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Full text: 53, 1934/35

Dr. Helmut Springstubbe: Die Gezeiten-Erscheinungen im St. Lorenz Golf. 
29 
*) S- Dawson, The Currents in the Gulf of St. Lawrence, Ottawa 1913, Seite 32. 
Tabelle 17. 
Mitschwingungsgezeit der Wassermassen des St. Lorenz=Golfs (Hauptwelle) 
mit der eintägigen Gezeit vor der Mündung. 
Quer 
schnitte 
* 
km 3 
2 i 
m 
2 / 
cm 
2/; 
cm 
c-2 
cm 
0 
0,0 
— 
+100,0 j: 
58,2 
5 
+ 3,33 
- 427 
-0,46 
+ 98,10 
57,1 
10 
+ 8,40 
- 679 
-0,74 
+ 94,94 
55,2 
15 
+ 16,02 
- 591 
-0,64 
+ 91,38 
53,1 
20 
+ 26,33 
-1179 
-1,28 
+ 86,31 
50,2 
25 
+ 37,45 
-1359 
-1,48 
+ 78,41 
45,59 
30 
+ 60,31 
-1242 
-1,35 
+ 71,29 
41,46 
35 
+ 90,92 
-1263 
-1,37 
+ 64,56 
37,54 
40 
+ 130,15 
-2333 
-2,53 
+ 55,46 j; 
32,25 
44 
+ 142.80 
-4188 
-4,54 
+ 40,76 j 
23,70 
Stationen wurde die Summe der Amplituden aller eintägigen Tiden gebildet. Hieraus ergibt sich für 
den Hub aller eintägigen Tiden bei St. Paul zusammen ein Betrag von 23,7 cm. Um also den wirk- 
23 7 
liehen Hub dieser Tiden zu erhalten, müssen die Größen mit^ —= 0,5815 multipliziert werden. 
(S, letzte Spalte Tabelle 17). Man sieht also, daß von der Mündung der Cabot-Straße bis zum inneren 
Ende beim Querschnitt 0 die absolute Höhe sich auf das 2 l Mache gegenüber der Amplitude an der 
Mündung steigert. Abb. 16 zeigt den Verlauf des Tidenhubs der eintägigen Gezeit längs der Quer 
schnitte 0 bis 44. Aus dem Gang der Amplitude ist zu ersehen, daß in dem eigentlichen St. Lorenz 
trichter an den Querschnitten 0 bis 20 die eintägige Gezeit nicht mehr erheblich ansteigt, also im 
lrichter die Resonanz für die eintägigen Tiden nicht stark ist, was doch bei den halbtägigen Ge 
zeiten der Fall war. Ein weit stärkeres Anwachsen der eintägigen Tiden geht im offenen Golf vor 
sich; hier ist die Resonanz bedeutend größer als in dem engen Trichter. Dieses Ergebnis der Rech 
nung steht besonders an der Südküste des Golfs, also z. B. an der Nordküste der Prinz Eduard-Insel, 
wo die halbtägigen Tiden gegenüber den eintägigen sehr zurücktreten, in Einklang mit den Beob 
achtungen. Zum Vergleich wurden sämtliche Amplituden der eintägigen Tiden für die Stationen 
Quebec, Father Point und South-West Point auf Anticosti zusammengezählt, Die sich hieraus er 
gebenden Werte der eintägigen Tiden sind in Abb. 16 eingetragen. Quebec liegt eigentlich noch ein 
Stück weiter stromaufwärts und kann infolgedessen nicht direkt am Querschnitt 0 zum Vergleich 
herangezogen werden. Bei dem Wert von St. Paul a m Querschnitt 44 ist gemäß der Grenzbedingung 
völlige Übereinstimmung. Die Werte zeigen alle eine recht gute Übereinstimmung mit dem berech 
neten Verlauf der Amplitude. Man muß hierbei bedenken, daß die Wassermengen, die die Chaleur- 
Bay und die Northumberland-Straße zum Mitschwingen benötigen, in der Rechnung nicht berück 
sichtigt sind, was eigentlich hätte geschehen müssen, weil gerade hier die eintägigen Tiden beträcht 
lich sind und dem offenen Golf eine bedeutende Wassermenge entziehen. — Die Phase der eintägigen 
Mitschwingungswelle wurde als konstant angesehen, das Mitschwingen vollzieht sich also in Form 
einer reinen stehenden Welle. Die Phasen der harmonischen Konstanten für die eintägigen Tiden 
liegen auch alle, soweit vorhanden, ziemlich nahe beieinander. Aus ihnen ergibt sich ein mittlerer 
Durchschnittswert von etwa 14 h für die Phase. 
Dawson war bei den Gezeitenuntersuchungen zu der Ansicht gekommen, daß die tägliche Un 
gleichheit im offenen St. Lorenzgclf auf einer Linie, die quer zum ganzen Golf zwischen der Cabot- 
Straße und der gegenüberliegenden Westküste verlaufe, eine Umkehrung erleidet. Diese Ansicht hat 
Dawson ganz klar ausgesprochen.*) Krümmel hat sie 1912 wiederholt. Diese Behauptung Dawsons
	        
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