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Full text: 53, 1934/35

Einleitung. 
Das Gebiet, das in der Arbeit behandelt werden soll, liegt auf der rechten Seite der Niederelbe und 
erstreckt sich von Kollmar bis Glückstadt. Die Arbeit bezieht sich nur auf das Vorland. 
Bei einer Dampferfahrt von Hamburg elbabwärts sieht man, sobald die Insel Pagensand umfahren ist, 
das Gebiet rechter Hand vor sich liegen. Die Ortschaften Kollmar und Steindeich tauchen hinter dem 
Deich auf. Das Fahrwasser führt hier direkt auf das Ufer zu, um es bei Steindeich fast zu erreichen. Aber 
schon beim Steindeicher Leuchtfeuer wird das Fahrwasser allmählich wieder zur Mitte der Elbe gelenkt. 
Nun erblickt man die Ortschaften Bielenberg und Schleuer und ganz im Hintergrund die Stadt Glückstadt. 
Das Vorland von Herrenfeld bis Steindeich schiebt sich in die Elbe hinein und bildet hier einen Vor 
sprung. Die Elbe wird dadurch etwas verengt. Sie besitzt hier die mittlere Breite von 2,5 km, während sie 
hinter Glückstadt ungefähr 3,7 km und bei Kollmar 4 km breit ist. 
Die Flutverhältnisse sind im Gebiet folgende: Das mittlere Hochwasser liegt 1,40 m über N. N.. das 
mittlere Niedrigwasser liegt 1,32 m unter N. N., so daß der mittlere Tidenhub hier annähernd 2,80—3,00 m 
beträgt. 
Brackwasser gelangt in dieses Gebiet nur nach Sturmfluten und bei längeren Ostwindperioden. 
Die Arbeit hat folgenden Aufbau erhalten: Zuerst wird das Vorland, dann das Vorlandwatt und schließ 
lich der Bielenberger Sand und die Rhinplate behandelt. Die Arbeit zerfällt also in drei Hauptabschnitte: 
1. Das Vorland. 
2. Das Vorlandwatt. 
3. Der Bielenberger Sand und die Rhinplate. 
Unter Vorland soll der vor Sturmfluten ungeschützte, dem Deich vorgelagerte Landstreifen ver 
standen werden. Dieser wird nur von Hochfluten der Elbe überschwemmt. Unter Vorlandwatt soll das Ge 
biet verstanden werden, das täglich von der Flut erreicht wird. Das Vorland liegt im Gebiet der Arbeit un 
gefähr 2,50 m über N. N. Das Vorlandwatt steigt höchstens auf 1,45 m über N. N. an. Bei 1,40 über N. N. 
liegt für unser Gebiet die mittlere Hochwassergrenze. Der Landstreifen, der zwischen dem Vorland und dem 
Watt liegt, und den allmählichen oder plötzlichen Übergang zwischen den beiden Landschaftsformen bildet, 
soll als Ufer angesehen werden. Dieses wird je nach seiner Lage von einem Rethsaum, einer Abbruchkante 
oder einer Steinböschung gebildet. Die Beschaffenheit des Ufers ist von dem davorliegenden Watt ab 
hängig. Daher ist es bei den Watten behandelt worden. 
Das Gebiet wurde mit kurzen Unterbrechungen ein volles Jahr beobachtet, und zwar vom August 1932 
bis zum August 1933. Das Ziel der Arbeit war: 
1. Der Versuch einer landschaftskundlichen Darstellung des Elbufers zwischen Glückstadt und 
Kollmar. 
2. Die Feststellung des Einflusses der Jahreszeiten und Winde auf die Küstenbildung der Nieder 
elbe. 
Bei den Untersuchungen am Elbufer haben sich ganz von selbst noch andere Gesichtspunkte ergeben, 
die in der Arbeit mit angeführt worden sind. Da sie in engem Zusammenhang mit dem Thema stehen, 
werden sie nicht aus dem allgemeinen Rahmen herausfallen. 
Das zu betrachtende Gebiet wird im Norden vom Glückstädter Hafen, im Westen von der mittleren 
Niedrigwasserlinie der Elbe, im Süden vom Kollmarer Hafen und im Osten vom Elbdeich begrenzt. Es ist 
acht Kilometer lang und zerfällt wie schon oben gesagt wurde, in drei Landschaftformen. 
Am Schluß der Einleitung wird noch auf die Feststellung Wert gelegt, daß alle Untersuchungen und Be 
obachtungen nur im Gebiet der Arbeit gemacht wurden. Es ist somit klar, daß man aus diesen nicht ohne 
weiteres Schlüsse auf die Vorgänge in anderen Küstengebieten ziehen darf. Alle Vorgänge an der Küste 
sind von den jeweiligen Zuständen abhängig, wie z. B. von den Strömungen, Hauptwindrichtungen usw. 
Jedes Gebiet hat seinen besonderen Charakter, und jedes bedarf einer besonderen Untersuchung, bevor 
man entscheidende Urteile fällen und Entschlüsse fassen kann.
	        
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