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Full text: 52, 1933/34

Ger hart Schinze: Die praktische Wetteranalyse. 
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tielle Energie der Zyklonenrückseite liefert, also die Kaltluftquelle darstellt. Die warmen Antizyklonen, 
die in der Höhe relativ niedrige Temperaturen besten, also relativ kalt sind, werden von den durch sie 
mit Warmluft gespeisten Zyklonen bis zum Augenblick der Okklusion im Sinne des Uhrzeigers umkreist 
und stellen ein Aktionszentrum dar. Erst die verwirbelte Zyklone hat sich von der Warmluftquelle 
gelöst. Ganz anders verhalten sich die thermisch bedingten, kalten Antizyklonen, die stationär geworden, 
zwar sehr kalte Bodenschichten aufweisen, aber in der Höhe relativ warm sind (vgl. hierzu auch Typtheta 
gramm „thermische und dynamische Antizyklone“). Derartige antizyklonale Gebilde — Kaltluftblöcke — 
werden, sobald sie von der Kaltluftquelle abgeschnitten sind, ein rasches Zusammensinken ihrer Kaltluft 
massen aufweisen und von allen Seiten von wärmerer Luft abgebaut werden. Wir können also unter 
scheiden: warme Antizyklone, antizyklonales Aktionszentrum, vor allem dynamisch 
bedingt; kalte Antizyklone, in der Hauptsache thermisch bedingt. 
Regeln, die den Begriff der Zyklonenserie behandeln. 
Eine besonders markante, kürzere Witterungsperiode von ungefähr 5—6 Tagen ist von mehreren 
Forschern für die verschiedensten Teile der Erde in verschiedenen Wetterelementen nachgewiesen worden. 
In Nordamerika ist die Witterungsperiode von 5.5 Tagen als Claytonsche Periode bekannt und wegen 
ihrer Regelmäßigkeit auch zu Prognosenzwecken benußt worden. Bei einer luftmassenmäßigen Arbeits 
methode hat sich die Berücksichtigung dieser 5/4 tägigen Periode für Diagnose und Prognose sehr bewährt 
(vgl. J. Bjerknes und H. Solberg 9). Auch in Europa kommt es mit großer Regelmäßigkeit alle 5- -6 Tage, 
besonders in der kälteren Jahreszeit zu einem großzügigen Abfluß von Kaltluftmassen aus der Polarkalotte. 
Diese Kaltluftmassen (AK bzw. PK) versuchen dann unter Berücksichtigung der allgemeinen Verteilung 
der Aktionszentren bzw. Strömungsglieder auf kürzestem Wege bis in die subtropischen Hochdruckgürtel 
durchzubrechen (vgl. Bergeron 5). Die ausfließenden Kaltluftmassen unterbinden dabei den nach Norden 
bzw. Osten gerichteten Strom der Warmluft, und die tropfenförmig ausströmende Kaltluftmasse baut ein 
antizyklonales Gebilde (kalte Antizyklone) auf und verursacht in den meisten Fällen auch in Mitteleuropa 
zumindest für kurze Zeit antizyklonale Witterung. Auf der Westseite des Kaltluft-Tropfens (hzw. des 
antizyklonalen Systems) kommt es sehr bald wieder zu Zyklogenese einer neuen (meist aus 3—5 Gliedern 
bestehenden) Serie. Im großzügigen Strömungsfeld ist dabei besonders auf den hyperbolischen Punkt 
(neutralen Punkt) zu achten, auf dessen Ostast auf der Abrollungslinie durch Zyklogenese schnell laufende 
Wellen- und Wirbelstörungen ausgebildet werden, während auf dem Westast langsam wandernde Wellen 
störungen entstehen (vgl. auch Abb. 23 und Text auf Seite 49). Ferner ist zu beachten, daß in der kälteren 
Jahreszeit für mitteleuropäische Verhältnisse nicht nur die temperierte Frontalzone (PF) zwischen PL 
und TL, sondern besonders auch die arktische Frontalzone (AF) zwischen PL und AL, auf die Bergeron 4 
erstmalig hinweist, überwacht werden muß (vgl. auch Moese und Schinze 35). 
Der Serienbegriff und seine Verwendung für Diagnose und Prognose in Europa geht besonders aus 
folgenden, bei Defant veröffentlichten (Defant 15, I, S. 209 und 226/227) Stellen hervor: „Die Betrachtung 
der Steig- und Fallgebiete des Luftdruckes in Verbindung mit den größeren Luftströmungen der Wetter 
karte hat gezeigt, daß der Verlauf der atmosphärischen Störungen meistens in Wellenform erfolgt und 
dieser in Beziehung zu den Temperaturverhältnissen der Luftströme steht; verschieben sich leßtere in 
einer bestimmten Richtung, so folgen die Isallobarcngebilde nach, so daß aus der erwarteten Richtungs 
änderung der ersteren auch auf eine solche der Druckgebildc geschlossen werden kann. Oft wiederholen 
sich vier bis fünf Wellcnzüge mit großer Regelmäßigkeit in der Fortpflanzungsrichtung und Geschwindig 
keit.“ (Defant 15, I, S. 209). Und ferner: „Die in den einzelnen meteorologischen Elementen gefundene 
Erhaltungstendenz spiegelt sich natürlich in den synoptischen Wetterkarten bzw. in der Luftdruckverteilung 
wieder. Es sind die über Europa oft viel längere Zeit hindurch festliegenden „stationären Zyklonen und 
Antizyklonen“, die längere Perioden gleichsinnigen Wetters verursachen. Solche stabile Wetterlagen sind, 
wenn sie sich einmal festgeseßt haben, leicht zu erkennen und können troß vorübergehender Auflösung
	        
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