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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 57. Band, Nr. 3 
4. Täglicher Gang der Windrichtung und des Maßes ihrer Änderung in Lome. 
Für die Küstenstation Lome liegen Anemographenaufzeichnungen für folgende Zeiträume vor: 
1909 11. 9.—31. 12. 
1910 1. 1.—30. 4. (3. 3. fehlt), 25. 11.—31. 12. 
1911 i. l.—19. 6., 23. 6.-5. 7., 15. 7.—18. 8., 1.—5. 11., 15.—31. 12. 
1912 1.—19. 1., 25. 1.—6. 3. 
Die prozentuale Häufigkeit der Windrichtungen für jede Stunde des Tages wurde den handschriftlichen 
Tabellen (aufbewahrt in der Deutschen Seewarte) entnommen. Über die Berechnung der Windrichtung und 
des Maßes der Änderung ihrer Richtung ist bereits S. 21 dieser Arbeit alles Nähere gesagt worden, es sei darauf 
verwiesen. 
Nach einer Bemerkung von Kummer (M. a. d. D. Sch., Bd. XXV, S. 208) sind die Angaben der Wind 
richtung im April 1910 und Januar 1911 wegen zeitweisen Aussetzens und undeutlichen Schreibens der Süd- 
und Nordfeder etwas unsicher. Diese Aufzeichnungen wurden daher nicht verwandt. Um die Brauchbarkeit 
der übrigen Registrierungen zu prüfen, wurden die mittleren Windrichtungen an den Terminen 6, 14 und 
20 Uhr für jeden Monat berechnet und mit den entsprechenden von Kpeme, der benachbarten Küstentation, 
verglichen. Die Winkeldifferenz überschritt nur in wenigen Fällen 45°, in einem Falle jedoch 90° (November 
1909 6 Uhr 106°). Während jeder der 12 Beobachtungsjahrgänge von Kpeme im November morgens eine recht 
kräftige Nordkomponente aufzuweisen hat, fehlt diese in Lome im November 1909 ganz. Die Aufzeichnungen 
von nur 5V2 Tagen des November 1910 zeigen trotz der geringen Anzahl von Tagen eine recht gute Überein 
stimmung mit den Beobachtungen von Kpeme zum gleichen Termin, aber über den ganzen Monat gemittelt. 
Um das typische Bild des täglichen Ganges der Windrichtung in den einzelnen Monaten zu erhalten, sind 
nur diese Registrierungen für den November verwandt worden. Der Tabelle 30 liegen also nunmehr folgende 
Aufzeichnungen zugrunde: 
1909 11. 9.—31. 10., 1.—31. 12. 
1910 1. 1.—31. 3., 25. 11.—31. 12. 
1911 1. 2.—19. 6., 23. 6.— 5. 7., 15. 7.—18. 8., 26,—30. 8., 15—31. 12. 
1912 1.—19. 1., 25. 1.—29. 2. 
(s. hierzu Tabelle 30 und graphische Darst. Fig. 23 u. 24.) 
Die Monate November bis Juni haben einen recht ausgesprochenen täglichen Gang der Windrichtung auf 
zuweisen. Die Winde wehen um Mittag bis in die späten Abendstunden hinein aus SzW bis SW, drehen alsdann 
auf W, haben bis gegen 1 Uhr noch eine südliche, bis gegen 8 Uhr eine nördliche Komponente, die zwischen 
5 und 7 Uhr mit etwa WNW bis NW am größten ist. Recht schnell dreht der Wind vormittags zurück, um 
seine stärkste Südkomponente mit S bis SzW sehr regelmäßig gegen 14 Uhr zu erreichen. Juli bis Oktober 
wehen die Winde ständig aus dem Süd-West-Quadranten, gegen Mitternacht bis etwa 10 Uhr mit überwiegen 
der West-, sonst mit überwiegender Südkomponente. Der Zeitpunkt mit der größten nördlichen Komponente 
wandert im Laufe des Jahres von 7 Uhr (Januar bis März) über 6 und 5 nach 4 Uhr (Juni und Juli) und er 
reicht im Oktober 9, im Dezember wieder 7 Uhr, während die stärkste Südkomponente das ganze Jahr hin 
durch gegen 14 Uhr erreicht wird. 
In ihrem Jahresverlauf ist die Streuung der mittleren Windrichtung am geringsten vom Juli bis Oktober, 
den Monaten kalten Auftriebwassers. Das gilt nicht nur für den Tag, sondern auch sehr weitgehend für jede 
Tagesstunde. Im Laufe des Tages ist sie am geringsten von 11 bis 23 Uhr, am höchsten von 24 bis 10 Uhr, 
sowohl im Jahresmittel wie auch bei nahezu sämtlichen Monatswerten, mit dem Unterschied, daß von Oktober 
bis Mai auch in den frühen Morgenstunden die Streuung etwas geringer ist als vorher und nachher. 
5. Zur Frage des Harinattan. 
Während der Trockenzeit (November bis März) treten in ganz Togo, an der Küste seltener und von kürzerer 
Dauer, nordwärts immer häufiger und länger anhaltend, Perioden außerordentlicher Lufttrockenheit, oft be 
gleitet von tiefer Nacht- und Morgentemperatur und starker Sichttrübung, auf. Sehänker (M. a. d. D. Sch., 
Bd. III, S. 173 ff.) berichtet darüber aus Aburi (nördlich Accra, 470 m Seehöhe, 38 km vom Meer entfernt) :
	        
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