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Full text: 53, 1934/35

Haarnagel: Eine landschaftskundliche Untersuchung des Elbufers zwischen Glückstadt und Kollmar 
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Poppen bringt in seiner Arbeit: „Sand 
bänke an der Küste der Deutschen Bucht der 
Nordsee“ noch die Entstehung von Sandbänken 
in einer Flußmündung mit Gezeitenströmung. 
Ich will diesen Vorgang hier kurz darstellen. 
Die Flut greift das Ufer auf der einen Seite 
mehr als auf der anderen an. Das Ufer wird 
hier steiler und in der Richtung des Stroms 
bildet sich eine Ausfurchung. Die aufgearbei 
teten Sandmassen werden nach dem anderen 
Ufer gedrückt. Der Ebbstrom ist zu schwach, 
um die Sandmassen zurückzuwerfen. Diese 
werden also immer mehr nach der anderen Seite 
gedrängt. Sie werden hier auf den Flachstrand 
geschoben und bilden eine Brandungsbank. 
(Siehe Skizze 18, 19 u. 20.) 
Skizze 20. 
Skizze 19 
Die soeben angeführten Theorien sind wis 
senschaftlich anerkannt. Keine dieser trifft aber 
für die Entstehung des Bielenberger Sandes zu. 
Es muß also noch eine andere Ursache gefunden 
werden, die die Entstehung der Bielenberger 
Sandbank erklärt. 
Meine Untersuchung hat zur Grundlage die 
neueren Forschungen von K. Lüders, die in der 
Zeitschrift „Senkenbergiana“ 1932 in dem Ar 
tikel: „Die Entstehung und der Aufbau von 
Großrücken mit Schillbedeckung in den Flut- 
bzw. Ebbetrichtern der Außenjade“, veröffent 
licht sind. 
Zum besseren Verständnis meiner Ausfüh 
rung werde ich zuerst auf die Untersuchungen 
von K. Lüders eingehen. 
Er schildert in seiner Arbeit Querrücken, 
die sich unter ständiger Wasserbedeckung in den 
Ebbe- und Fluttrichtern der Jade bilden. Diese 
Querrücken bestehen aus Sand. Ihre Tiefen 
linien verlaufen senkrecht zur Stromrichtung. 
Nach der Seite der Stromrichtung hin sind sie 
flach geböscht, auf der anderen fallen sie ziem 
lich steil ab. Viele Querrücken besitzen dagegen 
auf beiden Seiten eine flache Böschung. Dies 
erklärt Lüders dadurch, daß die Querrücken 
hier von zwei einander entgegengerichteten 
Strömen bearbeitet werden, nämlich vom Ebb- 
und Flutstrom. Sind Flut- und Ebbstrom gleich 
stark, so fallen die Böschungen gleichmäßig ab. 
Überwiegt einer der Ströme, so ist an der Seite, 
wo der stärkere Strom geht, die flache Böschung. 
Diese Feststellung belegte Lüders mit 
praktischen Versuchen im Laboratorium (siehe 
Lüders). 
Die Sande wandern in der Richtung des 
stärkeren Stromes. Sind die beiden entgegen 
gerichteten Ströme gleich stark, so wandert der Sand nicht. Die Rücken dieser Bänke sind daher auch 
gleichmäßig geböscht. 
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