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Full text: 54, 1935/36

F. Z or eil: Beiträge zur Hydrographie der Deutschen Bucht. 
87 
Tabelle 4. Salzgehalt bei den F. S c h. V y 1, Amrumbank und Außeneider 
vom 25. Juni bis 10. Juli 1921, 8' 1 vormittags 
Datum 
Salzgehalt 
Vyl 
1 " ■ 1 i 
Amrumbank 
Außeneider 
25. Juni 
34.1 
32.77 
32.34 
26. „ 
.2 
.75 
.63 
27. „ 
.0 
.77 
.57 
00 
TM 
.3 
.70 
.47 
29. „ 
.4 
.97 
.41 
30. „ 
.6 
33.08 
.94 
1. Juli 
34.6*) 
.15 
.94 
2. 
8**) 
.13 
.90 
3. „ 
.1 
.37***) 
.92 
4. 
.1 
.22 
.95 
5. „ 
33.3 
.19 
.95 
6. „ 
2 
.17 
33.12 
7. „ 
.0 
.15 
.15 
8. „ 
32.8 
.13 
.06 
9. „ 
33.0 
.15 
.15 
10. „ 
33.5 
.04 
.12 
*) Maximum im Juni. **) Maximum im Juli. ***) Maximum im Juli. 
Vergleicht man die beiden letzteren Feuerschiffe noch mit dem dänischen F. Sch. Vyl (Horns Rev war 
leider vom 17. Juni bis 27. Juli von Station), so ergeben sich auffällige Parallelen. Vom 25. Juni an nimmt 
der Salzgehalt bei allen drei Feuerschiffen im ganzen zu und erreicht ein Maximum am 2. Juli bei Vyl, 
am 3. Juli bei Amrumbank, am 7. Juli bei Außeneider. Bei F. Sch. V yl nimmt der Salzgehalt dann wieder 
rasch ab, während er bei Amrumbank und Außeneider gleich bleibt (bei beiden Feuerschiffen etwa 
bei 33.1"/»). 
Temperatur- und Salzgeb altsverteil ung. Verglichen mit den mittleren Temperaturen 
1902/14 für die 1. Julidekade ist die Wassertemperatur in der Deutschen Bucht im Juli 1921 niedrig ge 
wesen, sicherlich eine Folge der geringen Abflußmengen der Elbe und der dadurch verursachten Verzöge 
rung der Friihjahrserwärmung. Was die Verteilung im einzelnen betrifft, so ist besonders auffällig die 
niedrige Temperatur 20 Sm nordwestlich von Sylt; sie deutet an, daß relativ kaltes, also Nordseewasser, 
hier von NW her dicht an die Küste tritt. Dies wird bestätigt durch die Verteilung des Salzgehalts, aus 
der zu schließen ist, daß sich westlich von Sylt ein Streifen salzreichen Wassers von NW her an die Küste 
heranschiebt; auf 55° 06' N — 7 48.6' 0 wurde der Salzgehalt 33.93°/«> festgestellt, während der Salz 
gehalt weiter westlich und südwestlich durchweg geringer ist. Bringt man diese Beobachtung in Zusammen 
hang mit dem oben dargestellten Gang des Salzgehalts bei den F. Sch. ’Vyl, Amrumbank und Außeneider, 
so ist der Schluß beinahe zwingend, daß um den 1. Juli ein Stromzweig salzreichen Nordseewassers sich 
von NW her gegen die Fanöbucht zwischen Horns Riff und List drängte und von hier längs der Küste 
südwärts bis zu den Gründen nördlich der Elbmiindung setjte. Gleichzeitig wurde das schwachsalzige 
Wasser vor der Elbmündung nach S gedrängt; man vgl. dazu die Salzgehaltserniedrigung bei F. Sch. 
Minsenersand und Elbe 1 (Figur 42). 
Diese Wasserbewegung scheint in direkter Abhängigkeit von der Windrichtung zu stehen. Wir hatten 
am 28. und 29. Juni bei F. Sch. Vyl NNW-, bei Amrumbank an den gleichen Tagen NW-Winde, Stärke 4 
bis 5, in den darauffolgenden Tagen schwächere Winde aus der gleichen Richtung. Bei dem geringen Ab 
fluß der Elbe in dieser Zeit ist von Süden her keine nennenswerte Bewegungskomponente zu erwarten, so 
daß dieser immerhin seltene Fall eintreten konnte: eine längs der nord friesischen Küste nach 
Süden setzende Wasserbewegung.
	        
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