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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. Band 54 Nr« 3.
ze zwischen SW- und HF-Monsun festzustellen, her Pilot von 10^30 MGZ stieg
noch im SW-Monsun, ll h 05 "befinden wir uns "bereits in der nordwestlichen Strö
mung. Trotzdem wurden keinerlei Merkmale einer Front wahrgenommen. Pie Bewöl
kung hatte vom ersten zum zweiten Aufstiege etwas abgenommen. Merkwürdigerwei
se zeigt dieser letzte Pilot im SW-Monsun die größten Geschwindigkeiten, die
überhaupt in dieser Strömung wahrgenommen wurden, nämlich 14 m/sec.
Auch die Höhenwinde im Gebiete des SW-Monsuns lassen sich zu Mitteln
zusammenfassen, ohne daß heterogene Dinge zusammengeworfen werden müssen. Die
Aufstiege der Ausreise können für dieses Gebiet zu einem Mittel vereinigt wer
den, während es sich für die Rückreise empfiehlt, 2 Mittel zu bilden. Die Er
gebnisse sind in der Tabelle und in der Tafel unter IVa und IVrp und IVr2 wie
dergegeben.
In IVa finden wir SW-Monsun bis 1,5 km und darüber mit der Höhe stade
auffrischenden E. IVr]_ zeigt in der Monsunströmung Winde um S bis zu 3 km ,
eine Uebergangsschicht mit schwachem T/SW in 3-4 km, von 4-7 km eine Schicht
mit südlichen Winden und darüber erst den TJrpassat mit kräftigeren Winden aus
E bis ESE.
In IVr2 schließlich stimmt die Höhe der Monsunströmung, die jetzt im
Durchschnitt kräftiger ist und aus SSW bis SSE kommt, mit der in IVa überein
(1,5 km), darüber treten sofort die östlichen Winde des Urpassates auf. Mit
der kräftigeren Entwicklung der Monsunströmung stimmt das Verhalten des Wet -
ters überein. Wir treffen auf der Heimreise auf einer wesentlich kürzeren
Strecke das typische Mallungenwetter im Grenzgebiet der beiden Monsunströmun
gen an als bei der Ausreise.
2 Aufstiege verbleiben noch, die am 17«5* in 4°H und 7°E also in
der Kamerunbucht unmittelbar hintereinander ausgeführt wurden. Der Bodenwind
war NE’ET. In der Schicht 0-500 m herrschte reiner E, in 0,5-1 km SE'E . Wir
treffen also hier in Landnähe den TJrpassat bereits in der untersten Schicht
an.
6. Ueberblick über die Ergebnisse der Höhenwindmessungen in den Tropen
und Subtropen.
Ehe wir uns den Aufstiegen zuwenden, die auf der Rückreise in den ge
mässigten Breiten durchgeführt wurden, wollen wir nochmals die in den Tropen
und Subtropen angetroffenen Strömungsverhältnisse überblicken. Dazu benützen
wir in erster Linie die Darstellung der für die einzelnen Zonen gebildeten Mit
telwerte.
In der untersten Schicht beobachten wir die 3 grossen Windsysteme ,
nach denen wir unsere Zoneneinteilung vollzogen haben; NE-Passat, NW-Monsun dd.
die unter dem Einfluß der afrikanischen Westküste abgelenkte Passatströmung ,
und SW-Monsun, d.i. der über den Aequator im Golf von Guinea vordringende und
nach rechts abgelenkte SE-Passat.
UE-Passat finden wir auf der Ausreise von 35-22°H, auf der Heimreise
von 25-35 w N. In der Gegend von Kap Blanco kommen wir in grössere Landnähe und
fahren von da an bis Kap Palmas dauernd in geringer Entfernung (von ca 15 - 30
Seemeilen) angenähert parallel zur Küste. Wir befinden uns daher in der durch
den Monsuneinfluß des afrikanischen Kontinents abgelenkten Passatströmung. Die
Divergenzzone liegt wahrscheinlich ungefähr parallel zu unserer Fahrtroute et
was westlich davon. Auf der Rückreise liegt sie nördlich von Kap Blanco weiter
im Westen als während der Ausreise. Wir befinden uns deshalb heimkehrend bis zu
25°N in der Hord-West-Strömung. Im mittleren Teil unserer Fahrt an der Westkü
ste entlang ist die Divergenz zone vorübergehend am 26.5. in ca 12 i /2° N nach
Osten hin verschoben-, Deswegen beobachten wir an diesem Tage Winde ZYtrischen