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Full text: 55, 1936

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 55. Band Nr. 6 
wurden Proben entnommen, und die Korngrößen Verhältnisse festgestellt. Nachstehend das Ergebnis: 
üb. 2 2—1 1—0,5 unt. 0,5 mm 
Mulde 4,57 9,38 13,39 72,43% 
Kamm 0,28 2,38 17,80 78,34% 
Kreuzrippein. 
Da absolute Windstille eine ziemlich seltene Erscheinung ist, sind in der Regel fast immer beide 
rippelbildende Kräfte tätig. Jede Kraft schafft in der Regel sein eigenes System. So entstehen, wenn 
die Kräfte verschiedene Richtung besitzen, Kreuzrippein,. Verschiedene Kombinationen sind möglich: 
1. Wellengangsrippeln und Strömungsrippein, 
2. Wellengangsrippeln und Wellengangsrippeln, 
3. Wellengangsrippeln, Wellengangsrippeln und Strömungsrippein. 
Der zweite und dritte Fall ist verhältnismäßig selten. Solche Kreuzrippein treten besonders an 
den Enden von Wattzungen, Strombänken usw. auf. Hier werden die Wellen so abgelenkt, daß sie 
sich kreuzen, ja zuweilen sogar gegeneinander anlaufen. 
Strombänke. 
Wie wir bereits im allgemeinen Teil gesehen haben, sind diese als Strombänke (Großrippein bei 
Richter, Pararippein bei Twenhofei) bezeichneten Formen im Gebiet dieser Arbeit keineswegs selten 
und gehören zu den interessantesten Oberflächenformen des Watts. Auch auf vielen anderen Sanden 
der Niederelbe sowie auf den Sanden der Nordseewatten sind diese zu linden. Trotzdem finden sich 
in der Literatur nur verhältnismäßig wenige Angaben, was wohl daher kommen mag, daß gerade 
diese Teile der Watten besonders unzugänglich sind und manche Gefahren in sich bergen. 
Bei den bisher beschriebenen Formen handelt es sich um Ebb- und Flutstrombänke. Cornish (1) 
hat wohl als erster darauf hingewiesen, daß die Möglichkeit vorhanden ist, daß Flutstrombänke die 
Ebbe überdauern. W. W r a g e (37) dagegen hatte behauptet, daß Strombänke immer die Ebbform 
aufweisen müßten. Doch kommt auch er zu anderer Ansicht, indem er Flutstrombänke aus dem Ge 
biet der Niederelbe beschreibt (38). 
Außer diesen Arten gibt es noch andere Formen, die noch näher beschrieben werden sollen. 
Strombänke mit beiderseitig gleichem Hang kommen in großer Zahl auf der äußersten Spitze von 
Juelssteert vor (Bild 5). Auch K. Liiders (12) erwähnt Großrücken mit gleichem Hang aus den Flut- 
und Ebbetrichtern der Außenjade. Es ist ganz ausgeschlossen, daß diese Bänke, die weder den über 
wiegenden Einfluß der Ebbe noch der Flut erkennen lassen, eine etwa den Wellengangsrippeln ana 
loge Form sind. Die Flut form der Strombänke wird vielmehr während der Ebbe gerade so um 
gestaltet, daß eine ausgeglichene Form zustande kommt. Solche Strombänke nenne ich Gleich 
strombänke. Damit soll nicht gesagt sein, daß Ebb- und Flutstrom gleiche Stärke besitzen; ich 
möchte damit nur die Gleichseitigkeit zum Ausdruck bringen. Wie ja auch das Vorkommen von Ebb 
oder Flutstrombänken noch keine Schlüsse zuläßt, welcher der beiden Ströme der stärkere ist. 
Über das Vorkommen von Strombänken stimmen meine Beobachtungen mit denen W. Wrages 
und anderen Autoren vollkommen überein. Sie finden sich immer im Gebiet besonders starker Strö 
mungen. Wären die Strömungs- und Stinkstoffverhältnisse genau bekannt, so würde man m. E. daraus 
ohne weiteres auf das Vorkommen von Strombänken schließen können. Umgekehrt ist es möglich, 
aus Richtung und Aufbau der Strombänke Einzelheiten über die Wasserbewegung abzuleiten. 
Im Gebiet dieser Arbeit sind die Strombänke auf dem Hungrigen Wolf und auf der NW-Spitze 
von Juelssteert näher untersucht worden. Das Gebiet im Norden des Hohenhorster Sandes, wo Flut 
strombänke vorliegen, konnte aus technischen Gründen nicht dauernd beobachtet werden. Die Unter 
suchungen haben folgendes ergeben:
	        
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