Walter Piersig: Schwankungen von Luftdruck und Luftbewegung
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Positive Abweichungen treten in der ganzen ersten Jahreshälfte 1912 auf, am stärksten und beständigsten
in Zone D; vom III bis VII II liegen die Werte in A relativ hoch.
Größere positive Abweichungen im Spätsommer und Herbst sind dagegen zeitlich und örtlich enger be
grenzt, was nicht weiter verwunderlich ist, da sich dann bei der nördlichen Lage des äquatorialen Tiefdruck
gürtels Veränderungen in Lage und Intensität des subtropischen Hochdruckgebietes unmittelbar — im Luftdruck
wert — nur im nördlichen Teile des Gebietes zeigen, während in der ersten Jahreshälfte der Einfluß des Hochs
viel weiter südwärts reicht, die Druckänderungen zu dieser Zeit also großenteils von diesem Aktionszentrum aus
geregelt werden.
Mit relativ niedrigen Werten tritt, ebenfalls fast durchweg über das gesamte Gebiet verbreitet, das Jahr
1910 in den Monaten I bis III und VII bis IX hervor, im Spätherbst das Jahr 1909.
Ein Vergleich des Jahresganges von Luftdruck und Luftbewegung läßt eine
allgemeine Tendenz zwischen Druck und Passathäufigkeit nur für Zone D erkennen: Der Druck ist hier am höchsten
in den Monaten mit geringen Werten der Passathäufigkeit, also zur Zeit des Monsun Vorstoßes.
Ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Luftdruck und Windstärke ergibt sich nur für Zone B:
die Änderungen erfolgen hier vorwiegend gleichsinnig.
3. Jahreswerte — Zonale Verteilung. (Tabellen 6 und 7.)
Die mittleren Werte der „charakteristischen Häufigkeits-Differenzen“ für die 5 Jahre zeigt folgende
Zusammenstellung:
Tabelle 6: Mittlere Jahreswerte der „charakteristischen Häufigkeits-Differenzen“.
Jahr
Zone
A
B
C
D
1909
17
—13
1
23
1910
11
—13
—10
11
1911
36
17
24
41
1912
28
7
17
45
1913
28
— 1
13
38
In den Zonen A bis C sind die Werte, die ja innerhalb der besprochenen Grenzen auch Relativwerte für den
Luftdruck darstellen, im Jahre 1911 am höchsten; in D liegen diese 1912 noch etwas höher, was besonders auf
die für diese Zone hohen Monatswerte im I, II und IV dieses Jahres zurückzuführen ist.
Die niedrigsten Jahreswerte entfallen im Gesamtgebiet auf 1910, dazu kommt noch in Zone B das Jahr
1909 mit dem gleichniedrigen Wert.
Um eine Vorstellung von den Unterschieden der Druckwerte selbst zu vermitteln, seien hier noch die
Mittelwerte aus den Druckbeobachtungen auf den Kap Verde-Inseln mitgeteilt: auch hier werden innerhalb der
5 Jahre die extremen Jahreswerte in den Jahren 1910 bzw. 1911 erreicht.
Jahr: 1910 1911
St. Vincent 761,5 762,1
S. Thiago 760,0 760,9
Die zonale Verteilung (Tab. 7) der Luftdruckbeobachtungen auf die einzelnen Druckstufen zeigt
eine von Nord nach Süd abnehmende Streuung, und im ganzen eine Abnahme der Werte selbst in gleicher Richtung.
Werte über 770 mm kommen bereits in Zone B gar nicht mehr vor, über 772,5 mm in Zone A nur in Aus
nahmefällen — im I 10 —, desgleichen Werte von mehr als 767,5 mm in Zone C.
Die untere Grenze der Luftdruckwerte nimmt dagegen an diesen zonalen Veränderungen geringen An
teil: unter 757,5mm sinkt der Druck in allen vier Zonen nur in vereinzelten Fällen; die Werte unter 760mm
treten in von Nord nach Süd wachsender Häufigkeit auf. In den 60 Monaten der Jahre 1909 bis 1913 wurden
Druckwerte unter 760 mm beobachtet
in Zone: A B C D
in Monaten: 19 26 36 46
Analog sind natürlich auch die Bewegungen der absoluten Extreme in den vier Zonen: sie sind ebenfalls
in Tabelle 7 enthalten.
Die mittlere jährliche Schwankung — berechnet aus der mittleren Differenz der monat
lichen Extreme— zeigt trotz einer gewissen Zufälligkeit, die in der Natur dieser Werte sowie deren Beobachtung
liegt, ebenfalls eine deutliche nordsüdwärts gerichtete Abnahme, die von Zone A nach B am stärksten ist, weiterhin