Edgar Schnitze: Die nichtperiodischen Einflüsse auf die Gezeiten der Elbe bei Hamburg
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^ p (ALI) sin a -¡- (N B) cos a
° (WM) cos a — (NB) sin a
w +07*
, — G, sin a 4- (?„ cos a
G t cos « -f- G 3 sin a
G. = 17- cos (A - n)
1 c
G a = - TF-sin(J — a)
c
Durch Einführung des rechtwinkligen N-S-Achsenkreuzes mit gleichlangen Armen werden die Formeln
etwas vereinfacht. Der Hauptgrund für die Anwendung dürfte aber darin liegen, daß durch die Normierung
des Bezugsystems eine Vergleichsmöglichkeit aller Ergebnisse verschiedener Orte gegeben ist, denn un
abhängig vom Bezugssystem sind nur die Werte für n und #. Durch das Achsenkreuz werden auch die
Koeffizienten (na), (nb) sowie die Korrelationskoeffizienten ohne weiteres vergleichbar. Gegen die Be
nutzung dieses Einheitsbezugssystems spricht aber die Notwendigkeit, die Lnftdruekunterschiede längs der
Achsen aus der Wetterkarte interpolieren zu müssen. Es ist im allgemeinen nicht anzunehmen, daß gerade
an den Endpunkten der 1000 km-Strecken eine Beobachtungsstelle vorhanden ist, während man das
Dreiecksystem jederzeit so legen kann, daß die Eckpunkte mit meteorologischen Stationen zusammenfallen.
Weiter nimmt das Achsenkreuz keine Rücksicht auf die besonderen geographischen Verhältnisse des
Meeres, in dem die Gezeitenwelle erzeugt wird. Schließlich ist es fraglich, ob die Mittelung des Luftdruck
unterschiedes und damit der Wetterlage über ein Gebiet von 1000 • 1000 km ausreichend genau ist. Für
die folgende Untersuchung wurde daher das Dreiecksystem vorgezogen.
Zu den entwickelten Gleichungen über die Wirkung des mittleren Windes ist im einzelnen noch
folgendes zu sagen:
Der Intensitätsfaktor N bzw. n ist auf die Windstärke in m/sek bezogen, gibt also an, welche
Wasserstandserhöhung mit einer bestimmten Geschwindigkeit des mittleren Windes verbunden ist. Vielfach
ist es auch gebräuchlich, den Faktor
N' = Vi-ALijä-HWR) 2
zu setzen und damit auf die Größe des Luftdruckunterschieds zurückzuführen. Die erste Zuordnung hat
aber den Vorteil einer unmittelbaren Anschaulichkeit und ist daher beibehalten worden.
Durch den Winkel ■>) ist die Richtung der wirksamen Windkomponente gegeben. Die Richtung des
zugehörigen wirksamen Gradienten beträgt, da der Wind auf der nördlichen Halbkugel um a nach rechts
abgelenkt wird, # — a gegen die N—S-Richtung. Wenn die Richtung 0 bereits auf anderem Wege ge
funden worden wäre, so würde es genügen, lediglich den Luftdruckunterschied in der Richtung & — a zu
messen, da für e = ft — a aus Formel 19)
36) Jc= C t g
wird. Da man häufig bereits vor Beginn einer ausführlichen Untersuchung die ungefähre Richtung des
wirksamen Windes kennt, ist es praktisch, eine Seite des Luftdruckdreiecks nach Möglichkeit in die
mutmaßliche Richtung & — a zu legen. Dadurch wird der voraussichtliche Einfluß des zweiten Gradienten
von vornherein gering gehalten, was bei der rechnerischen Verarbeitung des Materials von Vorteil ist.
Diese Maßnahme ist nicht zu verwechseln mit dem erwähnten Vorgehen von Leverkinck, der den Gradienten
rechtwinklig zu der voraussichtlich wirksamen Komponente des Windes annahm und einen zweiten Gradient
überhaupt nicht untersuchte. Der Winkel a beträgt in unserer Breite rd. 75°, weicht also von 90°
merklich ab.
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