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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, Band 56, Nr. 6
Tabelle 25.
Datum
Wyk / Föhr
Rantum/ Sylt
1934
h
Js
J r
Sicht
Js J r
Sicht
gcal.
gcal.
km
gcal. gcal.
km
2. Februar
16.8°a
1.15
0.70
sehr
1.07 0.61
80
18.0°m
1.23
0.74
gut
1.11 0.62
80
16.8°p
1.23
0.74
—
1.08 0.61
80
13.6°p
1.12
0.71
—
— —
—
14. Juli
35.0°a
1.28
0.65
40
Bei h = 31° wegen Bewölkung
50.3°a
1.38
0.74
—
Beobachtung abgebrochen. - -
57.3 °m
1.35
0.72
—
Sicht = 150 km.
50.3°p
1.30
0.70
—
35.0°p
1.10
0.63
—-
31. Juli
47.2°a
1.18
0.63
3
1.38 0.67
25
27. August
25.8°a
1.14
0.67
6
1.12 0.61
45
40.1°a
1.23
0.71
10
1.36 0.69
65
46.0°m
1.26
0.71
10
1.40 0.70
85
40.1°p
1.22
0.70
20
Beobachtung zwischen h =
25.8°p
1.05
0.72
20
43.6° und 16.5°p wegen Be
wölkung unterbrochen.
28. August
25.8°a
1.03
0.61
20
Von h = 17.8° bis 20.6°a nied-
40.1°a
1.20
—
20
rige J-Werte beobachtet, dann
46.0°m
1.25
0.68
20
dauernd Bewölkung
bei ca.
40.1 °p
1.16
0.64
20
65 km Sicht.
25.8°p
0.96
0.56
20
kennbare Cirrostratus-Decke. Dem Beobachter auf Föhr
hätte diese dort vermutlich ebenfalls sichtbare Störung
nicht entgehen dürfen, zumal der Verlauf der Js-Werte eine solche mehr als nahelegt. Auf Sylt betrug vor
mittags bei h = 30.5° Js = 1.31 gcal/cm 2 .min., also mehr als der Wert auf Föhr bei h = 50.3°p. Der Wert
vom 31. Juli scheint auf Föhr durch sonnennahe Bewölkung, die vielfach im Laufe des Vormittags (nach
mittags war die Beobachtung unmöglich) zu verzeichnen war, deprimiert. Merkwürdig ist dagegen wieder der
Verlauf der Intensitäten auf Föhr am 27. August, an dem der Nachmittag stärker getrübt erscheint als der
Vormittag, während die im Betrag höher liegenden Intensitätswerte auf Sylt bei erhöhter Sichtweite solches
nicht erkennen lassen (vgl. Haupttab. zum II. Teil 22 ). Auf Sylt mußten die Beobachtungen zwischen h = 43.6°
und 16.5° p. m. wegen Cumulus-Bewölkung unterbrochen werden, während Messungen von Föhr vorliegen,
die vermutlich bei auf tretenden Wolkenlücken ausgeführt worden sind.
Am 28. August waren auf Sylt nur vormittags bis h = 20.6° aktinometrische Messungen möglich, die
resultierenden Intensitäten niedrig; der für h = 25.5° extrapolierte Wert ist Js = 0.90 gcal/cm 2 min. (auf Föhr
1.03 gcal). Von Föhr liegt eine ganze Tagesreihe vor, die offenbar wie die Messungen vom 27. p. m. erklärt
werden muß; die Werte sind jedenfalls recht niedrig. Was die Rotstrahlung betrifft, so ist der Rotanteil auf
Föhr größer als auf Sylt, welcher Umstand nahelegt, daß auf Föhr ein dünneres Filterglas verwandt wurde
als auf Sylt. Tatsächlich kommen vergleichbare Js/J r -Werte zustande, wenn die Rotwerte von Sylt um 20%,
die von Föhr um 12% erhöht werden, doch soll wegen der oben dargelegten Diskrepanzen hierauf nicht näher
eingegangen werden.
Es seien weiter die von F. H. Bielich (78, S. 97 ff.) und H. Friedrichs (88, S. 276 f.) schon gefunde
nen Zusammenhänge zwsichen dem Trübungsfaktor Ts und der Schrägsicht einerseits, der Horizontalsicht ande
rerseits zum Vergleich herangezogen. Es kann sich dabei allerdings nur um einen qualitativen Vergleich han
deln, da Friedrichs für die Berechnung des Trübungsfaktors die alten Linke sehen Konstanten verwandt
hat, Bielich die Schrägsicht vom Flugzeug aus untersucht hat. H. Friedrichs erwartete von der Bezie
hung zwischen Sicht und Trübungsfaktor, daß sie mit klarer Linearität hervortreten sollte. Auch Bielich
stellte eine lineare Beziehung zwischen der Schrägsicht aus 500 m Höhe und dem Trübungsfaktor auf, nämlich
S»o = 39.4 — 6.6Ts.
22 Siehe Fußnote 5.