Dr.Hugo Mandelbaum: Gezeitenströme und Restströme bei Borkum-Riff-Feuerschiff. 35
Die Sg-Tide des Gezeitenstroms erleidet gegenüber der Mp-Tide für eine
Aenderung der Meridiandurchgangs zeit um 2 Stunden eine Phasenverschiebung von 60
nach rückwärts. Sind beide Tiden z.B. bei der Meridiandurchgangs zeit 2^30 m (Spring-
zeit) gleichphasig ( -£^2) = ), so ist bei der Meridiandurchgangszeit ¿4.^30 m
(
00
= -£ M + 60 ). Die S P -Tide des Gezeitenstroms wird überlagert von der
Mp
(ig-Tide des Gezeitenstroms, dessen grösste Geschwindigkeit R^ gleich der größten
Geschwindigkeit R a der S 0 -Tide des Gezeitenstroms sei. Die Phase der U^-Tide sei
zur Springzeit um 180 von der Phase der S,,-Tide verschieden
(
1*1
Hl 2
+ ISO
- 5Mg + 1800 )
und verlagert sich für jede Änderung der Meridiandurchgangszeit um 2 Stunden nach
vorwärts um 60°.
Bei
der
Durchgangszeit
4 h 30 m ist
* - %- i2o ° -
o
VO
+
it
ll
n
6 h 30 m «
\ + - -4 4 2 )
- 60'
j»
it
8 h 5 o m -
-r (8) - -t . _ r U)
^ l±2
-180
Die beiden sich überlagernden Ströme der S p - und u p -Tide haben mithin auch bei der
Durchgangszeit 8'30 entgegengesetzte Phasen. Bei den Durchgangs Zeiten 2 30 U und
8^30 ia , zur Spring- und Nippzeit, heben sich beide Ströme gegenseitig auf. Damit wä
re die erste auffallende Tatsache, dass in den Tabellen 7 und 8 bei den Durchgangs
zeiten 2 il 30 n und 8 h 30 ß die Sp-Tide des Gezeitenstroms nicht in Erscheinung tritt ,
erklärt.
Aber auch die zweite Eigentümlichkeit, der geringe Phasenunterschied der
Sp-Tide der Gezeitenströme bei den Durchgangs Zeiten i^O^und 6^30 m bezw. lO^O 111 und
0^30® wird durch die Figur 10 erklärt. Der aus den beiden sich überlagernden Strö
men zusammengesetzte Strom ( punktierte Kurve) hat für die Durchgangs Zeiten
und 6^ 1 30 n:i bezw. lo £l 30 m und 0* a 30 m die gleiche Phase, nämlich -r + 90° bezw.
o 1
- - 90 , was mit den Werten in dor Tabelle 8 einigermassen übereinstimmt.
Als Probe dafür, dass der durch die Werte der Tabelle 8 dargestellte halb
tägige Tidenstrom der Vermutung entsprechend aus zwei annähernd gleich starken Strö
men der Sp- und |jp-Tide zusammengesetzt ist, wurden die Strombeobachtungen mit den
^ h. h.
Meridiandurchgangsstunden 5 und 6 zu einer neuen Gruppe mit der mittleren Durch
gangszeit 5 h 30 m zusammengefasst und einer Aus^leichsrechnung unterworfen. Figur 11
zeigt, welche Phasen für die Ströme der Sp- und Up-Tide erwartet werden müssen.