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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutchen Seewarte — 57. Band, N r. 1 
Die Bezeichnung der drei Profile und ihre geographische Länge sind die folgenden: 
1. Beachy Head—Outer Silver Pit zwischen 00°20' und 02°20' Ostlänge. 
2. Kanal—Tea Kettle Hole zwischen 00°30' und 03°30' Ostlänge. 
3. St. Valéry en Caux—Terschellinger-Bank-F.-Sch. zwischen 00°4O' und 04°45' Ostlänge. 
1. Der Längsschnitt zwischen Beachy Head (Stat. 35) und dem Outer Silver Pit (Stat. 89) soll uns noch 
einmal die hydrographischen Verhältnisse an der englischen Küste aufzeigen (siehe Figur 31). Im Süden des 
Schnittes wird das salzreiche Kanalwasser in seiner Nordwestseite durchquert. In der Enge von Dover—Calais 
wird auf diesem Schnitt aber nur Wasser mit Salzgehalten weniger als 35,0/oo beobachtet. Bei Station 27 wird 
noch einmal die schon mehrfach erwähnte Hoofdenzunge in der Themsemilndung gekreuzt, und von hier ab 
wird nach Norden kein Wasser des eigentlichen Kerngebietes des Hoofdenwassers mehr angetroffen. Bei den 
Stationen 16 und 15 macht sich das etwas weniger salzreiche Wasser des Gebietes vor Lowestoft und Yarmouth 
bemerkbar. Weiter nach Norden steigt der Salzgehalt wieder bis über 34,75%o an, und von hier ab schließt 
sich das weiträumige Gebiet mit sich wenig änderndem Salzgehalt an. 
2. Der von der Mitte des Kanals (Stat. 38) ausgehende Schnitt bis nach dem Tea Kettle Hole (Stat. 92) 
vor dem Eingang des Hoofdengebietes durchzieht von Süden nach Norden das Zentralgebiet des salzreichen 
Kanal- und Hoofdenwassers (siehe Figur 32). Im Süden schiebt sich sehr salzhaltiges Wasser von über 35,l%o 
unter das Hoofdenwasser nach Norden. Derartiges, salzreiches Wasser wird nur noch in Inseln oder Blasen 
zwischen den Stationen 52 und 56 und bei Station 76 angetroffen. Diese Hauptmasse des Hoofdenwassers 
wird an der Oberfläche an einzelnen Stellen durch Mischwasser mit Salzgehalten über 34,75%o eingeengt. Durch 
die Ostwärtsverlagerung des zentralen, salzhaltigen Wasserkörpers im Ausgangsgebiet der Hoofden wird das 
Tea Kettle Hole nur von Wasser mit einem Salzgehalt größer als 34,75%o erfüllt. 
3. Von allen drei Längsschnitten ist in hydrographischer Hinsicht derjenige an der französisch-hollän 
dischen Küste entlanggehende Schnitt am abwechslungsreichsten. Dieses Profil (siehe Figur 33) reicht von 
St. Valéry en Caux (Stat. 41) bis nach Terschellingerbank-F.-Sch. (Stat. 97). Von Süden ausgehend bildet das 
hauptsächlich aus der Seinemündung stammende, französische Küstenwasser mit dem Kanalmischwasser einen 
starken Salzgehaltsgradienten heraus. Dieses Mischwasser wird wiederum bei Kap Gris Nez von französischem 
Küstenwasser zurückgedrängt. Nördlich des Ausganges der engen Straße von Dover und Calais nimmt das 
Hoofden-Mischwasser wieder einen größeren Raum ein. Bei Station 48 wird in der Tiefe unterhalb von 20 m 
noch reines Kanalstromwasser mit einem Salzgehalt über 35,0%o angetroffen. Je weiter wir nach Norden an der 
holländischen Küste entlanggehen, desto mehr durchkreuzen wir das Gebiet des holländischen Küstenwassers. 
Der Salzgehalt nimmt immer mehr ab, so lange, bis wir bei den Stationen 58, 59 (diese Station ist in dem 
Schnitt nicht mit eingezeichnet), 60 1 , 60 2 und 61 in die Küstenregion kommen, die in erster Linie durch die 
abfließenden Wassermassen aus den Schelde- und Maasmündungen beeinflußt wird. Dieses Gebiet geht in die 
Küstenzone von Helder über, die nur bei Station 70a durch das Hoofdenmiscbwasser etwas weiter an die hollän 
dische Küste gedrängt wird, und dann weiter über in die Küstenregion des Terschellingbankwassers. Man 
sieht im Norden dieses Schnittes sehr deutlich, wie sicli in der Tiefe unter das leichtere Küstenwasser aus dem 
Texeier Seegat von Helder und unter das leichtere Terschellingbankwasser das schwerere Hoofden-Misch- 
wasser schiebt. 
Wenn wir noch einmal die gesamten Salzgehalts- Quer- und Längsprofile überblicken, so können wir auf 
Grund der Ergebnisse der Untersuchungen der Temperatur- und Salzgehaltsverhältnisse in dem Gebiet des 
Kanals und der Hoofden folgende, sich stark herausstellende Wasserarten unterscheiden: 
1. Das Kanalstrom- und Hoofdenwasser. 
2. Die Nordwestregion zwischen 53° und 54° Nordbreite. 
3. Das Küstenwassergebiet vor Greath Yarmouth und Lowestoft. 
4. Das Flußmündungsgebiet der Themse. 
5. Das Küstenwassergebiet zwischen der Seine- und Sommemündung. 
6. Die Küstenwasserregion vor Kap Gris Nez. 
7. Das Hauptgebiet des holländischen Küstenwassers im Einflußgebiet der Schelde- und Maas 
mündungen. 
8. Die Küstenwasserregion von Helder. 
9. Die Region des Terschellingbankwassers.
	        
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