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Full text: 52, 1933/34

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Dr. Hans-Jürgen Bullig: Eine typische Großwetterlage and ihre prognostische Verwertbarkeit 
Süd läge. Die positive Anomalie, deren Zentrum mit 5,4 mm über dem Golf von Biskaya liegt, erstreckt 
sich im Norden bis nach Island, im Osten bis nach dem Schwarzen Meer. — Die Entwicklung der Groß 
wetterlage ist also folgende: (positiver Nordosttyp), positiver Nordosttyp, typlos, positiver Nordwest-, 
positiver Nord- und positiver Süd typ. Der Zyklus ist zweimal durchbrochen. 
Auf eine interessante Erscheinung sei noch hingewiesen, die sich sonst nirgends so ausgeprägt zeigte. 
Die positiven Anomalien auf den beiden Seiten der negativen Anomalie im föhnreichen Oktober vollführen 
in den nachfolgenden Monaten eine Linksdrehung. Im Oktober liegen sie über Island und Südosteuropa, 
im November in ziemlich genau westöstlicher Richtung zueinander und im Dezember über den Azoren 
bzw. Nordosteuropa. 
Die föhnreiche Novembergruppe: Es zeigt sich nicht möglich, die Anomalien der hier zur Diskussion 
stehenden Monate mit Ausnahme des ersten und dritten Nachmonats des fölmreichen November einer der 
vier Anomalientypen zuzuordnen. Den Vormonat (Karte 22) kann man zum positiven Nordwesttyp rechnen. 
Da die Anomalienkarten der Novembergruppe das Mittel der Anomalien von drei Monaten darstellt, ist 
es aber wegen der Geringfügigkeit der Anomalien im Oktober vor der föhnreichen Novembergruppe nicht 
erlaubt, sie als typisch für den Vormonat eines föhnreichen November anzunehmen, zumal sich der 
Oktober bisher stets durch sehr große Druckanomalien auszeichnete. — Der föhnreiche November selbst 
(Karte 23) stellt weder den negativen Süd- noch den negativen Nordtyp dar, denn sowohl im hohen 
Norden als auch in südlichen Breiten zeigen sich positive Anomalien; der Nordwest- oder Nordostlage 
kann er ebensowenig zugerechnet werden, da die Anomalienlage eine rein zonale ist. Im Dezember 
(Karte 24) nach dem föhnreichen November herrscht der positive Südtyp. Eine positive Anomalie, deren 
Zentrum über dem Golf von Biskaya 4,8 mm beträgt, erstreckt sich über den südlichen und mittleren 
Atlantischen Ozean und Süd-, West- und Mitteleuropa. Eine negative Anomalie von 5,2 mm liegt über 
Nordosteuropa. — Die Januarkarte ist nicht gebracht worden, da die Anomalien noch geringere Beträge 
auf weisen als sie im Oktober gefunden wurden. — Im Februar (Karte 25) entspricht die Anomalienlage 
dem positiven Nordosttyp und im März (Karte 26) etwa dem positiven Südtyp, doch ist die Möglichkeit 
nicht von der Hand zu weisen, daß der März zu einem etwas nach Südwesten verschobenen negativen 
Nordwesttyp gehört. 
Von den sechs der behandelten Monate weisen demnach zwei zu geringe Anomalien auf und zwei 
weitere lassen sich nicht einem bestimmten Typ einordnen. Es erübrigt sich daher die Prüfung 
des Zyklus der Aufeinanderfolge der Anomalien typen. 
Die fölmreiclie Dezembergruppe: Im Föhnmonat Dezember selbst (Karte 28) ist der positive Nord 
osttyp gegeben. Eine positive Anomalie über Südgrönland und eine zweite über Ost- und Südosteuropa 
liegen auf beiden Seiten einer im wesentlichen sich nach Nordosten erstreckenden negativen Anomalie. 
In den der föhnreichen Dezembergruppe vorhergehenden Monaten November ist der positive Nordtyp ver 
treten (Karte 27). Die positive Anomalie erstreckt sich nicht ganz so weit nach Europa hinein, wie es 
sonst bei diesem Typ der Fall ist, aber sie beherrscht die Lage. Der erste Nachmonat, der Januar 
(Karte 29), stellt den positiven Südtyp dar mit einer stark entwickelten positiven Anomalie, deren Zen 
trum über dem Golf von Biskaya liegt, und die sich in nördlicher Richtung bis zum 60. Breitengrad, in 
östlicher bis zum Schwarzen Meer erstreckt. Im Februar (Karte 30) folgt der positive Nordwesttyp in 
sehr guter Ausbildung mit einer positiven Anomalie über den Azoren und westnordwestlich von ihnen in 
einer Stärke von 3,5 mm und einer zweiten von 5,2 mm über Nordosteuropa, die eine von Südeuropa bis 
nach dem Nordmeer und nach Grönland reichende negative Anomalie flankieren (ihr Maximum beträgt 
6,6 mm). — Im März ist ebenso deutlich der positive Nordtyp vertreten (Karte 31); die positive Anomalie, 
deren Zentrum (über 5 mm) zwischen Island und Nordengland liegt, bedeckt den Nord atlantischen Ozean 
und den europäischen Kontinent bis zum 45. Breitengrad. 
Der Entwicklungsgang entspricht in idealer Weise dem auf S. 30 angegebenen 
Zyklus: Es folgt auf den Vormonat mit seinem positiven Nordtyp der positive Nordost-, der positive 
Süd-, der positive Nordwest- und wieder der positive Nordtyp. 
Die folgende Zusammenfassung der Ergebnisse bezüglich der Entwicklung der Großwetterlage, die 
typisch für Föhnreichtum ist, gilt nicht für die Vor- und Nachmonate, die in den April bis Juli fallen.
	        
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