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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 57. Bd. Nr. 4. 
osten aufgleitenden, durch Hebung feuchten Luftmassen über dem kühlen ENE-Wind. Am Haupttag, am 
25., liegt in den unteren 500 m noch ein Reist der kühlen Bodenluft. Über dieser gleitet die Warmluft 
mit Sturmesstärke auf, ohne Kondensation, das zeigt wieder die große Trockenheit der Luft, wie ja auch 
der Frontdurchgang bei einem Temperatursprung von 10° in 4 Stunden ohne Niederschlag vor sich ging. 
Figur 20. Isobaren und Maxima am 25. IV. 1925 Figur 21. Lindenberger Aufstiege vom 23. 14 Uhr 
(sommerlicher Advektionstypus III: Genua-Zyklone). (—), 24. 14 Uhr (—) und 25. 7 Uhr (™). April 1925 
Bis 14 Uhr, wo das Maximum von 28° auftritt, scheint die Sonne weniger als 1 Stunde. Der Temperatur 
anstieg am Boden ist daher wohl durch Föhn aus der freien Atmosphäre zu erklären, der bei den 20° in 
1200 m zu verstehen ist; oder aber die Kaltluft ist auch am Boden durch die Advektion restlos beseitigt. 
Der nächste Tag zeigt deutlich, wie wichtig zum Auftreten einer hohen Bodentemperatur eine warme 
Höhe ist: Hier scheint die Sonne 12 Stunden lang bei leichtem SE-Wind, und doch wird nur ein 
Maximum von 25.8° erreicht. Wenn man sich aber den Aufstieg ansieht, so ist das ganz verständlich; 
denn die Höhen sind bereits bis mindestens 2.5 km hinauf um 7° kälter als am Vortag, während es am 
Boden sogar wärmer geworden ist. Dadurch kam die ganze Strahlungsenergie den höheren Luftschichten 
mit zugute, und Föhn aus der freien Atmosphäre führt bei einer kalten Höhe nie zu einer hohen Boden 
temperatur. 
d) Die aerologischen Verhältnisse. 
Bei 6 Fällen lag geeignetes Material vor, um daraus mittlere Aufstiege zu zeichnen (Figur 22). Man 
sieht Erwärmung am Vor- und Haupttag bis mindestens 2500 m. Am Vortag besonders in den größeren 
Höhen; dabei nimmt die relative Feuchtigkeit zu, das heißt, die spezifische Feuchtigkeit nimmt noch stärker 
zu, wie die Figur 22 zeigt. Das beweist, daß es sich um advektive Erwärmung durch subtropische Luftmassen 
handelt. Zum Haupttag tritt Erwärmung besonders in 500 und 1000 in bei großer Austrocknung und etwa 
gleichbleibender spezifischer Feuchte ein. Hier kann dynamische Erwärmung mitgewirkt haben. Man kann 
sich aber auch weitere Erwärmung in dem warmen Luftstrom vorstellen, ohne daß es zu einem Luftmassen 
wechsel kommt, wobei ja die spezifische Feuchte sich nicht ändern muß. Wir schließen daraus, daß bei den 
sommerlichen Advektionen die Hauptwärmewelle am Vortag einsetjt, und daß zum Haupttag dynamische 
Erwärmung und weitere Temperaturzunahme in dem Warmluftstrom einsetjt.
	        
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