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Full text: 52, 1933/34

Dr. Hans-Jürgen Ballig: Eine typische Großwetterlage und ihre prognostische Verwertbarkeit 
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Monat, dem Nordosttyp entsprechend, eine positive Anomalie über Island und eine zweite über dem Osten 
und Südosten Europas, während sich zwischen ihnen eine negative Anomalie in südwest-nordöstlicher Rich 
tung erstreckt; im dritten Monat liegt die positive Anomalie über dem südlichen und mittleren Atlan 
tischen Ozean sowie Süd- und Westeuropa und negativer Druck erscheint über Island und Osteuropa; 
im vierten Monat tritt zu der nun geschwächten positiven Anomalie über den Azoren eine zweite 
über Nordostrußland hinzu, zwischen denen sich eine negative Anomalie über Europa von Südosten nach 
Nordwesten erstreckt (positiver Nordwesttyp); im fünften Monat ist wieder der Nordtyp vertreten. 
Wenn die Anomalien eine Lage haben, wie sie typisch für die positive Nordlage ist, so wandelt sich 
diese über eine positive Nordostlage, eine positive Süd- und eine positive Nordwestlage wieder zurück in 
eine positive Nordlage. Das Vorzeichen bleibt erhalten. Entsprechendes gilt, wenn man von 
einer negativen Nordlage ausgeht. Die Entwicklung ist dieselbe, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Es 
folgen dann auf eine negative Druckanomalie über dem Gebiet etwa nördlich des 40. Breitengrades zwei 
negative Anomalien über Island und Südosteuropa, sodann eine weit ausgedehnte negative Anomalie etwa 
südlich des 55. Breitengrades und westlich des 10. östlichen Längengrades, die im darauffolgenden Monat 
nur noch über den Azoren liegt, und zu der über Nordostrußland eine zweite negative Anomalie tritt; 
diese Lage geht dann wieder in eine Anomalienlage über, die den negativen Nordtyp charakterisiert. Der 
Zyklus Nord-, Nordost-, Süd- und Nordwesttyp bleibt erhalten, ob man nun vom 
Nordtyp oder irgendeinem anderen Typ der Anomalienlage ausgeht. 
Da nun aus Abschnitt II die Anomalienlage der föhnreichen Gruppe für jeden Monat bekannt ist, ist 
es möglich, sie einem der vier Typen einzuordnen und von ihnen ausgehend die Entwicklung der Groß 
wetterlage in den folgenden Monaten zu bestimmen. Hierbei hat sich gezeigt, daß die Nordostlage im 
Winter selten prägnant vertreten ist. sondern meist einen Übergangstyp zum Südtyp des umgekehrten 
Vorzeichens darstellt. Diese beiden Typen ähneln sich sehr, indem sich bei positivem Nordosttyp eine 
negative Anomalie über Europa in nordöstlicher Richtung erstreckt und bei negativem Südtyp eine ne 
gative Anomalie über dem mittleren und südlichen Atlantischen Ozean sowie über West- und Mitteleuropa 
vorhanden ist, während die positive Anomalie über Island in beiden Typen gefunden wird, und die im 
positiven Nordosttyp über Osteuropa lagernde positive Anomalie nach dem Nordosten Europas verschoben 
ist. Die Reihenfolge der Entwicklung der Großwetterlage wäre demnach: 
posit. N-Typ oder negat. N-Typ 
„ NE-Typ (negat. S-Typ) ,. „ NE-Typ (posit. S-Typ) 
» S-Typ „ „ S-Typ 
„ NW-Typ „ „ NW-Typ 
Es ist zu prüfen, wie weit diese Entwicklung in den Vor- und Nachmonaten der föhnreichen Monats 
gruppen tatsächlich vorliegt. 
Die föhnreiche Januargruppe: Der föhnreiche Januar (Karte 2) zeigt mit dem Zentrum einer negativen 
Anomalie über dem Golf von Biskaya und ihrer weiten Ausdehnung über West-, Mittel- und Südeuropa 
den Typ der „negativen Südlage“. Dieser müßte im Februar nach dem föhnreichen Januar die negative 
Nordwestlage und im März die negative Nordlage folgen. In der Tat ist dies der Fall, denn im Februar 
(Karte 3) flankieren, der negativen Nordwestlage entsprechend, zwei gut ausgeprägte negative Druckano 
malien eine von dem Süden Europas nach dem Nordmeer in nordwestlicher Richtung weisende positive 
Anomalie, und im März (Karte 4) liegt, ganz wie es der negative Nordtyp fordert, dicht bei Island das 
Zentrum einer negativen Anomalie von 8,5 mm, die das gesamte Gebiet des Nordatlantischen Ozeans und 
des europäischen Kontinents bis zum 45. Breitengrad beherrscht. Im Dezember (Karte 1) vor föhnreichem 
Januar ist der Übergang des negativen Nordosttyps zum positiven Südtyp vorhanden. Dieser Übergangs 
typ kann nicht mit dem regulären positiven Südtyp verwechselt werden, bei dem (ebenso wie beim Nord 
typ) die Anomalien eine rein zonale Richtung aufweisen, während sie hier eine starke meridionale Kom 
ponente zeigen. Außerdem liegt das Zentrum der positiven Anomalie viel zu weit nördlich. Wie bereits 
oben erwähnt wurde, liegt der Unterschied zwischen dem reinen Nordost- und dem ihn oft vertre 
tenden Übergangstyp lediglich in der Verschiebung der Anomalie über Osteuropa nach dem Nordosten. — 
Die Entwicklung der Großwetterlage in den den föhnreichen Januar umgebenden Monaten ist also: nega 
tiver Nordosttyp (positiver Südtyp) im Vormonat, negativer Südtyp im Föhnmonat selbst, dem dann der 
negative Nordwest- und der negative Nordtyp folgen; die Entwicklung entspricht dem oben
	        
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