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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 53*Bd. R0.I4.
0,46 cm/sec würden knapp ausreichen, um die Abweichungen als Fehler zu erweisen,
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wären sie nicht so regelmässig. Schulz - ' findet an der flandrischen Küste bei
der Untersuchung des Was'serstandes ähnliche aber umgekehrte Verhältnisse, nämlich
dass der mittlere Wert des Wasserstandes, der als Mittel aus den Wasserständen bei
starken Winden sämtlicher Windrichtungen gefunden wurde,höher lag,als der fürcschwa*
che Winde berechnete. Er erklärt diese Eigenart durch den Gang des mittleren Luft
drucks. Ob auch an der deutschen Küste ähnliche Verhältnisse vorliegen und die ge-
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ringere Grösse von Q(0 ) durch den höheren Wasserstand verursacht ist, ist nicht
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bekannt. Es lässt sich für das Verhältnis der drei Restströme Q(Q ), Q(Q ),Q(Qr> )
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jedoch noch eine andere sehr einleuchtende Erklärung geben; Bei starken Winden
ist die Veränderlichkeit der Windrichtung geringer als bei schwachen Winden. Man
wird also bei starken Winden verhältnismässig häufig mit dem Strom des gleichzei
tig herrschenden Windes auch den Strom des 3 oder 6 oder mehr Stunden vorher herr
schenden Windes der gleichen Windrichtung mitbestimmen. Dagegen wird man
bei schwachen Winden häufig den Strom des vorhergehenden Windes mit anderer
Windrichtung als die zurzeit herrschende miterhalten. Bei den Strömen bei schwach®.
Winden wird daher die mittlere Windlage auf diese mitbestimmten Ströme des vorher
gehenden Windes einen stärkeren Einfluss haben als bei starken Winden. Da bei
Borkum-Riff der mittlere Wind aus SW kommt, wird sein Einfluss bei allen Restströ
men q r ( 3 ;), Q^(B^ )> vor franden sein und dadurch die Quermittel O/Q^) ,
Q(qI'), q(q'") in seinem Sinne nach 0, also im positiven Sinne vergrössern. Roch
stärker wirkt sich die Beständigkeit des Windes bei der Entwicklung eines Stau -
stroms aus, denn dazu ist notwendig, dass der Wind zuerst Wasser heranschafft, da
mit ein Staugefälle entsteht. Bei rasch wechselnden Winden wird es gar nicht zu
einem Aufstau des Wassers kommen. Bei den starken, beständigeren Winden wird sich
im Mittel Q(Q ) die mittlere Windlage, die Wasser in die Deutsche Bucht treibt ,
also auch insofern auswirken, als ein Staustrom entstehen wird, der den durch den
Wind erzeugten schwächt. Die Konstante A q gibt also, genau genommen, nicht den
Strom an, den die übrigen unperiodischen stromerzeugenden Kräfte ausser dem Wind
erzeugen, sondern enthält noch den Einfluss der mittleren Windlage durch die nicht
ausgeschiedene Trift- und Stauwirkung der vorhergehenden Winde. Könnte man diesen
Einfluss vollständig durch Rechnung beseitigen, so würde sich wahrscheinlich die
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Konstante A noch weiter stark verkleinern
2. Berechnet man die grössten Werte|A^
so erhält man „. , , . , . , . ->
für Windstärke 1 bis 3
für alle Windstärken
für Windstärke 4 und mehr
der durch den Y/ind erzeugten Ströme,
7,0 cm/sec,
9,3 om/sec,
11,9 cm/sec.
15) s. 23.