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Full text: 54, 1935/36

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. Band 54 Nr. 3» 
Wenn wir auch für dieses Gebiet des NW-Monsuns die Ergebnisse unse 
rer Höhenwindmessungen zu Mittelwerten zu Mittelwerten zusammenfassen wollen, 
so können wir zwanglos nur die Beobachtungen während der Hinreise zu einem Mit 
tel vereinigen, während wir aus den Aufstiegen der Rückreise 3 Mittel bilden 
müssen. Die erhaltenen Werte finden sich als lila und Illr] , IIIr 2 , Illr^ be - 
zeichnet in der Tabelle und in der PfeilSäulendarstellung. Die Grenze zwischen 
NW-Monsun und Harmattan liegt über den schwachen FW-Winden, die wir in lila 
und IIIr-L vorfinden, in ca 1,5 km Höhe, über dem weit kräftigeren HE und HW in 
IIIr 2 und IIIr 5 liegt diese Grenze höher und zwar über 1,5 bezw. 2 km . 
5. Die Windverhältnisse im Gebiete des SW-Monsuns. 
Im Bereiche des SVA-Monsuns befanden wir uns auf der Hinreise in der 
Zeit vom 12. - 16., auf der Rückreise vom 20. - 25. Mai. Wir trafen ausreisend 
erstmalig in 9° H SW-Wind an, heimwärts lag die Nordgrenze des SW-Monsuns bei 
8° Breite. Die von unseren Messungen erfasste Zone erstreckt sich somit über 
4-5 Breitengrade, und wir durchfuhren dabei ca 16 Längengrade. Auf der Ausrei 
se wurden in diesem Gebiete 9 Höhenwindmessungen durchgeführt, auf der Rückrei 
se 8. 
Die Piloten der Ausreise ergeben größtenteils bis etwa 2 km Höhe Win 
de aus südlichen Richtungen von geringer Richtungsbeständigkeit, darüber Ueber- 
gang zu den östlichen blinden des Urpassates, der bis zu 5 km Höhe festgestellt 
werden konnte. 
Im einzelnen zeigen die 3 Aufstiege vom 12.5. in der untersten 500 m 
Schicht schwache SW-Winde darüber bis zu 1 km ganz schwachen S. Beim Mittags 
aufstieg treffen wir in der folgenden Schicht, 1-1,5 km, schon kräftigere ENE- 
Winde, bei den beiden Nachmittagsaufstiegen dagegen noch schwache SE-Winde an. 
Darüber erst zeigt der letzte Aufstieg den Uebergang zur östlichen Strömung . 
Die Geschwindigkeiten der südlichen Strömung liegen zwischen 2-5 m/sec, währeni 
im Urpassat Geschwindigkeiten von 6-I5 m/sec beobachtet werden. Die Ostströ - 
mung nimmt mit zunehmender Höhe an Stärke zu. 
Vom I3.5. liegen 2 Aufstiege vor. Der erste der um Mittag gemacht 
wurde, zeigt in der unteren Schicht schwache Winde zwischen N und W, in 1-1,5 
km herrscht ganz schwacher H'E, darüber setzen wiederum an Stärke mit der Höhe 
zunehmend die östlichen Winde ein, die bis 5 km festgestellt werden. Der Nach 
mittagsaufstieg zeigt bis 1 km W'S, darüber in gleicher Weise wie mittags TJdxr- 
gang zu E. 
T/ir beobachten also in 6° Breite und 12° westlicher Länge nochmals 
mehrere Stunden lang Winde zwischen N und W, nachdem wir uns in 9 und 8°N und 
15 und 14° ¥ einen ganzen Tag lang in der SW-Strömung befunden hatten. Die 
Grenze zwischen den beiden Monsunströmungen muß in diesen Tagen etwa von NW 
nach SE vielleicht auch fast nord-südlich verlaufen sein, der NW-Monsun griff 
an dieser Stelle zungenartig nach Süden vor. Es handelt sich dabei natürlich 
nicht um eine stationäre Erscheinung, sondern wir müssen diesen B efund als ein 
Anzeichen dafür deuten, daß die Grenze zwischen den beiden Monsunströmungen 
fortwährenden Verschiebungen unterworfen ist. Es findet auch hier ein Kampf 
zwischen den beiden Luftmassen statt, die allerdings in ihrer thermischen Stafe- 
tur nicht sehr verschieden sind und eine nur geringe vertikale Erstreckung ha 
ben. Trotzdem kommt es auch hier zu ähnlichen Erscheinungen, wie wir sie an 
den Grenzflächen der gemäßigten Breiten beobachten, also zu Wellenbildungen an 
der Grenzfläche, wohl auch zur Entstehung von Niederschlägen. 
Mit dem Eintritt in die nördliche Strömung dürfte eine kleine aber in 
der Registrierung sehr deutliche Abkühlung in Zusammenhang stehen,die am 13«5* 
gegen 9^30 MGZ registriert wurde und eine Temperaturerniedrigung von ca Vj2~2° 
brachte, ohne dass es dabei zu Gewitterbildung oder zu auffälligen Aenderungen 
in der Bewölkung gekommen wäre» 
Auch am I4.5. 15 h 40 MGZ wurde für die Schicht 0-500 m W'N-Wind gefun 
den,während der Bodenwind aus SW blies und auch in der Schicht 0,5-1 km schwa 
cher SW vorhanden war. Der Uebergang zur oberen Ostströmung erfolgte mit schwa 
chem SE in 1-1,5 km. Der Aufstieg von 17°30 MGZ desselben Tages ergab vom Bo 
den bis 1,5 km SW-Winde.
	        
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