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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte nnd des Marineobservatoriums — 57. Bd., Nr. 5 
Temperaturbereich nur einen Bruchteil des Ölausdehnungskoeffizienten. Daher brauchen bei 
Wasserfüllung die entsprechenden Fehler überhaupt nicht berücksichtigt zu werden. In 
unserem Falle der Ölfüllung aber ist auf folgende Weise versucht worden, den Fehler zu 
korrigieren: 
Es wurde die auf Abbildung 11 (Tafel 3) abgebildete Kurve der mittleren Monats - 
temperatur gezeichnet. Es soll hier nur bemerkt werden, daß diese Kurve sehr „geglättet“ 
erscheint. Eine weit bessere Kurve, die mehr den wirklichen Verhältnissen entspricht, liefert 
K. Knoch (7, Seite 26). Bei der hier dargestellten Kurve stellte sich durch Versuche heraus, 
daß sie sich in vier Teile zerlegen läßt, und zwar in die Abschnitte, die eine Mitteltemperatur 
von + 13° bis + 18° (+ 15,5°), von + 8° bis +13 ° (+ 10,5°), von + 3° bis + 8° (+ 5,5°), 
von — 1° bis +3° (+ 1°) haben. Bei einer Mitteltemperatur der Luft von + 15,5° ergab 
sich, daß eine Belastung des Schwimmers mit 20 g nötig war, um die Nullstellung zu erreichen; 
bei + 10,5° waren 27,5 g, bei +5,5° 34,5 g und bei + 1° 42,0 g Belastung erforderlich. Die 
Belastung wurde wieder so zerlegt, daß während der Monate Mai bis September 20,0 g auf 
gelegt wurden. Während der Monate April und Oktober blieb das Belastungsgewicht von 
20 g bestehen, dazu wurde noch ein Gewicht von 7,3 g aufgelegt, während der Monate März 
und November 20 + (2X7,3) g und während der Monate Januar, Februar und Dezember 
20 + (3X7,3) g. Es braucht kaum erwähnt zu werden, wie unzulänglich eine derartige 
Methode ist, da sich bekanntlich die Temperaturen nicht nach dem Kalender richten. Aus der 
Ungunst der Aufstellungsverhältnisse der Fahne ergeben sich leider diese Fehler, wie weiter 
unten noch gezeigt werden soll. 
Im folgenden Abschnitt werden zwei Registrierungen gezeigt, die geeignet erscheinen, die 
Brauchbarkeit dieser oben beschriebenen räumlichen Windfahne zu beweisen. Aus später zu 
erörternden Gründen wurden als Beispiele Registrierungen gewählt, die einen positiven Aus 
schlag der mittleren Vertikalschwankung, damit also eine absteigende Luftbewegung anzeigen. 
Die hier zu behandelnde räumliche Windfahne steht auf einem Turm des Schießplatzes 
Kummersdorf südlich Berlin. Bei den folgenden Betrachtungen des Wetterablaufs während 
der Registriertage ist daher das Hauptaugenmerk auf die meteorologischen Daten der Berliner 
Gegend zu richten. Die Aufstiege von Berlin und Lindenberg sind daher auch besonders 
berücksichtigt worden. An Quellen für meteorologische Daten standen zur Verfügung: 
Täglicher Wetterbericht des Deutschen Reichswetterdienstes. Herausgegeben 
von der Deutschen Seewarte. Verlagsort: Hamburg. 
Reichsamt für Wetterdienst, Aerologische Berichte 1935, Mai. 
Deutsches Meteorologisches Jahrbuch 1936, Teil V: Aerologische Beobachtungen, 
Heft 4: April. 
Da hier nur zu beweisen ist, daß tatsächlich in den fraglichen Tagen absteigende Luft 
bewegung geherrscht hat, so sind die meteorologischen Daten nur soweit behandelt, als es 
zu diesem Beweise unbedingt notwendig erschien. 
Am 3. Mai 1935, morgens (Abbildung 12, Tafel 3), liegt ein Hoch von 1025 mb über 
Österreich, Ungarn und dem Nordbalkan. Nördlich erstreckt sich ein Keil von 1020 mb bis
	        
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