Dr. Otto-Hein r. Felbel - : Oberflächenströmungen des Nordatl. Ozeans zwischen 15 0 u. 50 0 N. B. 7
Tabelle 1.
a
b
c
Monat Zahl der
Beobachtungen
Zahl der Eingradfelder
mit Beobachtungen
°/o
Januar ... |
11156
1 795
77
Februar . . .
11 244
l 804
77
März ....
15 736
1841
79
April .... 1
16 002
1 744
74
Mai ....
18100
1694
72
Juni ....
12 306
1 736
74
Juli
12 707
1 791
77
August ...
11 957
1 609
69
September . .
12 656
1 645
70
Oktober . . .
12 613
1 63«
70
November . .
12166
1 736
74
Dezember . .
12 022
1 801
77
Jan.—Dezbr. .
158 665
20 832
Die so hergestellten Arbeitskarten zeigten im allgemeinen genügend Material, so daß der Ver
such, für jeden Monat ein Strombild zu entwerfen, unternommen werden konnte. H. H. F. Meyer
(28) hat eingehend das Material der Besteckversetzung untersucht. Er hat die Fehlerquellen und de
ren Größenordnung, sowie die Besonderheit des Materials näher erörtert, so daß hier nicht näher dar
auf eingegangen zu werden braucht. Er kommt zu dem Schluß, „daß ungefähr 18 bis 35 Beobachtun
gen für das Eingradfeld erforderlich sind, um je nach Stromcharakter zuverlässige, von zufälligen
Fehlern befreite Mittelwerte zu erhalten.“ Da die für jedes Eingradfeld erforderliche Zahl von Beob
achtungen recht selten ist, „muß das statistisch aufbereitete Material einer weiteren Behandlung un
terworfen werden, die mit den Hilfsmitteln wissenschaftlicher Kritik aus den mit Fehlern versehenen
Angaben das wahre Strombild herauszuarbeiten sucht.“ Lagen genügend Beobachtungen vor, so war
es meist nicht schwierig, die mittlere Richtung festzustellcn.
Abgesehen von kleinen Einzelstellen zwischen den Hauptschiffahrtswegen, die wenig Beobachtun
gen zeigten, war es nur im Gebiet etwa zwischen 25° bis 55° N. B. und 35° bis 75° W. L. schwierig,
wegen der Uneinheitlichkeit des Stromcharakters das hier vorhandene geringe Beobachtungsmaterial
richtig zu deuten und auszulegen. Hier mußte das Material des Vor- und Nachmonats zur Unterstüt
zung herangezogen werden. Das Strömungsbild des oben bezeichneten Gebietes, z. B. des Januar,
ist also auf Grund der Beobachtungen im Dezember, Januar und Februar, das des Februar unter
Zuhilfenahme des Januar, Februar und März usw. entstanden.
Die Verarbeitung der Strompfeile zu diesem „übergreifenden Mittel“ geschah in der Weise, daß
den Daten des Elauptmonats der Vorzug gegeben wurde. Bei der Bestimmung der resultierenden
Richtung der zwei oder drei Strompfeile wurde nicht das Koppelverfahren benutzt. Denn erstens
spielen Unterschiede von einigen Graden in den Richtungen bei der in Anbetracht der Fehlerquellen
erreichbaren Genauigkeit keine Rolle, sie kommen auch für die grundsätzliche Auffassung der Was
serbewegung nicht in Betracht: zweitens durfte die Aufmerksamkeit nicht auf das Eingradfeld be
schränkt bleiben, sondern mußte auch auf die nähere Umgebung gerichtet werden, um alle Möglich
keiten sachgemäß abzuwägen.
Die Strompfeile und die resultierenden Richtungen, die sich nach der dargelegten individuellen
Methode ergaben, wurden dann zu zusammenhängenden Stromlinien verarbeitet. Bei dieser Verar
beitung sind die Grundsätze befolgt worden, die schon bei den eingangs erwähnten Arbeiten maßge
bend waren. Sie sind hier kurz zusammengefaßt: