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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 53. Bd. Nr. 5
3. Die paarweise Korrelation.
Als Maßstab für den Zusammenhang zweier Größen wird der Winkel $ jedoch wenig verwendet,
sondern ein anderes von ihm abgeleitetes Maß: der Korrelationskoeffizient r a b (der Index gibt die beiden
Größen an, deren Zusammenhang untersucht wird). r a i schwankt zwischen 0 bei fehlendem Zusammenhang
und ± 1 bei funktionaler Beziehung. Das Vorzeichen gibt an, ob beide Größen sich in gleichem oder
entgegengesetztem Sinne ändern.
Zur Berechnung von r 12 aus der Verteilungstafel für 1 und 2 sind folgende Maßzahlen zunächst zu
ermitteln:
1. das arithmetische Mittel jeder der beiden Größen, z. B. Stau X i und Oberwasser X 2 , M i und 14;
2. die mittlere Abweichung jeder der beiden Größen
55) ft 2 — y 2
//, 2 entsprechend
N = Anzahl der Beobachtungen
3. die gemischte Abweichnng beider Größen
56) p n = y 2№ - M % )
Die Berechnung dieser drei Grundgrößen wird durch die in der Literatur angegebenen Verfahren
sehr vereinfacht 48 ) dadurch, daß in Klasseneinheiten gezählt wird. Bei der Berechnung der //-Werte
wurde die Sheppardsche Korrektur (d. i. die Berücksichtigung einer gleichmäßigen Verteilung der Häufig
keiten über die ganze Klasse an Stelle der bisherigen Annahme, daß die Häufigkeiten sämtlich dem Mittel
wert der Klasse zuzuordnen sind) angebracht.
Alle weiteren Maßzahlen der linearen Korrelation lassen sich aus den Grundgrößen ableiten:
4. Der Korrelationskoefflzient
1
57)
Pl2
N
(x 2 -i/ 2 :
ft • /0
■ mj*
5. Die Beziehungsgleichungen 49 ) für die paarweise Korrelation zwischen den Erwartungswerten von
X i und X 2 lauten:
58)
58 a)
wo die Beziehungskoeffizienten:
59)
(X 1 — M 1 ) = b 12 (x,~ jg
(X 2 -AQ = fc äl
^12 r i2
hl = r i 2
ft_
ft
ft
ft
Der Koordinaten-Nullpunkt ist durch die arithmetischen Mittel beider Größen gegeben. Durch Auf
lösung erhält man:
x t = 5 12 x 2 + |i/, - & 14 14]
wo
x, = b M x-' v k
K — Additionskonstante = M l — 6 1S M. 2
18 ) Vgl. Anm. 31.
49 ) Für Beziehungsgleichung und Beziehungskoeffizient sind vielfach die seinerzeit durch ein Versehen (vgl. Czuber)
entstandenen Ausdrücke Regressionsgleichung, Regressionskoeffizient gebräuchlich. Erst Rietz-Baur (Verz. Nr. 65) verwendet
wieder die zutreffende Bezeichnung Beziehungsgleichung usw.