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Full text: 52, 1933/34

Dr. Hans-Jiirgen Ballig: Eine typische Großwetterlage and ihre prognostische Verwertbarkeit 
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1911: In der Davisstraße liegt ein Tief von 750 mm, über der Barentssee von 754 mm. Ein Tief befindet sich über 
Korsika mit 758 mm Druck. Die 760 mm-Isobare verläuft von den Färöern nach dem Bottnischen Meerbusen. Das Azoren 
hoch ist nach Südwesten verschoben, das Rußlandhoeh mit 708 mm vertreten. 
Die einzelnen Monate stimmen ausnahmslos in beiden Gruppen mit ihrem Mittel überein. Den im 
allgemeinen zyklonalen Lnftdruckverhältnissen in Mitteleuropa entsprechend, zeigt sieb, wie im Mittel der 
föhnreichen und föhnarmen Gruppe, der Hauptuuterschied in der Lage der Tiefdruckfurche über Mittel 
europa, die in der föhnreichen Gruppe sehr stark ausgebildet ist und stets westlich der Alpen liegt, woraus 
die große Südwindhäufigkeit folgt, während sie in der föhnarmen Gruppe östlich der Alpen liegt, und 
Mitteleuropa und Westeuropa sich auf dem Ostabhang des Azorenhochs befinden. Zudem ist die Tief 
druckmulde bei Föhnarmut stets schwächer ausgeprägt. Im Jahre 1908 findet sich im März noch der 
im Winter oft vorhandene Typ des föhnarmen Monats, in dem das Azorenhoch und das l.’ussenhoch gleich 
.stark entwickelt sind und Mitteleuropa auf der sie verbindenden Hochdruckbrücke liegt. 
Die Verhältnisse in den Monaten April bis August werden erst später diskutiert werden. 
September: 
Der September weist im Durchschnitt zwar eine recht geringe Föhnaktivität auf, doch gibt es (im 
Gegensatz zu den Hochsommermonaten) Jahre, in denen man bei ihm von ausgesprochenem Föhnreichtum 
sprechen kann. Die mittlere Föhnhäufigkeit dieser Gruppe beträgt im Durchschnitt an den Stationen 
Innsbruck und Altdorf 9,3 gegen 0,4 FT im Mittel von 8 föhnarmen September». 
Karte 11 stellt die Luftdruckdifferenzenkarte der beiden Gruppen dar (im Sinne Föhnreichtum minus 
Föhnarmut). Die Isanomalenkarten beider Gruppen sind zu einer vereinigt worden, weil die Anomalien 
unter Umkehrung des Vorzeichens in beiden Gruppen genau dieselbe Lage haben. Über Nord- und Nord 
ostrußland liegt das Zentrum einer gut ausgeprägten Anomalie, die bei der föhnreichen Gruppe ein Maximum 
von +3,0 mm, in der föhnarmen ein Minimum von—1,7 mm aufweist (Gesamtdifferenz 4,7 mm). Von Süd 
ostgrönland erstreckt sich bei Föhnreichtum in südöstlicher Richtung ein breites Gebiet einer negativen 
Anomalie nach dem westlichen Teil des Mittelländischen Meers, die eine Schwächung des Azorenhochs zur 
Folge hat. Das Rußlandhoch ist bei Föhnreichtum wie in den Monaten Januar bis März kräftig ausgebildet, 
aber auch das Islandtief, im Gegensatz zu diesen Monaten (siehe S. 10.). Wir finden ein zweites Mal, 
daß zwischen der Entwicklung des Island minim ums und der Föhnhäufigkeit kein 
solch eindeutiger Zusammenhang besteht wie zwischen der Föhnhäufigkeit und 
der Entwicklung des Russen- und Azorenhochs (siehe S. 15). 
Im September beginnt der Druck über Nordrußland und Nordeuropa mächtig zu steigen, ebenda, wo 
die positive Anomalie der föhnreichen Gruppe liegt, in der das Rußlandhoch mit geschlossenem Kern und 
einem Maximaldruck von 765,1 mm bereits so weit entwickelt ist, wie es sonst erst im Oktober ent 
wickelt zu sein pflegt. 
In Tab. 9 sind die Windverhältnisse mitgeteilt. 
Tabelle 9. 
Windverhältnisse im September. 
N 
E 
S 
W 
K 
Innsbruck 
föhnreiche Gruppe 
2,7 
10,3 
15,0 
6,0 
56,0 
föhn arme Gruppe 
5,4 
8,3 
7,3 
1,0 
68,1 
Altdorf 
föhnreiche Gruppe 
15,4 
— 
14,7 
2,3 
57,7 
föhnarme Gruppe 
16.4 
0.1 
2.7 
2,8 
68,1 
Sonnblick 
föhnreiche Gruppe 
31,0 
3,7 
37,0 
12,3 
6,0 
föhnarme Gruppe 
42,2 
4,3 
23,0 
14,5 
6,1 
Hohen-Peißenberg 
föhnreiche Gruppe 
37,7 
8,7 
17,0 
25,0 
1,7 
föhnarme Gruppe 
32,8 
9,9 
15,3 
28,6 
3.5 
An allen Stationen ist in der föhnreiehen Gruppe eine größere Häufigkeit der Südwinde festzustellen, 
die auf dem Sonnblick durch Abnahme der zonalen Winde und der nördlichen Winde, in den Tälern durch 
Abnahme der Kalmen und der nördlichen Winde kompensiert wird. Wie im Februar fällt merkwürdiger-
	        
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