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Full text: 54, 1935/36

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. !Nr. 1. 
zogenes Profil hat eine mittlere Wassertiefe von 8 m. Rechnet man hinzu, daß auf den flachen Teilen des 
Profils die Dicke des Eises zum Teil beträchtlich größer als 50 cm war, also auch mehr Salz für die An 
reicherung des Wassers unter dem Eise übrig blieb, so ist leicht einzusehen, daß die Eisperiode Januar 
bis März salzgehaltserhöhend wirkte. Nach dem Eintritt des Tauwetters lagerten sich dann die Schmelz 
wässer als oberste Schicht über das schwerere Salzw'asser, und die Folge davon war die starke Erniedri 
gung des Salzgehalts im April. 
Im Mai erreichte der Salzgehalt dann seinen Normalwert, um von da an stetig zu steigen. Ent 
sprechend der in den Monaten Juli bis September unter 50% liegenden Elbwasserführung trat im Oktober 
das Maximum des Jahres mit 25.56*/oo Monatsmittel ein, zugleich das höchste überhaupt erreichte Monats 
mittel der gesamten Berichtszeit. 
F. Sch. Elbe 1 hatte im Gegensatj zu Elbe 4 im Januar einen unter dem Normalwert liegenden Salz 
gehalt. Möglicherweise war dies eine Folge davon, daß hei Elbe 1 die Eisbildung erst gegen Monatsende ein- 
setjte, in der Zeit vorher also die Gegend von Elbe 1 noch eine Zone wärmeren Wassers war, in der das 
von oben kommende Eis noch zur Abschmelzung kam. Die Anfangstemperaturen lagen im Januar noch 
bei 3°, während sie bei Elbe 4 bereits unter Eisführung unter 0° lagen. Februar bis April zeigten dann 
den gleichen Charakter wie Elbe 4, im April wird das Minimum erreicht, in den darauffolgenden Monaten 
folgt mit geringen Schwankungen ein stetiger Anstieg bis zum Jahresende. 
Bei F. Sch. Außenei der lagen die Salzgehalte das ganze Jahr hindurch über den Mittelwerten. Die 
Salzgehaltserhöhung durch die Eiswirkung tritt im März ein, also später als bei Elbe 4. Zugleich er 
reichte Außeneider März 1929 sein höchstes Monatsmittel der ganzen Berichtszeit mit 32.20 <> /oo. Dies ist 
wohl dadurch bewirkt, daß in den Gebieten der Gründe die salzgehaltserhöhende Wirkung der Eisbil 
dung bis zum Schluß der Eisperiode anhielt, da ja der hin- und hersetjende und schließlich ins freie Meer 
führende Wassertransport wie bei Elbe 4 fehlte und damit der Ausgleich fehlte. Im April zeigte sich die 
Schmelzwirkung nicht so stark wie bei Elbe 4, es trat nur ein verhältnismäßig geringer Rückgang des Salz 
gehalts ein, der bis zum Mai anhielt. Von da ab steigt der Salzgehalt stetig, um im November ein 
Maximum zu erreichen. 
193 0. Die geringe Elb Wasserführung setjte sich in diesem Jahr fort, und zwar blieb sie bis zum 
September unter 100% der durchschnittlichen. Erst in den drei letjten Monaten lag sie über dem Mittel 
wert, und zwar im November mit 200 und im Dezember mit 178%. Der Salzgehalt war dementsprechend 
im ganzen Gebiet der Deutschen Bucht bis zum Herbst hin beträchtlich über dem Mittelwert. 
Bei Elbe 4 ging der Salzgehalt bis zum Herbst der Elhwasserführung parallel. Über den Einfluß 
der großen Oberwasserführung Oktober bis Dezember s. die besondere Untersuchung S. 28. 
Elbe 1 lag ebenfalls beträchtlich über dem langjährigen Mittel. Auffallend im Jahresgang ist das 
Minimum im Februar. Offenbar begünstigten die vorherrschenden Ostwinde des Monats Februar ein Ab 
fließen des Oberwassers nach Elbe 1 zu mehr als in der Richtung nach Nordwesten. Tatsächlich fehlt 
dieses Minimum bei dem Feuerschiff Außeneider. Für den Spätherbst wird ebenfalls auf die besondere 
Untersuchung verwiesen. 
Außeneider zeigt keine Besonderheiten. Die Werte liegen bis zum Oktober alle über dem Normal 
wert und sinken dann stark bis zum Jahresende. 
19 31. Die Wasserführung der Elbe entsprach in diesem Jahre den Durchschnittswerten. Auffallend 
ist, daß trotjdem das Jahresmittel des Salzgehalts durchweg unter dem 10jährigen Mittel blieb. Über die 
Ursachen vergl. die Besprechung der Maireise 1931 des „Poseidon“, S. 52 ff. 
Im Salzgehaltsgang des F. Sch. E1 b e 4 zeigen sich die Schwankungen der Elbwasserführung nichts 
desto weniger. Die Minima im März und September entsprechen den Maxima des Oberwassers, trotjdem 
bleiben einige Unklarheiten, die mit den besonderen hydrographischen Verhältnissen in diesem Jahre Zu 
sammenhängen und an anderer Stelle besprochen werden.
	        
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