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Full text: 57, 1937

Edgar Heilgermann: Beiträge zur Klimatologie von Togo 
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Stationen über diese Zeiträume sowie über die übrigen Tage des betr. Monats gemittelt. Die Mittelwerte M' 
(Tage großer Lufttrockenheit) und M (übrige Monatstage) sind in Tabelle 32a und b mitgeteilt. In die letzte 
Spalte sind die Beobachtungen der Windrichtung zu den Terminen I (morgens), II (mittags), III (abends) 
während des betrachteten Zeitabschnitts aufgenornmen. 
Es ergibt sieb, daß beide Abschnitte großer Lufttrockenheit verursacht sind durch den aus N bis NE über 
ganz Togo webenden sog. Harmattan, der außer dieser Eigenschaft auch noch die niedriger Temperatur hat. In 
Nordtogo ist die Windstärke größer als an den übrigen Tagen des Monats (z. T. auch in Kpandu und Kpeme). 
Während Temperaturminima, Morgen- und Abendtemperaturen in der weitaus größten Zahl der Fälle tiefer sind 
als M, ist das mittags nicht der Fall. Ganz eindeutig steht die Küste im Gegensatz zum übrigen Gebiet. Die 
Mittagstemperaturen sind in Kpeme und Lome bei beiden Beispielen wesentlich höher als M. Auch beim Fall b 
(24.—27. 1. 1911), wo die Differenz M'—M dort, wo sie negativ wird, nicht so groß ist wie beim Beispiel a 
(11.—14. 1. 1910), kann bei den Inlandstationen Sokode, Kete Kratschi und Kpandu eine leichte Überlegenheit 
von M' über M festgestellt werden. Für Sansane Mangu wurde an anderer Stelle (S. 26) diese Verschiedenheit 
auf Intensitätsschwankungen der Dunststärke zurückgeführt. Bei den liier angeführten Beispielen ist dies nicht 
möglich, da nur vereinzelt das Vorhandensein des Dunstes, niemals aber seine Intensität an den einzelnen Sta 
tionen notiert wurde. Für die Küste können die Windverhältnisse zur Erklärung herangezogen werden. Im 
allgemeinen weht hier das ganze Jahr hindurch zur Mittagszeit eine kühle Seebrise (s. S. 24). Während der zu 
betrachtenden Zeitabschnitte jedoch wird auch zu dieser Tageszeit Inlandluft herangeführt, die, wenn auch in 
ihrer Temperatur etwas herabgesetzt, immer noch im Vergleich zu dem kühlen Seewind eine merkliche Tem 
peraturerhöhung verursachen wird. Beim Beispiel h) ist auch die stark verringerte Himmelsbedeckung (mittags 
1,5 gegen 4,5) mit zur Erklärung heranzuziehen. (Anm.: Bei Beispiel a) ist die Himmelsbedeckung nicht ver 
schieden von der der übrigen Tage.) 
6. Zur Frage der Niederschlagsbildung. 
Um die Niederschlagsbildung in ihren Grundzügen zu verstehen, muß man sich vertraut machen mit der 
horizontalen Schichtung der Windsysteme übereinander. Aufstiege von Pilotballonen können darüber Auskunft 
geben. Der Weg der „Meteor“-Expedition (1925—1927) führte auch in die Nähe der Goldküste, und als typi 
sches Ergebnis eines Aufstiegs in dieser Gegend kann Figur 27 angesehen werden, in der der Weg eines Pilot 
ballons in Projektion auf die Horizontalebene eingezeichnet ist, versehen mit den notwendigen Höhenangaben 
in Metern über dem Erdboden. (Beobachtungsort im Schnittpunkt der NS—EW-Richtung gedacht.) Nur in 
den ersten hundert Metern ist die Luftströmung eine südwestliche, die Ergebnisse weiterer Aufstiege vor der 
Goldküste zeigen, daß die Schichtdicke des Monsuns zwischen 300 und 1400 m, meist um 1000 m, schwankt. Der 
darüber wehende NE-Passat hat eine obere Grenze, die um 4000 m liegt, in noch größeren Höhen vollzieht 
sich eine Drehung der Windrichtung über E nach SE und wieder zurück nach ENE. Alle diese Angaben gelten 
für die Monate November, Dezember und Januar, während welcher Zeit sich die „Meteor“-Expedition dort auf 
hielt. 
Mit den Ergebnissen dieser Aufstiege ist die in ganz Togo festzustellende Hauptzugrichtung der Gewitter 
zu erklären möglich, denn bekanntlich ziehen diese meist in der Richtung der oberen Luftströmungen (2, S. 681). 
Je nach der Höhe, in der der Sitz des Gewitters ist, kann die Zugrichtung zwischen NE und SE schwanken 
(s. Tab. 25, S. 20). 
Aus der Betrachtung der allgemeinen Windverhältnisse ist bekannt, daß während der Trockenzeit von der 
Breite Kete Kratschi nordwärts in zunehmendem Maße und von längerer Zeitdauer der trockene NE-Passat als 
Bodenwind festzustellen ist. Die Bodenluft müßte, um hier das Kondensationsniveau zu erreichen, mehrere 
1000 m aufsteigen. Auch im Falle einer Kondensation werden besonders tags, wenn die relative Feuchte am 
geringsten ist, die Regentropfen bereits im Raum zwischen Wolke und Erde abtrocknen. Daher fallen auch 
in Nordtogo die wenigen Niederschläge der Trockenzeit weit überwiegend nachts (s. Tab. 17), wenn die relative 
Feuchte größer ist. Außerdem ist die Bildung des Niederschlages jetzt besser möglich, weil die Wolke an ihrer 
Oberfläche durch Ausstrahlung abgekühlt wird, so daß die Kondensation eher eintreten kann (2, S. 320). 
In dem Gebiet südlich Kete Kratschi weht das ganze Jahr hindurch mit wechselnder Größe der Streuung 
der SW-Monsun. Obwohl die Zahl der Niederschlagstage hier mit Ausnahme des Küstengebietes schnell auf 4 
bis 9 Tage (Dezember und Januar zusammengefaßt) anwächst, und nach den Diagrammen der Regenwahrschein 
lichkeit (Bl. I, II, III) die Niederschlagssumme eines Tages mehrfach 25, vereinzelt 50 mm überschreitet, muß
	        
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