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Full text: 55, 1936

Dr. Erich Goedecke : Der Kalkgehalt im Oberflächenwasser der Unterelbe und Deutschen Bucht 
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In dem Gebiet zwischen Glückstadt—Hollerwettern und Brunsbüttelkoog, in dem die durch das Zusammen 
treffen des Flußwassers der Elbe mit dem salzigen Meerwasser geschaffene Mischwassergrenze liegt, kann das AA 
Werte bis zu 0,7 mäquiv/L annehmen. Schon Schulz fand im Sommer 1921 bei Brunsbüttelkoog im Oberflächen 
wasser ein Gebiet mit maximalem Kalkgehalt, den er einzig und allein auf in diesem Gebiet in großer Menge 
vorkommende ungelöste Kalkpartikelchen zurückführte. Ein derartig hoher Kalkgehalt der ungelösten Kalk 
partikelchen ist im ganzen Untersuchungsgebiet noch nicht wieder angetroffen worden. Weiter stromabwärts sind 
weitere Gebiete mit maximalen AA festzustellen, so z. B. unterhalb des Osteriffs, zwischen Elbe 3 und 4, bei Elbe 1, 
überhaupt vor den Flußmündungen der Helgoländer Bucht und im besonderen Maße im Konvergenzgebiet der 
Deutschen Bucht (siehe dazu die Figuren 21 und 22 und Karte 23). 
Worauf dieser anomale Kalkgehalt dar im Oberflächenwasser befindlichen Kalksuspensionen zurück 
zuführen und was aus der geographischen Verteilung dieser Anomalien im Einflußgebiet der Elbe zu schließen 
ist, diese Frage soll weiter unten nach Möglichkeit beantwortet werden. 
Zuerst sollen hier die Zusammenhänge zwischen der AA(„.n-'Verteilung und anderen im Wasser vorhandenen 
hydrographischen Faktoren herausgestellt und kurz zusammengefaßt werden: 
1. Daß die im Wasser schwebenden Partikelchen kalkhaltig sind, zeigt Figur 24. Die Kurve für AA (ll . f) 
läuft mit derjenigen für S. T. parallel. Hier bedeutet g S. T./m 3 die in g in einem cbm Wasser enthaltene 
suspendierte Menge. Diese qualitative Mengenbestimmung ist vom Verfasser an filtrierten Wasserproben aus 
geführt worden. Die Menge der vom Filter zurückgehaltenen Partikelchen wurde gewichtsmäßig bestimmt (Rück 
stand auf dem Filter an der Luft getrocknet, da nur die Größenordnung erfaßt werden sollte). Das Gebiet bei 
Brunsbüttelkoog und oberhalb davon fällt auch hier als Charakteristikum auf (siehe Tabelle 11). 
Tabelle 11. 
Suspendierte Teilchen (S. T.) in 1 cbm Wasser 36 . 
(Strecke Hamburg—Cuxhaven.) 
17. 3. 33 
g S. T./m 3 
g 
S. T./m 3 
Hamburg 
80 
1. Zwischenstation 
300 
(Mitte zwischen Br. u. Balje) 
Altona 
50 
Balje 
171 
Blankenese 
26 
2. Zwischenstation (wie oben) 
161 
Schulau 
60 
Ostebank 
150 
Twielenfleth 
42 
3. Zwischenstation 
141 
Pagensand 
48 
Belum 
150 
Glückstadt 
44 
4. Zwischenstation 
2892 
Hollerwettern 
96 3 
Otterndorf 
284 
Scheelenkuhlen 
200 3 
5. Zwischenstation 
118 
Holstenreck 
204 
Altenbruch 
222 
Brunsbüttelkoog 
3231 
Cuxhaven 
161 
18. 3. 33 
g S. T./m 3 
g 
S. T./m 3 
Altona 
19 
Holstenreck 
2551 
Blankenese 
17 
Brunsbüttelkoog 
149 
Schulau 
22 
Balje 
169 
Twielenfleth 
38 
Ostebank 
151 
Pagensand 
76 
Belum 
125 
Glückstadt 
96 
Otterndorf 
142 
Hollerwettern 
98 3 
Altenbruch 
133 
Brokdorf 
146 3 
Cuxhaven 
151 
Scheelenkuhlen 
227 3 
Während im Elbmündungsgebiet sehr große Werte für S. T. beobachtet wurden, sind dagegen im Oberflächen 
wasser bei Geesthacht während der Herbst- und Wintermonate 1932 durchschnittlich in einem cbm Wasser 15 bis 
150 g Schlickteilchen gemessen worden. 
36 Anmerkung zu der Tabelle 11: Sehr schön sind aus diesen Relativzahlen das primäre 1 und sekundäre Maximum 2 der 
Schlickmenge zu sehen, das mit den Maxima der AA^ ^-Werten (siehe Figur 24) zusammenfällt. 
Außerdem ist aus diesen Zahlen die Mischwassergrenze an dem starken Sprung bei 3 zu erkennen.
	        
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