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Full text: 54, 1935/36

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 1. 
6) Mai 1 924. (Hierzu Tafel 16, Figur 43—45.) 
Das Monatsmittel der Temperatur lag im Mai 1924 durchweg unter dem 10jährigen Mittel 1923/32. 
Die Differenz betrug im einzelnen: 
bei F. Sch. B. N. W. Ms. Br. El E4 Ae. Am. Vyl 
— 0.2 — 0.7 — 0.3 — 0.9 — 0.8 — 2.2 + 0.3 — 0.8 + 0.8 — 1.0 
Der Wert für Amrumbank fällt stark heraus; für seine Richtigkeit spricht, daß bei diesem Feuerschiff 
eine gewisse Beeinflussung durch die starke Elbwasserführung zum Ausdruck kommen dürfte, ein Einfluß, 
der hei Elbe 4 sehr deutlich ist gegenüber allen übrigen Feuerschiffen. 
Die Erwärmung des Oberflächenwassers (Figur 43) bei den Feuerschiffen während des Mai betrug 
etwa 5° C (von 6.5 auf 11.5°), ein verhältnismäßig großer Betrag (im Mittel hei Borkumriff 3.5°), zweifel 
los eine Folge des starken Süßwasserabflusses der Weser und Elbe im April (1153 bzw. 4036 gegen Mittel 
wert 972 bzw. 2645 Milk cbm). 
Der Salzgehalt (Figur 44) lag hei den Feuerschiffen zumeist unter dem Monatsmittel 1923/32. 
Bei Borkumriff reichte er in der ersten Monatshälfte an den mittleren Monatswert heran, ging 
am 21. dann auf einen sehr niedrigen Betrag herunter (29.90°/«o, der niedrigste beobachtete Wert der zehn 
Jahre 1923/32!), um am Monatsende wieder anzusteigen. Charakteristisch ist auch, daß bei HW während 
des ganzen Monats der Salzgehalt geringer war als bei Niedrigwasser, mit Ausnahme des 21. Juli. 
Bei Norderney F. Sch. bewegte sich der Salzgehalt in der 1. Monatshälfte etwa 0.25°/«o unter dem 
Normalwert. Später fiel er, namentlich hei HW, wo er im lebten Monatsdrittel niedriger war als bei NW. 
Bei F. Sch. Weser lag der Salzgehalt im ganzen um das Monatsmittel 1923/32 herum (32.03 gegen 
31.83 im Mai 1924). Auffallend ist, daß der geringste Salzgehalt im Gegensaß zu den beiden vorher 
gehenden und auch zu den anderen Feuerschiffen am 17. auftrat und dann zum 21. wieder anstieg. 
Bei F. S ch. M i ns e n e r s a n d lag der Salzgehalt im Monatsmittel um %°/oo höher als normal (31.27 
gegen 31.79 im Mai 1924). Sogar bei NW lag er teilweise über dem 10jährigen Mittel. Das Minimum des 
Niedrigwassers trat am 17. auf. 
Von F. Sch. Elbe 1 liegen leider nur wenige Beobachtungen vor, vom 1. bis 10. und vom Schluß 
des Monats. Vom 1. bis 10. liegen sie beträchtlich (etwa l°/«>) höher als das 10jährige Mittel, auch die Be 
obachtung vom Monatsende ist über dem Mittelwert. 
Ganz anders wie hei den bisherigen Feuerschiffen ist der Salzgehalt bei den F. Sch. Außeneider 
und Amrumbank. Bei beiden liegt der Monatsmittelwert Mai 1924 beträchtlich unter dem 10jährigen 
Mittel (27.85 gegen 29.17 und 29.10 gegen 30.50). In der 1. Monatshälfte war der Gang der beiden gleich 
mäßig, in der 2. Monatshälfte sinkt er dagegen beträchtlich, bei Außeneider auf 27.25°/t». Bei Ararumbank 
tritt am 21. bei NW das absolute Minimum der zehn Beobachtungsjahre mit 24.44°/oo auf, in Verbindung 
mit einer ganz ungewöhnlichen Hoch-Niedrigwasseramplitude von 6.35°/«o. Es ist bei Amrumbank besonders 
auffallend, daß der Gang des Salzgehalts hei HW und NW nicht etwa gleichsinnig war, wie mehr oder 
weniger bei allen anderen Feuerschiffen, sondern in der 2. Maihälfte der HW-Salzgehalt zunahm, um erst 
am Schluß des Monats sich wieder dem bei NW zu nähern. 
F. Sch. Vyl zeigt eine ungleichmäßige Abnahme des Salzgehalts von etwa 32.5 auf 30.5“/«>. 
1. Temperaturverteilung. In einer Zeit starker Erwärmung des Oberflächenwassers, wie es 
der Mai in jedem Jahre ist und es im Mai 1924 besonders stark der Fall war (vgl. oben), ist es kaum 
möglich, mit dem vorhandenen Material eine Karte der Temperaturverteilung zu zeichnen. 
Der Vergleich mit den Mittelwerten 1902/14 zeigt, daß die Deutsche Bucht im ganzen noch kühler 
war als in „normalen“ Jahren; durch den starken Zustrom an (relativ warmem) Süßwasser wird dies aller 
dings gegen Monatsende nahezu ausgeglichen (s. auch oben bei den Feuersdiiffen).
	        
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