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Full text: 54, 1935/36

F. Z o r e 11: Beiträge zur Hydrographie der Deutschen Bucht. 
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Seit dem genannten Datum werden Temperatur und Salzgehalt nur noch an ausgewählten Tagen bestimmt, 
nämlich bei Spring-, Nipp- und mittlerer Tide, und zwar zweimal am Tage, hei zwei auf 
einanderfolgenden Stillwassern, also annähernd hei zwei Extremen der Wasserbewegung. Die Beobach 
tungsdaten, die demnach einen Abstand von drei bis vier Tagen haben, werden den Beobachtern für ein 
Jahr im voraus mitgeteilt; sie sind fiir alle Feuerschiffe gleich, da die Springverspätung innerhalb der 
Deutschen Bucht sich nur um wenige Stunden ändert. Die Kenntnis der Grenzwerte von Temperatur und 
Salzgehalt, die auf diese Weise wenigstens in Küstennahe gewonnen werden, ist für manche Zwecke, z. B. 
für fischereibiologische Fragen wichtig, und für die Bildung von Mittelwerten genügen die so erhaltenen 
Zahlen angesichts der allgemeinen Unsicherheit hydrographischer Durchschnittswerte im Vergleich zu klima- 
tologisehen. Allerdings hätten sich bei Beibehaltung der täglichen 8-Uhr-Beobachtung grundsätjlich exak 
tere Mittelwerte ergeben, da in der Deutschen Bucht der Ebbstrom länger läuft als der Flutstrom. Die 
Tiefenbeobachtungen mußten leider vom 1. April 1925 ab eingestellt werden, da sie mit allzu großen 
Fehlern behaftet waren; nur auf F. Sch. Borkmnriff wurden sie beibehalten und auf F. Sch. Elbe 1 am 
1. Juni 1930 wieder eingerichtet. 
Die Qualität der angestellten Beobachtungen befriedigte anfänglich nicht ganz, ln der Inflationszeit 
und auch noch in den darauffolgenden Jahren konnten die Feuerschiffe seitens der Seewarte nur sehr 
selten besucht werden und lange Zeit fehlte die persönliche Einwirkung auf die Beobachter fast völlig. 
Von 1928 ab war es möglich, alle Schiffe häufiger zu besuchen, und seither können die gemachten Be 
obachtungen als durchaus gut und zuverlässig angesprochen werden. Den Beobachtern sei für ihre Mühe 
und Sorgfalt auch an dieser Stelle der Dank der Deutschen Seewarte ausgesprochen, ebenso ihren Vorge 
setzten Dienststellen, welche die Verbindung mit den Feuerschiffen stets in entgegenkommenderweise 
förderten. 
2. Die dänischen und holländischen Feuersehiffsbeobachtungen. 
In unser Gebiet fallen die beiden Nordseefeuerschiffe Dänemarks: 
a) Vyl 55° 21.5' N-Br 7° 40.5'O-Lg 22 in Wassertiefe 
b) Horns Rev. 55° 34' „ 7° 19.8' „ 30 „ 
Auf diesen Schiffen werden seit 1897 Beobachtungen angestellt, und zwar neben meteorologischen die 
folgenden hydrographischen: Alle vier Stunden Oberflächenstrom, täglich um 8 Uhr in 0, 5, 10, 15, 20 iri 
und dicht über dem Boden Temperatur und Salzgehalt. Le^terer wird an Bord aräometrisch bestimmt 
und ist in den Tabellen nur auf 0.1°/oo angegeben. Die Daten sind veröffentlicht in: Nautisk-Meteorologiske 
Observationer, Kopenhagen 1898 ff, seit 1921 in Nautisk Meteorologisk Aarborg, Eine Bearbeitung der 
Strombeobachtungen wurde von Kirstine S m i t h*), ausgefiihrt. Eine Bearbeitung der Temperatur- und 
Salzgehaltsbeobachtungen ist bisher noch nicht erfolgt dagegen erschien 1933 eine tabellarische Zusammen 
fassung der Mittel- und Extremwerte für diese Größen’). 
Das holländische Feuerschiff Terschellingerbank (53° 29'N-Br, 4° 52'O-Lg) liegt im über- 
gangsgebiet zwischen der Deutschen Bucht und den Hoofden; es hat von 1906 bis 1914 und von 1923 bis 
heute Beobachtungen angestellt. Die Salzgehaltsdaten wurden im Zusammenhang mit anderen regelmäßigen 
Beobachtungen Hollands in der südlichen Nordsee von P. M. van Riel 3 4 5 ) bearbeitet. 
3. Die Beobachtungen der Biologischen Anstalt Helgoland. 
Die von 1892 bzw. 1902 bis zum Kriege täglich durchgeführten Beobachtungen von Oberflächentem 
peratur und -Salzgehalt auf Helgoland-Reede wurden 1927 wieder aufgenommen, allerdings nur wöchentlich 
3 ) Kirstine Smith, Gezeitenströme bei den Feuerschiffen Vyl und Horns Rev. Meddelelser fra Kommissionen for 
Havundersögelser. Serie Hydrografi, Bd. I ^r. 13, Kopenhagen 1910. 
4 ) Mean Valucs of Obscrvations from Danish Light — Vcssels. Puhl, fra det Danske Mcteorolog. Inst. Kopenhagen 1933, 
Sonderdruck. 
5 ) P. M. van Riel, Oberfläcbcnsalzgehalt im südlichen Teil der Nordsee (Monatskarten, Monats- und Dekadenabwei 
chungen). Journal du Conseil, Vol. IV, Nr. 1. Kopenhagen 1929. S. 43 — 67.
	        
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