträgt der Rückgang nur —1° C. Auf den Höhenstationen -werden weiterhin große Schwankun
gen angezeigt. Zacatecas hat im Maximalwert eine Schwankung von —14° C. — In den Bereich der F sind die
Stationen der nordwestlichen Küste von Yucatan gekommen. Südlich von Salina Cruz werden aber keine Tem
peraturänderungen mehr erreicht. In New Orleans ist die Temperatur stehen geblieben. Von hier in nordwest
licher Richtung beginnt Temperaturanstieg. Im Südosten hat die F Key West überschritten und liegt nun eben
nördlich von Habana, während östlich der US-Ivüste bereits größere Gebiete des Atlantischen Ozeans in das
Temperaturfallgebiet einbezogen worden sind.
b) Druckfeld.
Im Westen beginnt der Druck schwach zu fallen, wogegen der mittlere Golf ganz von Druckanstieg ein
genommen wird. Trotz der Temperaturabnahme ist in Progreso, Key West und auf dem Atlantik schwache
Druckabnahme eingetreten, hier ist die F gerade durch gezogen.
3. ) 7. Oktober 1932, 12.00 MGZ (Tafeln I, II Fig. 7, III Fig. 3 und 6).
a) Temperaturfeld.
Das Temperaturfallgebiet hat sich auf den Atlantischen Ozean in nordwestlicher Richtung hinausgescho
ben. Über dem Golf entwickelt sieh ein Steiggebiet, so daß die Null-Isallotherine unmittelbar an die US-Golf-
küste herangerückt ist. Florida ist nun in den Temperaturanstieg mit hineingezogen (Tampa +5). Key West
hat noch schwachen Rückgang, wogegen Habana keine Temperaturänderung anzeigt. Von Nordwest rückt der
Temperaturanstieg weiter nach. Die Isallothermenkarte zeigt eine große Ausdehnung des Gebietes mit abneh
mender Temperatur.
Die Meldungen der mexikanischen Stationen fallen am 7. aus, so daß über die dortigen Verhältnisse
nichts ausgesagt werden kann. Aber auch hier dürften die niedrigsten Temperaturen erreicht sein.
b) Druckfeld.
Das Hoch über dem Kontinent hat an Intensität noch etwas zugenommen. Im Kern des Hochs sind die
Temperaturen weiter gesunken. Trotz Temperaturanstiegs über dem Golf steigt der Druck dort noch weiter,
das ist auch im Raume um Florida, Cuba und dem angrenzenden Atlantik der Fall. Aus diesen Erscheinungen
ergibt sich die Tatsache, daß der Druckeffekt dem thermischen in den Tendenzkarten nachhinkt.
4. ) 8. Oktober 1932, 12.00 MGZ (Tafeln I, III Fig. 7, IV Fig. 1 und 4).
a) Temperaturfeld.
Der Golf hat weiter langsamen Temperaturanstieg. Das stärkere Steiggebiet der Temperatur hat sich aus
Nordwest nach dem Golf vorgeschoben. Mit Ausnahme einiger atlantischer Küstenstationen verzeichnet der
mittlere Kontinent jetzt Temperaturanstieg. Allein auf dem Alantik findet sich Temperaturfall, welcher in nord
östlicher Richtung abzieht.
Im Osten bewegt sich die F nur noch langsam vorwärts. Längs der Antillen vermag sie noch südwärts
Raum zu gewinnen.
b) Druck feld.
Gleichzeitig mit dem Temperaturanstieg verliert das Drucksteiggebiet an Stärke, so daß sich eine verhält
nismäßig klare Übereinstimmung zwischen beiden ergibt. Über dem Golf beginnt der Druck langsam zu fallen,
während er über dem östlichen Festlande noch ansteigt. Aus Isallothermen- und Isallobarenkarte ergibt sich
immer deutlicher, daß die Gegensätzlichkeit vor und hinter der F mehr und mehr zurücktritt. Aus den Tendenz
karten wird der Zerfall der Temperatur- und Druckänderung offenbar. Recht interessant ist die Druckändemngs-
karte, weil man aus ihrer Folge ersieht, daß mit abnehmender Intensität das Drucksteiggebiet sich räumlich
ausgedehnt hat. So sieht man am 8. große Teile des Kontinents und des Atlantischen Ozeans in den Bereich des
ansteigenden Druckes gerückt.