Skip to main content

Full text: 56, 1936

48 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 56. Band, Nr. 5 
klasse mit geringer Häufigkeit {<50%) und eine Oberklasse mit hoher Häufigkeit Qg50%) der Trocken- bzw. 
Krisenjahre eingeteilt. Die durchschnittliche Zahl der Trocken- bzw. Krisenmonate ist in den Tabellen 6 und 7 
nicht angegeben. 
I. Trockenmonate und Trockenjahre 
Die prozentuale Häufigkeit der Trockenjahre in Tabelle 6 umfaßt in allen Regengebieten 
den ganzen Möglichkeits bereich von 0 bis 100% und überbrückt die Unterschiede in den Strömungsgliedem 
der Luftzirkulation. Als differenzierender Faktor dominiert hier die jährliche Regenhöhe, die in Tabelle 6 unter 
jeder Gruppennummer in m angegeben ist. Die Stationsgruppen mit Jahresmengen unter 2000 mm haben stets 
mehr und die mit Jahresmengen über 3000 mm (mit einigen Ausnahmen) weniger als 50% Trockenjahre. Die 
kleinsten bzw. größten Jahresmengen finden wir in jedem Regengebiet mit einer erstaunlichen Sicherheit in oder 
an den äußersten Intervall grenzen 100 bzw. 0%. 
In der Verteilung der Gruppennummem auf die Intervallgrenzen und Intervallklassen tauchen die 
Unterschiede der Hauptwindgebiete wieder auf. Die Stationsgruppen der Pa s s a t - Inseln (im subtropischen 
NO-Passatsaum und SO-Passatgebiet) bevorzugen die obere Klasse mit hoher Häufigkeit der Trockenjahre (2:50%) 
und sind in der oberen Intervallgrenze (100%) sogar am zahlreichsten. Die Stationsgruppen der Monsun- 
Inseln bevorzugen die untere Klasse mit geringer Häufigkeit der Trockenjahre (<50%) und sind in der unteren 
Intervallgrenze (0%) am zahlreichsten. Das Frequenzverhältnis der unteren Klasse zur oberen Klasse ist für 
die Passat-Inseln 2 : 3, für die Monsun-Inseln 3:2. In der Äquatorialzone drängen die Äquatorialkern- 
Inseln in die unteren Stufen der unteren Klasse und die Äquatorialrand - Inseln in die oberen Stufen 
der oberen Klasse. In der Benennung der Inseln ist angedeutet, daß im Passat- und Monsungebiet die Windart 
und im Äquatorialgebiet die Insellage den Ausschlag gibt. 
Besondere Unterschiede der einzelnen Windgebiete zeigen sich in der durchschnittlichen Anzahl der 
Trockenmonate pro Trocken jahr. Für die untere und obere Klasse der beiden Passatgebiete und 
des Monsungebietes, sowie für die Äquatorial-Kemzone und die nördliche und südliche Äquatorial-Randzone 
sind die nachstehenden Durehschnittsziffem der Trockenmonate pro Trockenjahr berechnet worden: 
Subtrop. NO-Passatsaum . . U. Kl. 1,3 O. Kl. 4,5 
SO-Passatgebiet U. Kl. 1,4 O. Kl. 2,4 
Monsungebiet U. Kl. 1,4 O. Kl. 2,5 
Äquatorial-Kemzone (69) 1,0; nördl. Äquatorial-Randzone (68) 2,0; südl. Äquatorial-Randzone (70) 5,9 
Die Hawaii-Inseln, im subtropischen NO-Passatsaum, haben in der Unterklasse eine etwas kleinere und in der 
Oberklasse eine viel größere Durchschnittsziffer als die SO-Passatinseln. Die Werte der SO-Passatinseln gleichen 
denen der Monsuninseln. Damit ist der unterschiedliche Luv- und Leegegensatz zwischen dem windbeständigen 
NO-Passatsaum und dem windunbeständigen SO-Passat- und Monsungebiet wieder aufgedeckt. Er zeigt sich auch 
in den durchschnittlichen Regenhöhen der großen Jahresmengen in der Unterklasse und den kleinen Jahresmengen 
in der Oberklasse. In der Unterklasse unterscheiden sich die Durchschnittsmengen des Niederschlages der Hawaii- 
Inseln (4000 mm) und der SO-Passat- und Monsuninseln (3500 mm) nur wenig, in der Oberklasse ist aber die 
Durchschnittsmenge des Niederschlages auf den SO-Passat- und Monsuninseln (2100 mm) um 50% höher als 
die der Hawaii-Inseln (1400 mm). Den kleinen und großen Unterschieden der durchschnittlichen Jahresmengen 
in der Unter- und Oberklasse entsprechen die kleinen und großen Unterschiede der Durchschnittsziffern der 
Trockenmonate. In der Äquatorialzone wird die extrem hohe Anzahl der Trockenmonate der Südrandinseln 
gegenüber dem mäßigen Durchschnittswert der Nordrandinseln mit der geringen positiven Temperaturdifferenz 
Wasser—Luft im Gebiet der SO-Passat-Trift Zusammenhängen (vgl. S. 6). In diesem Südrand liegen auch 
noch die Gilbert-Inseln Nauru und Ocean (Nr. 65a) mit der verhältnismäßig hohen Durchschnittsziffer der 
Trockenmonate von 4,8. 
II. Krisenmonate und Krisenjahre 
Die prozentuale Häufigkeit der Krisenjahre in Tabelle 7 trennt schon durch den ver 
schiedenen Umfang der Krisenintervalle die einzelnen Windgebiete. Die Krisenhäufigkeit der Hawaii-Inseln, im 
subtropischen NO-Passatsaum, überspannt noch den ganzen Hundertraum, woran selbst die Krisenzahlen der 
Äquatorialzone nicht mehr heranreichen. Die SO-Passat- und Monsuninseln beschränken die Krisenmöglichkeit 
auf den halben Raum 0—50%; die Gilbert-Inseln Nauru und Ocean (Nr. 65a; 59%) überschreiten im Monsun 
die obere Grenze und gleiten, wie bei der maximalen Schwankung der Jahresmengen (s. Tabelle 5), in den Süd 
saum der Äquatorialzone. 
Die Eigenarten der Windgebiete kommen auch in den Krisenintervallen durch die verschiedene Ver 
teilung der Gruppennummern zum Ausdruck. Auf den Hawaii-Inseln verhält sich die Anzahl der Stations 
gruppen in der Unterklasse, mit geringer Häufigkeit der Krisenjahre, zur Anzahl der Stationsgruppen in der 
Oberklasse, mit hoher Häufigkeit der Krisenjahre, wie 3 : 2. Das sind die Frequenzzahlen der Monsuninseln in 
den entsprechenden Klassen geringer und hoher Häufigkeit der Trockenjahre (vgl. S. 48). Auf den SO-Passat-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.