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Full text: 54, 1935/36

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 1. 
in) Helgoland Reede. Vergleichsbeobachtungen aus den Jahren 1923 bis 1932 fehlen hier für 
Helgoland. Man muß deshalb die Reiehardschen Beobachtungen heranziehen, die auf Tafel 6, Figur 15 b 
dargestellt sind. Außerdem sei darauf verwiesen, daß die Daten bereits durch Reichard, Mecking und 
Böhnecke diskutiert worden sind. Das Maximum fällt danach mit 33.06°/“° auf den Januar, das Mini 
mum mit 31.267“° auf den Mai. Jahresmittel ist 32.107°°, die Amplitude 1.80°/““. Der ganze Verlauf 
der Kurve ist verhältnismäßig regelmäßig, starker Abfall im Spätwinter, langsames Ansteigen im Sommer 
und Herbst. 
Aus vorstehendem ist ersichtlich, daß der jährliche Gang des Salzgehalts bei den deutschen und 
dänischen Feuerschiffen der südöstlichen Nordsee und auf Helgoland - Reede durchaus nicht einheitlich 
ist, der oben zitierte Satj Böhneckes sich also bestätigt. Bei den einzelnen Gruppen von Feuerschiffen 
treten aber Ähnlichkeiten des Ganges auf, die in nachfolgendem betrachtet werden. 
Der Eintritt von Maxima ist über das ganze Jahr verteilt, mit Ausnahme der Monate Februar, März, 
Mai, September und November. Minima fehlen im März, Juni, Juli und Oktober bis Dezember. 
Beim Vergleich der einzelnen Stationen untereinander erscheint es zweckmäßig, von 
den Flußmündungen her zu beginnen. 
F. Sch. Elbe 1 und Elbe 4 haben beide im April das Minimum, dem sekundären Maximum im Juli bei 
Elbe 1 entspridit das Maximum im August bei Elbe 4, auch der Abstieg in den Herbstmonaten geht einiger 
maßen parallel; November, Dezember und Januar zeigen aber abweichende Verhältnisse. Ganz allgemein 
gesprochen scheint also vom Frühjahr bis zum Herbst der gleiche Faktor den ausschlaggebenden Einfluß 
auf beide Feuerschiffe auszuüben, im Spätherbst und Winter dagegen ist offenbar die Einwirkung dieses 
Faktors durch einen auf die beiden Stationen verschieden wirkenden überlagert. Als der Frühjahrs- und 
Sommerfaktor ist leicht die Wasserführung der Elbe zu erkennen, die Störungen werden später einzeln 
behandelt. Im Gebiet nördlich der Elbmündung, also bei den Feuerschiffen Außeneider und Amrumbank, 
ist das Aprilminimuni von Elbe 4 in den sekundären Minima des Monats Mai zu erkennen. Auf die Phasen 
verschiebung um ca. 1 Monat hat bereits Mecking in seiner Kritik der Reichardschen Arbeit aufmerksam 
gemacht 15 ). 
Ob die ebenfalls im Mai vorhandenen sekundären Minima bei Vyl und Horns Rev noch auf das Früh 
jahrshochwasser der Elbe zurückzuführen sind, erscheint zweifelhaft, zumindest ist dieser Faktor nicht allein 
oder auch nur vorwiegend der ausschlaggebende. Viel eher scheint das Augustminimum, das bei beiden 
dänischen Feuerschiffen in gleicher Weise vorhanden ist, bei Berücksichtigung der Phasenverschiebung mit 
dem Aprilhochwasser der Elbe in Verbindung zu stehen. Naturgemäß wirkt sich der Einfluß eines be 
stimmten Faktors um so langsamer (zeitlich) aus, je weiter er von seinem Ursprungsort sich entfernt. Außer 
dem muß man, sofern es sich um größere Entfernungen handelt, mit der Wirkung sekundärer Einflüsse 
rechnen. An anderer Stelle wird die tatsächlich notwendige Zeitdauer für eine Beeinflussung des Salzgehalts 
bei den dänischen Feuerschiffen durch die Elbe berechnet werden. Fürs erste genügt die Feststellung 
einer weitgehenden Parallellität des Salzgehaltsganges zwischen F. Sch. Vyl und Horns Rev. 
Die beiden im Mündungsgebiet der Weser liegenden Feuerschiffe Bremen und Minsenersand haben im 
Februar ihr Minimum. Bei beiden steigt der Salzgehalt dann gleichmäßig an, mit einer leichten Verlang 
samung bei Minsenersand im Mai; letjtere zeigt, daß dieses Feuerschiff auch Einflüssen von der Elbe her 
unterliegt. Das Maximum wird bei Minsenersand im Juni, bei Bremen im August erreicht, bei beiden sinkt 
der Salzgehalt dann im Herbst, wobei das sekundäre Minimum im September von Bremen bei Minsener 
sand nur schwach ausgeprägt ist. 
Die Feuerschiffe Weser und Norderney zeigen ebenfalls gewisse Ähnlichkeiten. Beide erreichen ihr 
Maximum im April, zeigen damit also, daß sie von der Süßwasserzufuhr in die Deutsche Bucht direkt nicht 
abhängig sind. Das Absinken in den darauf folgenden Monaten zeigt bei Weser im Juni allerdings ein 
ls ) L. Mecking: Der Einfluß des Elbwassers auf den Salzgehalt bei Helgoland. Ann. d. Hydr., 1916, S. 554—558.
	        
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