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Full text: 57, 1937

Edgar Heilgermann: Beiträge zur Klimatologie von Togo 
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An der oberen (unteren) Begrenzung der Diagramme ist für jeden Monat abzulesen, welcher Schwellenwert 
gleichzeitig die untere (obere) Schranke für die Niederschlagsmenge des betreffenden Monats darstellt. Es 
sind also für jeden Monat die ungefähren Grenzen festgelegt und unmittelbar ablesbar, innerhalb welcher 
Niederschläge noch zu erwarten sind. [Die Anregung dazu, die monatlichen Niederschlagsmengen einer Station 
mittels der Diagramme der Regenwahrscheinlichkeit zu veranschaulichen, stammt von A. Jatlio (18)]. 
Diagramme der Regenwahrscheinlichkeit wurden auch gezeichnet für die Niederschlagstage im allgemeinen 
sowie für Niederschlagstage, deren Regenmengen innerhalb gewisser Grenzen liegen. Das dazu notwendige 
Zahlenmaterial ist den handschriftlichen Regenmeßtabellen der einzelnen Stationen entnommen worden (auf 
bewahrt in der Deutschen Seewarte). 
Für die erstere Art sind für jeden Monat die Wahrscheinlichkeiten berechnet worden dafür, daß die An 
zahl der Niederschlagstage über 0, 2, 5, 10, 15, 20 und 25 liegt, so daß entsprechende Wahrscheinlichkeitslinien 
entstehen. Der Wahrscheinlichkeitsbereich für 0 Tage mit Regen (/>0,1 mm) ist schwarz ausgemalt, die Linie 
für 15 Regentage durch Häkchen gekennzeichnet. Der schwarze Bereich der Diagramme Nr. 1 stimmt nicht 
völlig überein mit dem der Diagramme Nr. 2, weil 1. nicht immer gleiche Beobachtungszeiträume verwandt 
wurden, 2. im Diagramm Nr. 2 die Zehntel Millimeter berücksichtigt wurden. 
Um einen noch tieferen Einblick in die Struktur der Niederschläge zu erhalten, wurden Diagramme ange 
fertigt für die Anzahl der Regentage mit 
1. 0,1— 5,0 mm (Diagramm Nr. 3) 
2. 5,1—10,0 mm (Diagramm Nr. 4) 
3. 10,1—25,0 mm (Diagramm Nr. 5) 
4. 25,1—50,0 mm (Diagramm Nr. 6) 
5. 50,1 mm und darüber (Diagramm Nr. 7) 
Schließlich bringt Diagramm Nr. 8 für jede Station die Regenwahrscheinlichkeit der Tagesmaxima jeden 
Monats (auf Zehntel Millimeter), ausgezogen aus den handschriftlichen Regenmeßtabellen (aufbewahrt in der 
Deutschen Seewarte). Folgende Schwellenwerte wurden gewählt: 0,0, 10,0, 25,0, 50,0, 100,0, 150,0 mm. 
Mit Hilfe dieser 8 Diagramme, die für jede der 9 genannten Stationen angefertigt wurden, ist eine erheb 
liche Menge von Beohachtungsmaterial, das man in jahrelanger, mühevoller Arbeit gesammelt hat, in leicht 
verständlicher, übersichtlicher und knapp zusammengefaßter Form verarbeitet und der Praxis nutzbar ge 
macht worden. 
4. Trocken- und Regenzeitabschnitte. 
Auf die Frage, wie sich die Niederschlagstage auf die einzelnen Monate verteilen, wann und wie oft Regen 
oder Trockenzeitabschnitte von bestimmter Dauer zu erwarten sind, können nur Tabellen Antwort geben. 
Um eine Vergleichsmöglichkeit zu schaffen, wurde die. Untersuchung über die Trocken- und Regenzeit 
abschnitte auf den allen 9 Stationen gemeinsamen Zeitraum 1906/13 beschränkt. Die Auszählung nach den 
Originalmeßtabellen geschah in ähnlicher Weise, wie es W. Semmelhack getan hat (19). Alle 5- bis 25tägi- 
gen Trockenzeitabschnitte wurden festgestellt, wobei unmeßbarer Regen nicht als Unterbrechung galt. Ging ein 
Trockenzeitabschnitt von einem auf den anderen Monat über, so wurde er dem Monat zugezählt, dem mehr als 
die Hälfte der Trockentage angehörte; war es genau die Hälfte, so rechnete er zu dem vorhergehenden Monat. 
Trockenzeitabschnitte von mehr als 25tägiger Dauer sind unter Angabe der Datumsgrenzen und der Dauer be 
sonders aufgeführt. Regenzeitabschnitte von 2- bis 12tägiger Dauer sind in der gleichen Weise ausgezählt und 
zusammengefaßt worden, solche von mehr als 12 Tagen sind besonders aufgeführt. Die Ergebnisse bringen die 
Tabellen 15a-—i, 16a—i. Um diese übersichtlicher zu machen, werden am Schluß jeder Tabelle graphische Dar 
stellungen gebracht, die die maximale Länge eines Trocken- bzw. Regenzeitabschnittes in jedem Monat in dem 
betrachteten Zeitraum 1906/13 durch senkrechte Linien entsprechender Länge angeben. Der Einfachheit halber 
wurden alle Monate zu 30 Tagen angenommen. 
Es ergibt sich, daß maximale Zeitabschnitte mit 10 und weniger Trockentagen bzw. 10 und mehr Regen 
tagen allein an der Küste in keinem Monat anzutreffen sind. Überhaupt können gerade hier ungewöhnlich lange 
Trockenzeitabschnitte auftreten, wenn nämlich die 2. Regenzeit nur sehr spärliche Niederschläge bringt oder 
gar völlig ausfällt, so daß kleine Trockenzeit, zweite Regenzeit und große Trockenzeit zusammen einen fast 
regenlosen Zeitabschnitt bilden, der 8 bis 10 Monate umfassen kann. So blieb im Jahre 1896 an der Küste die 
kleine Regenzeit völlig aus, erst Ende März 1897 fielen die ersten nennenswerten Regenmengen, so daß 10 Mo 
nate lang Trockenzeit herrschte. Weiter berichtet darüber die Beil, zum Deutschen Kolonialblatt 1898 (S. 4):
	        
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