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Full text: 54, 1935/36

F. Z o r e 11: Beiträge zur Hydrographie der Deutschen Bucht. 
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Die bei Außeneider sichtbare erste Periode niedrigen Salzgehalts ist im Kurvenverlauf von Helgo 
land-Reede nur durch eine geringe Abnahme des Salzgehalts im letjten Novemberdrittel sichtbar. Da 
nach erscheint nur eine einzige Periode niedrigen Salzgehalts vom 12. bis 25. November; der tiefste Wert 
wurde am le^tgenannten Datum erreicht. Darauf folgt bis zum Monatsende ein starker Anstieg, der sich 
im Dezember etwas langsamer fortsetjt und am 15. Dezember ein Maximum erreicht, dasselbe, das wir 
schon bei Elbe 1 und auch bei Außeneider sahen. 
Bei Amrumbank liegen die Verhältnisse ähnlich. Die schwache Abnahme des Salzgehalts Anfang 
November wird zunächst um die Monatsmitte durch ein Maximum abgelöst, von dem an dann der Salz 
gehalt die zweite Hälfte des Novembers hindurch gleichmäßig abnimmt. Am 11. Dezember wird ein 
Minimum erreicht, dem am nächsten Beobachtungstag, dem 15. ein kleines Maximum folgt. Interessanter 
weise ist an diesem Beobachtungstag der Salzgehalt bei Amrumbank F. Sch. bei NW höher als bei HW; 
es erscheint demnach wahrscheinlich, daß sich die schon mehrfach genannte Kompensationswirkung bis 
südöstlich von Amrumbank F. Sch. ausdehnte. Unmittelbar danach fällt der Salzgehalt sehr stark und 
erreicht am 18. Dezember das Minimum des ganzen Quartals. Schon am nächsten Beobachtungstag ist der 
Salzgehalt wieder beträchtlich höher, um am Monatsende sein Maximum zu erreichen. 
Aus der bisherigen Darstellung geht bereits mit Deutlichkeit hervor, daß das aus den verschiedenen 
Hochwasserwellen entstandene salzarme Küstenwasser nach Norden zu „abgeschwommen“ ist und daß von 
Westen her salzreiches Wasser nach drängte. 
Aus den starken Sprüngen, die der Salzgehalt z. B. bei Amrumbank Mitte Dezember machte, könnte 
man fast zu der Annahme eines frontartigen Durchzugs der verschiedenen Wasserkörper schließen. Ge- 
stütjt wird dies auch durch die Beobachtungen auf der von der Internationalen Meeresforschung eingerich 
teten Beobachtungsroute Esbjerg-Harwich. Am Beobachtungspunkt auf 54° 48' N-Br und 7° O-Lg 
betrug der Salzgehalt 
am 4. Dezember: 33.62 /«o 
7. Dezember: 30.93°/o« 
9. Dezember: 33.37°/oo. 
Also auch an diesem, immerhin weit nach Westen gelegenen Punkt, ist die Front salzarmen Wassers 
vorbeigezogen. 
Beim dänischen F. Sch. V y 1, bei dem durch die Beobachtungsart (täglich 8 Uhr) gewisse Schwan 
kungen im Salzgehaltsgang infolge der Gezeiten regelmäßig da sind, kann man abgesehen von einer 
Periode niedrigeren Salzgehalts um den 12. Oktober herum, Anfang November eine leichte Abnahme im 
Salzgehalt feststellen, dem in der zweiten Novemberdekade ein Anstieg folgte, der mit 34°/oo um den 
20. November herum ein Maximum für das ganze Quartal erreichte. Von diesem Zeitpunkt ab nimmt der 
Salzgehalt regelmäßig ab, erreichte am 16. Dezember ein erstes Minimum, dem nach einer kurzen Schwan 
kung nach oben ein sehr starkes Minimum am 21. Dezember folgte. 
F. Sch. Horns Rev hat einen ähnlichen Gang des Salzgehalts. Die einzige und sehr beträchtliche 
Abweichung von Vyl tritt am 19. und 20. Dezember ein, wo der Salzgehalt ein ganz isoliertes Maximum 
zeigt. Da bei Horns Rev entsprechend seiner Lage die hydrographischen Verhältnisse nördlich von Horns 
Riff zweifellos eine Rolle spielen, so ist dieser Vorgang nicht ohne weiteres erklärbar. Fest steht 
aber, und das interessiert an dieser Stelle allein, daß eine einzelne Hochwasser 
erscheinung der Elbe sich bis Horns Riff geltend machen kann. 
Die Weser führte vom Sommer 1929 an bis zum Herbst 1930 ebenfalls sehr wenig Wasser. Wie bei 
der Elbe, brachte der Spätherbst 1930 dann ein Hochwasser, das jedoch nicht so stark wie auf der Elbe 
war. Im Oktober lag die Wasserführung mit 90% noch unter dem Normalwert, im November betrug sie 
138% und im Dezember 110. Die Relativzahlen sind also beträchtlich kleiner als bei der Elbe. Es stehen 
auch nur die Monatswerte zur Verfügung, nicht die täglichen Ablesungen, und der Einfluß des Ober 
wassers läßt sich deswegen weniger präzise als bei der Elbe feststellen.
	        
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