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Full text: 55, 1936

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Walter Hansen: Die Strömungen im Barents-Meer im Sommer 1927 anf Grund der Dichteverteilung. 
d. Hydr. u. marit. Meteor. 1905). Ein wirkliches Überqueren der Mittelschwelle finden wir auf Grund 
der Dichteverteilung nur durch die Murmanströmung. Von 74° nördlicher Breite bis 73° nördlicher Breite 
fließt West- und Ostwasser nebeneinander her, nur verlaufen die Bahnen nicht meridional, sondern 
schlängeln sich entlang der Mittelschwelle. Dadurch kommt es auch, daß bei einem Meridionalschnitt der 
Eindruck von Strömungen hervorgerufen wird, die sich senkrecht zum Schnitt bewegen. Es soll damit 
natürlich nicht gesagt werden, daß durch den Wind oder andere Ursachen, die wir unberücksichtigt gelassen 
haben, nicht zeitweise ein Strom erzeugt werden kann, der quer über die Mittelschwelle setjt. Auch der 
Austausch kann bewirken, daß Wasserteilchen die Isolinien überschreiten, aber im Meere spielt doch der 
Austausch in erster Linie nur in vertikaler Richtung eine Rolle, so daß Vermischungen von Ost- und West 
wasser nur an der Grenzfläche der beiden Wasserarten Vorkommen werden, wodurch nur ein sehr lang 
samer Ausgleich der Unterschiede in den hydrographischen Elementen zustande kommt. Der größte 
Prozentsatj der Wassermassen wird sich aber längs den Isolinien bewegen, wenn wir von anderen Kräften, 
die nicht durch die Dichteverteilung bedingt sind, ab sehen. 
II. Spezielle Untersuchungen. 
Nachdem wir im vorhergehenden Teil der Arbeit die Wasserbewegungen im Zusammenhang und in 
ihrer geographischen Verbreitung untersucht haben, wollen wir jetjt noch einige Fragen behandeln, die 
sich teils oben schon ergeben haben, teils durch die angestellten Beobachtungen des R. F. D. „Poseidon“ 
nahegelegt werden. 
1. Kapitel. 
Der Einfluß der oberflächennahen 50 m mächtigen Schicht 
auf die Gesamtwasserbewegung (vgl. Figuren 26 und 27). 
Bei unseren bisherigen Betrachtungen haben wir die Oberschicht unberücksichtigt gelassen. Es ist 
nun an der Zeit, ihre Wirkung auf die Bewegungsverhältnisse des Wassers näher festzustellen. Wir 
hatten oben vorausgesetp, daß die Grenzfläche in 50 m Tiefe so geneigt sei, daß das Wasser am Boden 
in Ruhe ist. Inwieweit trifft diese Voraussetjung bei Mitwirkung der Deckschicht noch zu? Das hängt 
wesentlich von 2 Faktoren ab, nämlich von der Gestalt der Meeresoberfläche und von der Dichtever 
teilung in der Deckschicht. Ist das Wasser dieser homogen und sind Meeresoberfläche und Grenzfläche 
parallel, so herrscht hier eine konstante Geschwindigkeit. Tatsächlich ist aber das Wasser inhomogen. Es 
sind jetjt wieder verschiedene Fälle möglich. Zuerst kann die Meeresoberfläche so geneigt sein, daß die 
Geschwindigkeit am Boden Null ist, dann werden unsere Werte der Geschwindigkeit, die wir berechnet 
haben, von 50 m Tiefe ab nicht verändert, und wir können unsere Berechnung weiter bis zur Oberfläche 
durchführen. Das folgt so: 
50 
v 50 = 8 ( Qx dz + — 
fa> 
Vb 
— ( Qx dz + 
■QbJ 
Tlx 
Qb 
Es bedeuten v 50 die Geschwindigkeit in 50 m Tiefe, p 50 die Dichte in 50 m und n ist die Funktion, die 
die Neigung der Meeresoberfläche angibt, vb sei die Geschwindigkeit am Boden und entsprechend die 
übrigen Werte. Ist jetjt die Geschwindigkeit v'b = 0, so gehört dazu eine Neigung der Meeresoberfläche 
50 
t 
Qx dz. Man kann also sagen, wenn 
b 
o r 
x — g j Qx dz, setjt man das in die Gleichung ein, so wird v 50 =—— I 
OenU 
n,
	        
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