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Full text: 57, 1937

16 
Aus dem Archiv der Deutchen Seewarte — 
Band, Nr. 1 
Tabelle Nr. 2. 
Die zeitliche Änderung der Temperatur und des Salzgehaltes bei den 
„Poseidon“- Doppelstationen. 
erste 
Station 
Wiederholungsstation 
Differenz 
Zeitunterschied 
Dat. 
Stat. Nr. 
t°C 
s% 
Dat. 
Stat. Nr. 
t°C 
S%o 
At°C 
AS 
AT 
1. II. 
1 
5.03 
32,97 
19. II. 
88 
3,87 
32,81 
1,16 
0,16 
184 
2. II. 
6b 
5,57 
34,49 
12. II. 
56b 
4,88 
34,56 
0,69 
—0,07 
10 
2. II. 
9 
5,21 
34,56 
9. II. 
47 
4,98 
34,56 
0,23 
0,00 
7 
3. II. 
12 
5,68 
34,72 
7. II 
36 
5,32 
34,64 
0,36 
0,08 
4 
3. II. 
14 
6,30 
34,94 
8. II. 
41b 
5,85 
34.95 
0,45 
—0,01 
5 
4. II. 
OO 50 
15b 
5,30 
30,50 
4. II. 
10 14 
16 
4,84 
30,47 
0,46 
0,03 
ca. 9h 
5. II. 
21b 
5,90 
34,80 
7. II. 
34 
5,55 
34,74 
0,35 
0,06 
24 
15. II. 
681 
4,50 
34,73 
16. II. 
74a 
4,55 
34,61 
—0,05 
0,12 
1 
19. II. 
89b 
4,3 
33,25 
20. II. 
94e 
4,3 
33,23 
0,00 
0,02 
1 
31.1. 
W7 
5,10 
32,95 
21.11. 
H. 100 
3,81 
32,66 
1,29 
0,29 
21 
„Poseidon“-Doppelstationen enthält. Es kam während der Untersuchungsfahrt häufig vor, daß wegen schlechten 
Wetters frühere hydrographische Schnitte gekreuzt wurden und einige Stationen wiederholt werden konnten. 
Auffallend in der Tabelle ist, daß sich anscheinend der Salzgehalt während der Untersuchungsfahrt fast gar 
nicht geändert hat. Die Änderungen in der Temperaturverteilung dagegen sind beträchtlich und laufen dem 
Wachsen des Zeitunterschiedes parallel. Gleichfalls haben sich die hydrographischen Verhältnisse in vertikaler 
Richtung anscheinend auch nicht wesentlich geändert (siehe Figur 39). Wir werden aber später sehen, daß 
diese Ergebnisse auf Zufallswerten beruhen. 
Im Süden des Untersuchungsgebietes (siehe Figur 38) sehen wir eine Zunge stark salzhaltigen Wassers 
mit über 35%o Salzgehalt aus dem englischen Kanal eindringen. Wasser mit 34,75%« Salzgehalt aus diesem Gebiet 
verlagert sich in nordöstlicher Richtung durch das untersuchte Gebiet. An der Ostseite der 34,75%0-Isohaline 
ist in Richtung nach der Küste zu ein starker Salzgehaltsgradient vorhanden. Auf 53°-Nordbreite beträgt der 
Gradient sogar 3,75%o pro 10 Sm. Diese starke Salzgehaltsänderung prägt sich auch in der allgemeinen Tem 
peraturverteilung im Oberflächenwasser aus. Eine für das gesamte Untersuchungsgebiet gültige Karte mit der 
Temperaturverteilung ist nicht gezeichnet worden, da sich die Temperatur des Oberflächenwassers während der 
dreiwöchigen Untersuchungsfahrt stark verändert hatte. So war z. B. in der zweiten Hälfte der Forschungsfahrt 
eine im Mittel um rund 1° C tiefere Temperatur des Wassers zu beobachten als an gleicher Stelle vorher. 
Besonderheiten in der allgemeinen Temperaturverteilung traten nicht auf. Das Hoofden- und Doggerbank 
wasser war gegenüber dem der Deutschen Bucht bedeutend wärmer. An den friesischen Küsten wurden sehr 
niedrige Temperaturen und in den Flußmündungsgebieten sogar solche um den Gefrierpunkt des Wassers 
herum beobachtet. Die vorhin erwähnte Ausbildung des Salzgehaltsgradienten an der Ostseite des stark sal 
zigen Wassers aus Süden ist in den während der ganzen Untersuchungsfahrt gewonnenen Registrierungen 
der Temperatur des Oberflächenwassers wiederzufinden. Drei Thermogramme (siehe Figuren 40a—d) des 
mechanisch registrierenden Thermographen nach Negretti-Zambra (London) zeigen einmal einen zwischen den 
Stationen 16 und 17, zum zweiten zwischen den Stationen 12a und 12b auf gezeichneten, sprunghaften Verlauf 
der Temperaturverteilung und zum anderen dasselbe während der ununterbrochenen Fahrt von Station 49 nach 
Emden-Außenhafen. Diese sogenannten Temperatursprünge sagen aus, daß wir es hier mit zwei verschiedenen 
Wasserarten zu tun haben. 
Während die 34,0%o-Isohaline (Figur 38) sich in vielen Windungen der Lage des oben erwähnten stark 
salzigen Wassers anpaßt, reicht die 33,0% 0 -Isohaline weit nach Osten in die Deutsche Bucht hinein. Sie läuft 
mit den 32,0%o- und 31,0%o-Isohalinen der west- und ostfriesischen Küste annähernd paraUel und biegt bei 
Helgoland in nordwestlicher Richtung um. An der nordfriesischen Küste liegt sie viel weiter von der Küste 
entfernt als an der ostfriesischen. Die aus den Flußmündungen nach Norden abfließenden Wassermassen 
mit niedrigem Salzgehalt drängen die von Westen ein dringenden Wassermassen mit höherem Salzgehalt vor 
allem auf der Höhe von Amrumbank und Sylt weit nach Westen (siehe auch Figur 41). Sehr gut ausgeprägt 
sehen wir die durch das Zusammentreffen der verschieden salzhaltigen Wassermassen im Innern der Deutschen 
Bucht gebildete Konvergenzzone, deren Vorhandensein von Zorell auf Grund des früheren „Poseidon“-Beobach- 
tungsmaterials wiederholt nachgewiesen und eingehend beschrieben wurde (10). Die Konvergenz verläuft fast 
nordsüdlich. Die zahlreichen zwischen den einzelnen Stationen mit Serienbeobachtungen ausgeführten Ober
	        
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