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Full text: 56, 1936

Hans Neuberger, Beiträge zur Untersuchung des atmosphärischen Reinheitsgrades 
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I. Teil. 
Sichtweite, Kernzahl, Luftfeuchtigkeit und andere meteorologische Elemente. 
A. Beobachtungen. 
1. Beobachtungsplätze. 
Bei der Wahl eines geeigneten Beobachtungsortes mit genügend reiner Seeluft schieden die ostfriesischen 
Inseln und Helgoland von vornherein aus, weil sie im B ereich von Störungen durch direkten oder nahen Schiffs 
verkehr liegen; von den nordfriesischen Inseln erhielt Sylt wegen der fraglos günstigsten Lage den Vorzug. — 
So war zunächst im August 1932 als Beobachtungsstation Hörnum auf Sylt ausersehen worden. Diese süd 
lichste Siedlung der Insel besteht aus nur wenigen Häusern. Zwei Dünen — beide ca. 25 m hoch, mit einem 
gegenseitigen Abstand von etwa 1 km, die eine an der äußersten Westseite, die andere am Oststrand der Insel — 
dienten als Beobachtungsplätze und garantierten bei jeder Windrichtung, daß kein Rauch aus der nächsten Um 
gebung die Messungen störend beeinflussen konnte. Der selbst während der Hochsaison nur spärliche Schiffs 
und Inselbahnverkehr (Autoverkehr kam mangels einer Fahrstraße nicht in Frage) konnte leicht ausgeschaltet 
werden. Von beiden Beobachtungsdünen war der Ausblick nach allen Seiten hin frei. In Tabelle 1 sind die für 
Hömum/Sylt in Frage kommenden Sichtziele, ihre Richtung und Entfernung zusammengestellt. Auf die Kimm 
als Sichtziel (5) 3 mußte wegen der Unsicherheit der Methode (43) verzichtet werden. 
Tabelle 1. 
Sichtziele 
Entfernung 
Richtung 
v. Hörnum/Sylt 
Westdüne 
in km 
Ostdüne 
1. Keitum/Sylt-Kirche 
NNE 
17,7 
17,3 
2. Kampen/Sylt-Leuchtturm . . . 
N 
22,2 
21,5 
3. Schwarze Signalwand .... 
ESE u. S 
1,2 
1,8 
4. Amrum-Leuchtturm 
SSE 
14,1 
14,6 
5. Clementis Kirche (Amrum) . . 
SSE 
11,9 
12,3 
6. Johannis Kirche (Föhr) . . . 
ESE 
15,0 
14,5 
7. Laurentii Kirche (Föhr) . . . 
ESE 
10,7 
10,1 
8. Nicolai Kirche (Föhr) .... 
ESE 
18,4 
17,9 
9. Hörnum-Leuchtturm .... 
ENE 
0,9 
10. Hömum-Unterfeuer 
SSE u. SSW 
0,5 
1,0 
Die Entfernungen sind jeweils Meßtischblättern (1 : 25 000), teilweise auch Grundkarten (1 : 5000) entnommen 
worden. 
Als im Oktober 1933 die Beobachtungen wieder aufgenommen wurden, schien es aus Gründen der Ver 
pflegung günstiger, Rantum auf Sylt als Station zu beziehen. Diese ebenfalls sehr kleine Siedlung liegt 
11km nördlich von Hörnum und 7 km südlich von Westerland/Sylt. Wie in Hörnum wurden auch hier zwei 
ca. 25 m hohe Dünen am Ost- und Westrand der Dünenkette als Beobachtungsplätze ausersehen. Durch die 
Wahl möglichst erhöhter Standorte wurde erstrebt, daß die durch Zielfläche und Augenpunkt gebildete Seh 
strahlpyramide in ihrer ganzen Erstreckung über der untersten Bodenluftschicht verlief, und Auge und Ziele 
sich in ungefähr gleicher Höhe befanden. In Tabelle 2 sind die für Rantum/Sylt maßgeblichen Ziele nebst 
Richtung und mittlerer Entfernung mitgeteilt. Wegen der geringen Distanz der beiden Beobachtungsdünen von 
nur 270 m in ost-westlicher Orientierung konnte auf getrennte Behandlung der Zielentfemungen verzichtet 
werden. 
3 Im Text bedeuten die in ( ) stehenden Zahlen die entsprechende Literatur-Nr. des Verzeichnisses.
	        
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