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Full text: 53, 1934/35

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 53. Band Nr. 6 
sehr wenig Rippelmarken ausgebildet. Die Strombänke entwickeln sich nur sehr langsam. Schließlich wird 
aber der erwähnte Schlick von der Strömung weggewaschen. Die Sandbank erhält dann eine feste Ober 
fläche aus reinem Sand. Jetzt bekommen die Rippelmarken eine scharfe Zeichnung und die Strombänke 
wieder ihre alte Form. An einigen Stellen sinkt man freilich auch im Sommer ein, dort nämlich, wo noch 
Schlickklumpen im Sand liegen, die nachgeben, wenn man darauf tritt. Wo größere Erdschollen versandet 
sind, entwickelt sich zuweilen eine Vegetation. Die niedrige Binse siedelt sich hier an und hält sich an diesen 
Stellen, wenn die Strömung nicht zu stark ist oder die Binsenkolonie nicht völlig versandet wird. Diese 
Vegetation kann oft den Ansatzpunkt für einen weiteren Anwuchs bilden, und so zu einer Inselbildung 
führen. 
3. Der Aufbau der Uferströmungsbank. 
Die oberste Schicht der Sandbank besteht aus reinem, weißem Flußsand. Dieser hat eine Mächtigkeit 
von 20—30 cm. Die folgende Schicht von 30 bis 
70 cm ist dunkler. Hier ist schon recht viel 
Schlick eingelagert. Der dann folgende Sand ist 
vollkommen schwarz. In ihm findet man viel 
Schlick und Humusstoffe. Der Sand wird nach 
unten hin immer feuchter. In einer Tiefe von 
1,20 m ist er so flüssig, daß ich ihn nicht mehr 
mit meinem Bohrgerät hervorholen konnte. 
Unter der flüssigen Sandschicht befindet sich 
ein fester schwarzer Kleiboden. Außerdem sind 
in der ganzen Sandbank Steine, Holzstücke, 
Dargschollen, Dosen und anderes eingelagert. 
Die schematische Schichtfolge auf der Sandbank 
würde also nebenstehendes Bild ergeben: 
Der feste Schlick liegt beim Scheitel näher 
an der Oberfläche als an der vom Watt entfern 
testen Stelle. 
-i - 3t hui.tr Sancl 
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lo-115 vmehr sOwcuwtr Sand 
fUssL^Sr schvarisr Sand 
Schliß 
Schematische Schichten folge au/ 
der Uferströmungibank. 
Skizze 17. 
4. Die Entstehung der Uferströmungsbank. 
Bevor ich näher auf die Entstehung der Bielenberger Uferströmungsbank eingehe, möchte ich noch 
kurz einen Blick auf die älteren Theorien werfen, die sich bereits mit der Bildung von Sandbänken be 
schäftigt haben. Meist wird die Entstehung der 
Ufersandbänke auf die Wirkung des Soogs zu 
rückgeführt. Poppen erklärt den Soog folgender 
maßen: „Während die oberen Wellenpartien 
nach landeinwärts eilen, entsteht in den tie 
feren Schichten am Boden durch den Überdruck, 
der durch Anhäufung von Wasser am Strande 
hervorgerufen wird, ein rückläufiger Strom, der 
naturgemäß die Instabilität der Welle begün 
stigt. Das zurückfließende Wasser nennt man 
Soog.“ Eine Sandbank, die durch die Strömung 
des Soogs gebildet worden ist, nennt man Bran 
dungssandbank. Ihre Entstehung erklärt man 
sich nun folgendermaßen: Der Soog stößt mit 
der auflaufenden Welle zusammen. Hierdurch 
erfolgt eine Stauung der Welle sowie des Soog- 
wassers. Bei der entstehenden Ruhepause im 
Wasser erfolgt eine Sedimentation. An dieser 
Stelle also, in der Brandungszone, entsteht 
durch den Niederschlag ein Sandrücken. Dieser hat seewärts eine steilabfallende Böschung. Diese Theorie 
wird von Poppen und Behrmann vertreten.
	        
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