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Full text: 56, 1936

Hubert Tüllmann: Die Niederschlagsverhältnisse der Südsee-Inseln 
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relativer und absoluter Amplitude nicht so klar hervor wie im Hawaii-Bezirk, weil sich bei der wechselnden Wind 
richtung extrem große und extrem kleine absolute Amplituden nicht bilden können. 
b. Die maximale relative Amplitude der Griippenjahresgänge 
(s. Tabelle 4). 
Zunächst drängt sich uns der große regionale Unterschied im Umfang der maximalen relativen Ampli 
tuden auf. Die extremen Relativzahlen überspannen im Hawaii-Bezirk 12 Zehnerreihen, in der Äquatorialregion 8, 
im SO-Passat 6 und im Monsun nur 5. In den mittleren Relativzahlen auf Tabelle 3 haben die Hawaii-Inseln mit 
den Monsuninseln und die SO-Passatinseln mit den Äquatorialinseln ein gleich langes Amplitudenintervall, und 
beide Interval längen unterscheiden sich dort nur um 4 Amplitudenstufen. 
Mit dem Amplitudenumfang verschieben sich innerhalb des Intervalles die Amplitudenhäufigkeiten. Auf 
den Hawaii-Inseln wandern die Stationsgruppen aus den unteren Stufen mittlerer relativer Amplitude in höhere 
Stufen maximaler relativer Amplitude. Auf den Monsun- und SO-Passatinseln rückt das Häufigkeitsmaximum aus 
der Intervallmitte mittlerer an den Intervallanfang maximaler relativer Amplitude. In der Äquator 
region drängen die Äquatorialkerninseln (Nr. 69a—e: Truk, Ponape, Jaluit, Kusaie) aus den mittleren Stufen 
kleiner mittlerer Amplitude in die unterste Stufe maximaler Amplitude. Ihnen folgen aus der oberen Klasse 
mittlerer relativer Amplitude die nordwestlichen Äquatorialrandinseln Ujelang (Nr. 68a) und Lamutrik (Nr. 
68b) 119 , während die südöstlichen Äquatorialrandinseln Fanning (Nr. 70a), Christmas (Nr. 70b) und Maiden 
(Nr. 70c) mit den hohen mittleren auch hohe maximale Amplituden verbinden. 
Daraus folgt, daß die unperiodischen Abweichungen von den mittleren Monatsmengen auf den Hawaii- 
Inseln und den südöstlichen Äquatorialrandinseln bedeutend größer sind als auf den Monsuninseln, SO-Passat 
inseln, Äquatorialkerninseln und nordwestlichen Äquatorialrandinseln. Auf den Hawaii-Inseln ist die hohe maxi 
male Amplitude der Jahresgänge in dem strengen Luv- und Leeunterschied und in der Unsicherheit der abnormen 
Winterregenzeit begründet. Auf den südöstlichen Äquatorialrandinseln treibt das relativ kühle und unperiodisch 
stark wechselnde, von Osten kommende Wasser den Regenfall zum Amplitudenmaximum, während das stets 
warme Wasser im Westen den Jahresgang der nordwestlichen Äquatorialrandinseln dem Amplitudenminimum 
der Äquatorialkerninseln nähert. 
Im einzelnen treten die Beziehungen zwischen den Relativzahlen der maximalen und mittleren Amplitude 
der Jahresgänge wegen der unterschiedlichen Länge der verschiedenen Perioden der Beobachtungsreihen nicht klar 
hervor. In der Regel haben in jedem Regengebiet die Stationsgruppen mit den kleinen mittleren Amplituden 
(Gruppennummern: lc, 4c, ...) auch die kleineren maximalen Amplituden und die Stationsgruppen mit 
den großen mittleren Amplituden (Gruppennummern: 3g, 4f, ...) auch die größeren maximalen Amplituden. 
In der Tabelle 4 sind die maximalen Amplitudenstufen mit überwiegend kleinen und überwiegend großen mittleren 
Werten durch dünne, horizontale Linien voneinander getrennt. Auf den Hawaii-Inseln, wo durchweg genü 
gend lange Beobachtungen vorliegen, entsprechen den mittleren relativen Amplituden <10% die maximalen von 
20—60% und den mittleren relativen Amplituden ä 10% die maximalen von 60—140%. Die 6 Ausnahmen in den 
mittleren Reihen (Nr. 3f, 3g, 4f, 21b, 22a, 3a) sind bei 68 Treffern ohne Bedeutung. In den anderen Regen 
gebieten (Monsun-, SO-Passat- und Äquatorregion) liegt eine entsprechende Trennung wahrscheinlich bei 30% 
maximaler relativer Amplitude vor. Die Unbestimmtheit wird erst durch längere Beobachtungen behoben. 
II. Die maximale Schwankung der Gruppenjahresmengen 
(s. Tabelle 5) 
Die maximale Schwankung der Gruppenjahresmengen ist in der Maurerschen Größe A 120 auch bei sehr 
verschiedenen mittleren Regenmengen vergleichbar. Es muß aber der störende Einfluß der unterschiedlichen Zeit 
und Zeitdauer der zugrunde liegenden Beobachtungsreihen beachtet werden. Insbesondere ist die Größe A bei 
weniger als 10 bekannten Jahresmengen in der Regel etwas zu klein und in der Tabelle 5 kenntlich. Die Fehler 
größe läßt sich durch den Vergleich mit den A-Werten aus längeren Beobachtungen in windähnlich gelegenen 
Nachbarstationen ungefähr abschätzen. Auf den Hawaii-Inseln verschwinden dann die A-Werte <3 (Nr. lc, 5b, 
18c). Im SO-Passat werden die Werte der Samoa-Stationen Nr. 30c, 30a, 30d, 32a, 28a, 29a, 29b und 30b wahr 
scheinlich auch bei längeren Reihen bestehen bleiben; denn ihre Beobachtungszeiten enthalten die nässeste und 
trockenste Periode der Inselgruppe (um 1908 bzw. 1905), die nach den Niederschlagsdaten von Apia seit 1890 
noch unerreicht dastehen. Bei den übrigen Verschiebungen im SO-Passat kommen noch einzelne Stationen oder 
Stationsgruppen in die nächst höhere Schwankungsstufe. Der größte Wert A = 6,9 wird dabei aber nicht über 
schritten. Das gilt auch für die Monsunstationen. Eine merkliche Weitung der extremen Jahresmengen im Äqua- 
torialkemgebiet (Nr. 69) ist nicht zu erwarten. Dagegen ist der Wert A = 0,4 für die Station Lamutrik (Nr. 68b) 
im Nordsaum der Äquatorialzone offensichtlich zu niedrig. 
Im Schwankungsbeginn, Schwankungsumfang und in der Häufigkeitsverteilung innerhalb der Schwankungsinter 
valle der extremen Gruppen jahrsmengen in Tabelle 5 ist unter den Regengebieten gegenüber den Amplitudeninter 
119 Nr. 68b hat für jeden Monat nur 3—5 Beobachtungswerte und darum eine etwas zu geringe maximale Amplitude. 
120 H. Maurer, Veränderlichkeit; a. a. O., S. 2—4.
	        
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