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Full text: 54, 1935/36

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 5 
Seewarte ihre eigenen noch im Bau befindlichen Quarzuhren in Betrieb nehmen wird, so daß dann jedes 
Funkzeitsignal und jede Zeitbestimmung direkt an die Quarzuhren angeschlossen werden kann. 
Der Vergleich der Hauptuhren mit den Quarzuhren erfolgt in der Weise, daß die Bezugspunkte 
mittels eines genäherten Zeichenabstandes der Quarzuhren auf ! 1 h MGZ — später 10 h 30 m MGZ — 
reduziert werden. Tabellen, die für jede Quarzuhr nach dem Ansatz: Anfangsstand -f Zeichenabstand ± Akzele 
ration besonders gerechnet sind, gestatten nach Anbringung einer für jeden Tag gerechneten Datums 
berichtigung die Zeit des ersten nach ll 1 ' MGZ — später 10 h 30 m MGZ — liegenden Punktes zu entnehmen. 
Die Vergleiche erfolgten, wie alle Vergleiche überhaupt während der Längenvermessung auf einem 
Fueßsehen Spitzenchronographen mit 1 cm Vorschubgeschwindigkeit in der Sekunde. Die Ablesung 
erfolgte mit Glasskala und Lupe. 
Die Übertragungen der Kontakte der einzelnen Quarzuhren standen der Deutschen Seewarte während 
der Längenvermessung zu folgenden Zeiten zur Verfügung: 
Quarzuhr I Zeichenabstand: 9*0127 
1933 September 19 bis 1933 November G. 
Quarzuhr II Zeichenabstand: 715093 
1933 November 7 bis 1933 Dezember 20. 
Quarzuhr III Zeichenabstand: 110012 
1933 September 26 bis 1934 Januar 31 und weiter bis heute. 
Quarzuhr IV Zeichenabstand: 610060 
1933 Dezember 22 bis 1934 April 27. 
Die. Zusammenstellung zeigt, daß die Quarzuhr 111 als einzige den gesamten Zeitraum der inter 
nationalen funkentelegraphischen Längenvermessung hindurch einwandfrei gelaufen ist. Auf diese Uhr 
wurde deshalb während der Längenvermessung der gesamte Zeitdienst der Deutschen Seewarte bezogen. 
Die Differenzen der anderen jeweils mit übertragenen Quarzuhren gegen die Quarzuhr III wurden als 
Kontrolle und Reserve benutzt. 
Als Hauptuhren standen der Deutschen Seewarte die nachstehenden im Uhrenkeller aufgestellten 
vier eigenen Pendeluhren zur Verfügung: 
Riefler Nr. 261 mit Rieflerhemmung, unter luftdichtem Verschluß, mit Radkontakt. 
„ „ 223 „ » >* n » n n 
Richter „ 101 „ Grahamhemmung, Luftdruckkompensation und Radkontakt. 
n n 102 „ » MM 
Alle Uhren sind mit Rieflerschen Nickelstahlpendeln ausgerüstet. 
Die mittleren täglichen Gangschwankungen dieser Uhren ergaben sich aus den täglichen Anschlüssen 
an die Quarzuhren für den Zeitraum 1933 September 20 bis 1934 Januar 31 zu: 
Riefler Nr. 261 ± 0 S 020 
„ „ 223 ±01016 
Richter „ 101 ± 01035 
„ „ 102 ±01027 
Weitere und ausführlichere Angaben über diese Hauptuhren der Deutschen Seewarte finden sich bei 
Mahnkopf 1 ) und bei Freiesieben 2 ), weshalb hier nicht weiter darauf eingegangen werden soll. 
Wie schon oben bemerkt, mußte der Anschluß der abendlichen Zeitbestimmungen an die Quarz 
uhren über die Hauptuhren der Deutschen Seewarte erfolgen, da die Quarzuhren nur die wenigen 
') H. Mahnkopf. Die Auslösung der funkentelegraphischen Nauener Zeitsignale durch die Deutsche Seewarte. Aus 
dem Archiv der Deutschen Seewarte, 39, Heft 2. 
2 ) H. U. Freieslehen. Gangschwankung und Gangabweichung. A. N. 246. Nr. 5888, S. 157—170.
	        
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