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Full text: 53, 1934/35

Dr.Ilugo Ma-nde-lbaum: Gezeitenströme and Restströme bei Borkum-Riff-Peuersohiff 59 
nigstens flir das Gebiet nahe der ostfriesischen Küste, als Irrig, Der Strom wird 
vielmehr bei solchen Winden in seiner Richtung umgekehrt und setzt nach Westen. 
13* Verglichen mit dem Gezeitenstrom spielt der durch den Yiind erzeugte Strom 
in der Nordsee doch nur eine untergeordnete Rolle. Seine grösste Geschwindigkeit 
bei starken Winden (11,5 cm/sec) erreicht nur ein Fünftel der Geschwindigkeit des 
stärksten mittleren Gezeitenstroms (55*2 cm/sec) . 
B. Die Gezeitenströme, 
1. Bei Borkum-Riff-Feuerschiff herrscht hin- und herset zender Strom. Der Flut 
strom setzt mit einer grössten Geschwindigkeit von 55*2 cm/sec in Richtung 101°, 
der Ebbstrom mit einer grössten Geschwindigkeit von 55*1 cm/sec in Richtung 281° 
rechtweisend. Stärkster Ebbstrom herrscht stärkster Flutstrom 7^30 m nach 
Mondmeridiandurcrhgang in Greenwich. Der Strom kentert von Ebbstrom auf Flutstrom 
h h l6 m , von Flutstrom auf Ebbstrcm IO^I+t" 1 nach dem Mondmeridiandurchgang in Green 
wich. Der Strom kentert dabei im Mittel von W über 5 nach 0 und von 0 über N nach 
W. 
2. Die Untersuchung der halbmonatlichen Ungleichheit im Gezeitenstrom war 
schwierig, da Beobachtungen in vierstündigem Abstand, wie sie auf den deutschen 
Feuerschiffen zurzeit ausgeführt werden, für diese Untersuchung ein sehr lucken - 
haftes Material liefern. Abgesehen von der zeitraubenden Rechenarbeit, die die Be 
rücksichtigung ungleicher Gewichte bei der Ausgleichsrechnung erfordert, beeinträch 
tigt die notwendige Zusammenfassung der Beobachtungen auf nur sechs verschiedene 
MondmeridiandurohgangsZeiten die Genauigkeit der Ergebnisse und macht eine mehr ins 
einzelne gehende Untersuchung unmöglich. 
3» Um diese erheblichen Mangel im Beobachtungsmaterial, die sich bei der Be 
arbeitung gezeigt haben, zu beseitigen, ist es notwendig, dass die bisherige Beob 
achtungsweise auf den deutschen Feuerschiffen dahin abgeändert wird, dass minde - 
stens alle 2 Stunden, anstatt wie bisher nur alle 4 Stunden, beobachtet wird. 
4. Trotz der Schwierigkeiten ist es gelungen, recht eigenartige Verhältnisse 
des Gezeitenstroms in der halbmonatlichen Ungleichheit aufzuzeigen. Es ließ sich 
nicht nur ein Sg-Tidenstrom sondern auch ein p. Q -Tidenstrom von annähernd gleicher 
Stärke nachweisen. Die grösste Geschwindigkeit des Sg-Tidenstroms beträgt 9*7cn/sec, 
die des |i - Tidenstroms 7*7 cm/sec. Die Phase des (ig-Tidenstroms liegt so,daJ3 sie 
sich zur Spring- und Nippzeit um fast 180° von der Phase des Sg-Tidenstroms un - 
terscheidet. p.g-Tidenstrom*heben sich dann annähernd gegenseitig auf. Zur Spring- 
und Nippzeit entspricht der Gezeitenstrom mittleren Verhältnissen. 
5. Stärkster Gezeitenstrom herrscht bei der Mondmeridiandurchgangs zeit 0^0 m , 
*und Sg-Tidenstrom
	        
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