Walter Piersig: Schwankungen von Luftdruck und Luftbewegung
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b) Windstärke.
Der Anteil stärkerer Winde in den 5 Jahren ist in Tabelle 4 zusammengestellt.
Tabelle 4.
Verteilung der Windstärken: Jahreswerte.
Zone:
A
B
C
D
Stärke:
0
1-3
4-5
6-7
>7
0
1-3
4-5
6-7
>7
0
1-3
4-5
6-7 >7
0
1-3
4-5
6-7 >7
Jahr
1909
2
43
47
8
0
1
48
47
5
2
62
35
1
3
67
29
1
1910
1
35
53
11
0
2
38
51
9
1
3
57
36
4
3
64
32
1
1911
1
36
54
9
0
0
40
52
8
o
60
35
2
3
67
29
1 .
1912
1
38
54
7
0
1
40
51
8
0
1
60
36
3
3
64
32
1
1913
1
41
49
9
0
1
40
52
8
2
59
38
1
3
68
28
1
Auch bei diesem Faktor sind die Jahreswerte der Häufigkeit stark ausgeglichen gegenüber den großen
Schwankungen der Werte in den einzelnen Monaten. Nord- und Südteil des Gebietes, repräsentiert durch dir;
Zonen A und B bzw. C und D, weisen in den Häufigkeitswerten große Unterschiede auf: Ähnlich wie schon bei
der Passathäufigkeit liegen die Werte der Zonen A und B wieder eng zusammen, hier wehen etwa 60%, im
Süden dagegen nur noch ein Drittel aller Winde mit einer Stärke von mehr als 3 Beaufort.
Die Schwankungen der Jahreswerte sind im Süden kleiner als im Norden: sie betragen im Norden in
beiden Zonen 9%, im Süden, ebenfalls in beiden Zonen, 4%.
4. Vergleich der unperiodischen monatlichen Änderungen in den verschie
denen Zonen untereinander.
Der vergleichsweise unruhige, mit zahlreichen unperiodischen Schwankungen behaftete Verlauf der Passat
häufigkeit im nördlichen Teil des Gebietes legt es nahe, zu untersuchen, ob ein zeitlicher Zusammenhang der
selben zwischen den Zonen A und B besteht. Zu diesem Zwecke wurden die Änderungen der Häufigkeitswerte
von Monat zu Monat nur nach dem Gesichtspunkt betrachtet, ob sie steigende oder fallende Tendenz aufweisen,
ohne Berücksichtigung der Größe der Änderungen. Ganz allgemein wird gleichzeitig steigende oder fallende Tendenz
in einzelnen Abschnitten zweier Kurven natürlich auch vorhanden sein, wenn diese sonst in keinem Zusammenhang
miteinander stehen: Kleinschmidt (19) hat gezeigt, wie eine zu weitgehende Anwendung statistischer Methoden
zu Fehlschlüssen führen kann. Ein Zusammenhang wird erst wahrscheinlich, wenn die Änderungen über
wiegend oder während auffällig langer Perioden in gleichem Sinne verlaufen.
Bei den Änderungen der Passathäufigkeit der Zonen A und B ist letzteres in folgenden Zeitabschnitten
der Fall:
Periode: IV 09—III 10; VIII 10—V 11; X 11—XII 12; IX—XI 13
Anzahl der Monate: 11 9 14 2
Zumindest ist also das letztere Merkmal hier für die Jahre 1909 bis 1912 gegeben: Die unperiodischen Ände
rungen der Passathäufigkeit erstrecken sich somit in diesen Jahren vorwiegend gleichzeitig und gleich
sinnig über das Gebiet zwischen 25° und 15°N auf dem östlichen Nordatlantik.
Bei den übrigen Zonen zeigt sich kein Zusammenhang dieser Art. Ebenso ist bei der Häufigkeit stärkerer
Winde eine solche Beziehung zwischen den unperiodischen Änderungen in den verschiedenen Zonen nicht zu
erkennen.
Zusammenfassung.
1. Die Passathäufigkeit — als solche wurde die Häufigkeit von Winden aus NNE bis EzS, ausgedrückt in % der
jeweiligen Gesamtanzahl der Windbeobachtungen, definiert — weist in gleichen Monaten verschiedener Jahre
z. T. große Schwankungen auf.
2. Diese Schwankungen gleichen sich im Ablauf eines Jahres bereits soweit aus, daß die Jahreswerte
der Passathäufigkeit in den einzelnen Jahren nur wenig voneinander abweichen.
3. Das eben Gesagte gilt auch für die Häufigkeit stärkerer Winde — als solche wurden die Windstärken von 4
Beaufort und darüber zusammengefaßt.
4. Der Jahresverlauf der Passathäufigkeit stellt sich in Zone A als doppelte, von Zone B ab als einfache Welle
mit südwärts stark zunehmender Amplitude dar.