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Aus dein Archiv der Deutschen Seewarte.. <>$. 64, ;Ъ.1+
1. Die Konstante A , das Mittel Q(Q ) über die 16 q (B ) stellt den von den Gezei-
ten und dem Wind unabhängigen Strom dar, d.h. den Reststrom bei Windstille. Der
Wert von Q(^) = + 2,7 cny^sec zeigt, dass der berechnete mittlere Reststrom für den
gesamten Zeitraum Q(B n )= + U>3 cm/sec etwa zur Hälfte auf den Einfluß des mittleren
Windes zurückzuführen ist. Dass der Reststrom bei Windstille nicht verschwindet ,
rührt von den durch die Analyse nicht erfassten stromerzeugenden Kräften her. Auf
diese Frage soll noch weiter unten eingegangen werden.
2. Q(Q*) wurde von den 16 Q (B ) subtrahiert. Die Unterschiede r i (B ) - Q(Q )
(Tabelle 16 Spalte 2) stellen den nur vom Wind der verschiedenen Richtungen beein
flussten Strom dar. Die ausgeglichenen Werte R^ (Spalte 5)( s . a -F'igur 26), zeigen,
dass der Umschlag in der Stromrichtung nicht, wie man erwarten sollte, bei N- und
S-Winden erfolgt, sondern zwischen SO- und SSO- bezw. NW- und MNW-Winden. Wenn
auch die Umwandlung des missweisenden Richtungsangaben in rechtweisende eine Ver
schiebung der ganzen Windrose um 10° bedeutet, so ist damit die sehr auffallende
Tatsache noch nicht erklärt, da der Richtungswechsel bei 155° und 555° missweisend
erfolgt. Die Erklärung dieser Tatsache ist wohl in der ablenkenden Kraft der Erd
rotation zu suchen.
Die Abhängigkeit des Stroms vom Wind drückt sich aus duroh die Funktion
f(x) = +2,7 - 4?0*cos x ~ 8,4*sin x ,
wobei x die Werte von 0° bis ^6ö° durchläuft,und die Windrichtung angibt.Die für
diese Funktion in dem Beispiel-Blatt 11 berechneten Koeffizienten sind so umge -
rechnet, dass die Zählung anstatt bei NNW bei N beginnt. Die Rechnung ergibt für
die Werte R^ einen mittleren Fehler von + 1,2 cm/sec. Der mittlere Fehler des
Koeffizienten A q , des Reststroms bei Yiindstille, beträgt + 0,3 cnv/sec,ist also
von ähnlicher Grössenordnung wie der Fehler des mittleren Reststroms im gesamten
Zeitraum (m^g^)(s.S. 44)» was als Beweis dafür angesehen werden kann, dass der
Weg der Reststromberechnung über die Aufteilung nach Windrichtungen keine wesent
lichen Fehlerquellen in sich birgt.
Die Ausgleichung der NS-Komponenten (s.Tabelle 16 und Fig. 26) zeigt,
wie zu erwarten ist, bei N-Winden S-Strom,bei. Sünden N-Strom. Da nur wenig Beob
achtungen mit N3-Komponenten vorliegen, haben die Ergebnisse der Berechnung nur
wenig Gewicht, Bei grössten Vierten von 0,9 cm/sec beträgt der mittlere Fehler
0,2 cm/sec = 254>» gegenüber 50Л bei der Abhängigkeit von der Richtung des Ge -
Zeitenstroms (s.o.S. 44). Das erlaubt den Schluss, dass der herrschende Wind ei
nen stärkeren Einfluß auf die Entwicklung von Strömen mit MS-Komponenten hat als
die Richtung der Gezeitenströme.