Dr. Helmut Springstubbe: Die Gezeiten-F.rscheinungen im St. Lorenz Golf.
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Tabelle 16.
Wagerechte Verschiebungen und Gezeitenströme in der Northumberland’Slraße.
Quer-
0 s t w e 11 e
W e s t w e 11 e
Überlagerung
von Ost- u. Westwelle
Gezeitenstrom
schnitte
2
Phase
2?
Phase
2 >
Phase
V
Phase
m
Mdstd.
m
Mdstd.
m
Mdstd.
in Sm./Std.
Mdstd.
1
1361
1,04
2581
7,46
1286
7,90
0,18
4,90
2
2610
0,94
3591
2,11
2089
9,64
0,30
6,64
3
3517
0,83
4259
2,61
3539
10,36
0,50
7,36
4
10773
0,81
12655
3,36
14613
10,89
2,07
7,89
5
5159
0,36
6226
3,58
9142
11,00
1,29
8,00
6
6772
11,31
8099
4,75
14713
11,00
2,08
8,00
7
6330
10,49
6889
5,30
12927
10,91
1,83
7,91
8
8712
9,65
7698
5,85
13780
10,67
1,95
7,67
9
5879
8,43
3023
7,12
4033
9,38
0,57
6,38
10
7135
7,85
2894
8,21
4327
7,61
0,61
4,61
11
8368
7,17
3371
8,85
6739
6,42
0,95
3,42
12
13414
7,02
5448
9,09
11876
6,23
1,68
3,23
13
7689
6,67
3297
9,28
7722
5,85
1,09
2,85
14
4558
6,14
1802
9,46
4997
5,44
0,71
2,44
15
2775
5,74
1060
9,57
3363
5,19
0,48
2,19
i6
2778
5,72
1081
9,24
3240
5,10
0,46
2,10
17
3478
5,69
572
11,03
4022
5,59
0,57
2,59
Was den Vergleich mit den Beobachtungen anbetrifft, so sind die Werte aus obenstehender Ta
belle an den betreffenden Querschnitten der dort angegebenen Stationen eingetragen. An der Ost-
und an der Westmündung sind noch zwei Stromangaben hinzugenommen, die freilich nur ungenau zu
bewerten sind, da sie aus textlichen Angaben Dawsons entstammen. Für diese beiden Beobachtungs
werte liegen auch keine Werte für die Phase vor, da sie nur einer beschreibenden Mitteilung ent
nommen sind, aber nicht auf genauen Beobachtungen beruhen. Die Beobachtungswerte aus der west
lichen und mittleren Gegend der Straße zeigen eine gute Übereinstimmung mit den Werten, die nach
der Rechnung dort vorhanden sein müssen. Vielleicht ergeben die berechneten Werte etwas zu hohe
Geschwindigkeiten, was sich damit in Übereinstimmung befindet, daß an diesen Querschnitten auch
der Tidenhub nicht ganz auf Ocm herabsinkt und die Knotenlinie nicht ausgeprägt wird (s. hierzu S. 14
und 15). Am Querschnitt 12 befindet sich die berechnete und beobachtete Stärke des Gezeitenstroms
in guter Übereinstimmung ; der beobachtete Wert ist vielleicht etwas größer als der berechnete, was
damit zusammenpaßt, daß die Tidenhübe nach den Beobachtungen bei den Querschnitten 9 bis 11
etwas größer sind als die berechneten. Zur Erzeugung dieser größeren Tidenhübe müßten natürlich
auch größere Wassermengen herbeigeschafft werden als die in der Rechnung ermittelten, wozu die
Ostwelle auch etwas stärkere Ströme erzeugen müßte.
An den Querschnitten 9 bis 11 treffen die beiden Gezeitenströme der Ost- und West-Welle auf
einander. Da die Ströme entgegengesetzt gerichtet sind, müssen sie sich teilweise aufheben. Es müssen
hier in dem Gebiet der zentralen Verbreiterung der Straße (Hillsborough-Bucht, Baie Verte) nur
ganz geringe und alternierende Gezeitenströme zu finden sein, deren Phase sich sehr stark ändert,
wie aus der Darstellung der Phase in dem unteren Teil der Abb. 15 deutlich zu erkennen ist. Hier
muß also eine Wirbelbildung erfolgen. Die Darstellung der errechneten Stromphase zeigt von der
Westmündung ausgehend, wo die Phase 5 !l ist, zuerst eine Verspätung bis etwa 8 h . Vom Querschnitt
8 bis 11 geht dann ein Sprung der Phase vor sich, der das Zurücktreten der Gezeitenströme in den