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Full text: 53, 1934/35

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 53. Bd. Nr. 3. 
Eine Zone stärksten Niederschlages während aller Monate verläuft vom Kondeland über die Bruch 
stufe zum Hochland Usambara. Hier fallen selbst in den Trockenmonaten noch merkliche Niederschläge, 
während die Nachbargebiete völlig trocken bleiben. Um die einzelnen Monatskarten leicht beschreiben 
zu können, empfiehlt Pignol folgende Einteilung 2 ”). Es werden bezeichnet als 
mm Niederschlag 
1. 
extrem trockene 
Monate, solche mit 
0 
— 12 
mm 
2. 
sehr trockene 
> 
12 
— 25 
mm 
3. 
trockene 
> 
25 
50 
mm 
4. 
halbtrockene 
> 
50 
— 75 
mm 
5. 
halbfeuchte 
> 
75 
— 125 
mm 
6. 
feuchte 
> 
125 
200 
mm 
7. 
sehr feuchte 
> 
200 
350 
mm 
8. 
extrem feuchte 
> 
350 
mm. 
Sie möge, da sie den Vorzug hat, „daß sie sich vielleicht für alle Gebiete der Erde verwenden 
läßt“, hier gebraucht werden. 
Im Juli herrscht bis auf den Nordosten der Kolonie die große Trockenzeit und das größte Gebiet 
bleibt somit extrem trocken. Als halbfeuchte Insel hebt sich örtlich das Kilimandscharogebiet heraus, 
trocken bis halbtrocken sind durch örtliche Einflüsse das Kondeland und die Ufer des Viktoriasees. Der 
Nordosten hat jetjt seine kleine Regenzeit, aber nur Usambara, Unguru und der Küstensaum bei Tanga 
sind halbfeucht. 
Der August ist fast im gesamten Schu^gebiet extrem trocken, die Gebiete der lokalen Aus 
nahmen sind kleiner geworden und nur noch halbtrocken, so z. B. das Kondeland, die Gologolo-Berge, 
Uluguru, Unguru, Kilimandscharo sowie das Westufer des Viktoriasees. 
Für die ganze Kolonie muß auch der September noch als Trockenmonat gelten. Die aufgezählten 
Niederschlagsinseln sind kleiner geworden. Im sonst so niederschlagsreichen Kondeland ist auch das 
Küstengebiet des Niassasees extrem trocken. In Ruanda macht sich die kleine Regenzeit bereits be 
merkbar, dies Gebiet ist halbfeucht. 
Im Oktober dehnt sich das halbfeuchte Gebiet erheblich nach Südosten aus. Die 6 cm Isohyete 
verläuft vom nördlichen Drittel des Tanganjikasees zur Südküste des Viktoriasees. In Usambara fallen 
etwa gleich hohe Niederschläge wie im Juli. Am niederschlagsreichsten sind hier, ebenso wie am Kili 
mandscharo und Meru, die Nordostseiten, bedingt durch den Nordostmonsun. Das ganze übrige Sehutj- 
gehiet bleibt sehr bis extrem trocken. 
Im November ist die Kolonie im Mittel halbtrocken. Die Niederschlagsverteilung wird wieder 
durch den Nordostmonsun und die kleine Regenzeit bestimmt. Diese Regenzeit ist am stärksten im Nord 
westen der Kolonie ausgeprägt, wo es in diesem Monat halbfeucht bis feucht ist. Die 6 cm Isohyete 
verläuft von Bismarckburg über Kitunda-Kiwere in beinahe streng nordnorclöstlicher Richtung. Östlich 
dieser Linie bleibt es extrem trocken, nur die Nordostseiten der Gebirge bilden Inseln höchsten Nieder 
schlages (15 cm). So ist nicht das zur Passatzeit so extrem feuchte Kondeland regenreich, sondern die 
im Nordosten vorgelagerten Höhen. Der Monsun weht jetjt beinahe parallel der Bruchstufe, die so 
jetjt kein zusammenhängendes Gebiet höheren Niederschlages bildet. 
Die Nieclerschlagsverteilung ist im Dezember etwa die gleiche wie im November; es zeigt jedoch 
der äußerste Nordwesten als Anzeichen für das Einsehen der kleinen Regenzeit eine Abnahme. In der 
Mitte und im Süden der Kolonie nehmen die Niederschläge weiter zu. Im Küstenhinterland und im 
Bereich der Bruchstufe fallen Minima in Lee (S. W.) der Höhen auf. 
Im Januar ist der Verlauf der Isohyeten annähernd breitenkreisparallel. Im Norden herrscht die 
kleine Trockenzeit, bis auf die örtliche Ausnahme des Viktoriasees ist es trocken bis halbtrocken. Im
	        
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